2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Auf Ballhöhe: Tobias Behm steht bei einem Testspiel des Brandenburgligisten Preussen Eberswalde an der Linie.
Auf Ballhöhe: Tobias Behm steht bei einem Testspiel des Brandenburgligisten Preussen Eberswalde an der Linie. – Foto: Schaal

"Seit er Schiedsrichter ist, ist er ein ganz anderer Mensch"

Tobias Behm ist gerade einmal 15 und leitet schon Spiel in der Kreisklasse - sein Ziel: "Bundesliga pfeifen wäre schon eine tolle Sache."

Einmal im Jahr wird es ernst für die jungen Schiedsrichter im Fußballkreis Oberhavel/Barnim. Dann steht die Aufnahme in den Förderkader der Saison an. Der erst 15-jährige Tobias Behm ist bereits drin.

"Im aktuellen Förderkader sind zwei Schiedsrichter, die es im nächsten Jahr in die Landesklasse schaffen können. Die weitere Förderung übernimmt dann der Landesverband", erklärt Max Mangold, Lehrwart und Koordinator Lehrstab im Fußballkreis, der auch betont: "Ein gewisses Talent sollten die jungen Schiedsrichter schon mitbringen, das Wissen vermitteln wir. Die persönliche Entwicklung kommt meist durch die Tätigkeit auf dem Platz, da kann man als Lehrwart nur unterstützend tätig werden".

Selbstbewusstsein gelernt

So eine enorme Entwicklung hat der erst 15-jährige Tobias Behm durchlaufen. Seine Mutter Andrea Behm sagt, mit unübersehbarem Stolz über ihn: "Seit er als Schiedsrichter tätig ist, ist er ein ganz anderer Mensch geworden. Vorher war er eher so der stille zurückhaltende Typ, jetzt tritt er auch außerhalb des Platzes sehr bestimmt und selbstbewusst auf."

Mit sechs Jahren Tobias Behm bei der Schul-AG mit Fußball angefangen, später durchlief er Jugendstationen bei Preussen und Lok Eberswalde. Weil ihn die Technik nicht ganz so lag, sahen seine Trainer seine Position eher zwischen den Pfosten. "Doch da fehlte ihm die Bewegung, er war todunglücklich", erklärte seine Mutter lachend. So lief er sehr erfolgreich bei Wettbewerben der Region wie dem Sparkassenlauf-Cup, dem Eberswalder Stadtlauf oder auch dem Werbellinseelauf ganz vorn mit.

Doch so richtig ließ ihn der Fußball nicht los und so entdecke er seine ganz große Leidenschaft: Schiedsrichter sein.

Schon bald war er dann auf dem Schiedsrichterlehrgang des Fußballkreises zu finden. Den Regeltest schloss er als Lehrgangsbester mit 51,5 von 52 möglichen Punkten ab, ein absoluter Spitzenwert.

Unverhofft zum ersten Einsatz

Seinen ersten Einsatz hatte er im Nachwuchsspiel der D2-Junioren von Lok Eberswalde gegen Joachimsthal. Der eigentliche Schiedsrichter fehlte, Tobias Behm wurde von der Tribüne geholt und machte seine Sache gut: "Es war im November unter Flutlicht. Komisch war es schon, Freunde waren dabei, fürs erste Spiel war es aber ganz gut", sagt der 15-Jährige.

Sein Weg führte über viele Nachwuchsspiele und Turniere nun bis zu den Männern der 1. Kreisklasse. Mit seinen 1,85 Meter Körpergröße ist er trotz seines jugendlichen Alters eine Erscheinung auf dem Platz. Mit seiner selbstbewussten Art hat er auch diese Spiele im Griff, auch wenn es ihn manchmal noch komisch vorkommt, Erwachsene zur Räson rufen zu müssen. "Ich denke, ich habe genau meine Bestimmung gefunden", sagt Tobias Behm. Dabei soll im Landesfußball nicht Ende sein mit seiner Schiedsrichterkarriere: "Bundesliga pfeifen wäre schon eine tolle Sache."

Mehr zum Thema: "Bundesliga wäre schon toll"

Aufrufe: 011.9.2019, 11:58 Uhr
MOZ.de / Dirk SchaalAutor