2024-05-02T16:12:49.858Z

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Trainer Roland Twyrdy will mit dem SC Melle die Abstiegsplätze verlassen. F: Karl-Heinz Rickelmann
Trainer Roland Twyrdy will mit dem SC Melle die Abstiegsplätze verlassen. F: Karl-Heinz Rickelmann

"Wir sind besser aufgestellt als zu Beginn der Hinrunde"

Gespräch mit Trainer Twyrdy über die geplante Aufholjagd des Landesligisten SC Melle

Am Samstag steht die Generalprobe beim TuS Sulingen aus der Landesliga Hannover an, am darauf folgenden Sonntag beginnt gegen Nordhorn die Rückserie: Der abstiegsgefährdete Fußball-Landesligist SC Melle, als Tabellen-14. punktgleich mit dem ersten Nichtabstiegsplatz, bläst zur Aufholjagd. Wir sprachen mit Trainer Roland Twyrdy über Kampfbereitschaft und „Motivationsmonster“.
Herr Twyrdy, wie bewerten Sie die bisherige Vorbereitung und die Testspiele? Zuletzt gab es ein 2:2 gegen Oberligist Bersenbrück.

Wir haben gegen Bersenbrück ein gutes Spiel gemacht, wobei man die Ergebnisse der Tests nicht überbewerten darf. Wir haben einiges vor und wollen die Liga natürlich halten. Dementsprechend haben wir in den vergangenen Wochen intensiv trainiert und viel probiert, gegen Bersenbrück dann jedoch schon weniger durchgewechselt. Die Jungs haben in der Vorbereitung gut mitgezogen, aber es gibt noch Verbesserungspotenzial. Ich sehe uns grundsätzlich auf einem guten Weg.

Wie sieht das Restprogramm bis zum Heimspiel am 3. März gegen Nordhorn aus?

Wir haben das Trainingspensum von zuletzt vier Einheiten plus Match inzwischen auf den normalen Rhythmus mit drei Einheiten und Spiel umgestellt. Wir reduzieren die Umfänge und erhöhen die Intensität. Wir müssen uns jetzt noch die letzte Spritzigkeit holen und an Standards arbeiten.

Wie haben sich die Neuzugänge Patrick Klug und Maximilian Tönsing eingeführt?

Beide passen gut zu uns. Mit ihnen sind wir breit aufgestellt, wenn wir von Verletzungen verschont bleiben. Maximilian hat für Viktoria Georgsmarienhütte bereits hoch gespielt, allerdings auch schon zwei schwere Knieverletzungen hinter sich. Bei ihm ist die Frage, ob das Knie den Belastungen standhält. Er lernt jeden Tag dazu. Wie viele Punktspieleinsätze er bekommt, müssen wir schauen. Perspektivisch schätze ich ihn als Landesligaspieler ein. Patrick ist hoch veranlagt, er ist beim VfL Osnabrück ausgebildet worden. Er ist heiß und soll den Konkurrenzkampf beleben. Allerdings wird er noch rund zwei Wochen benötigen, bis er den gewünschten Fitnesszustand erreicht. Doch dann sollte er ein Kandidat für die erste Elf sein.

Ist der schlechteste Saisonstart der Vereinsgeschichte mit sechs Pleiten in Folge inzwischen verarbeitet?

Wir dürfen uns nichts vormachen: Wir stecken im Abstiegskampf. Nach dem schwachen Start wollten wir bis zur Winterpause den Anschluss an die Nichtabstiegszone herstellen. Das ist uns bis auf ein paar Tore gelungen. Im zweiten Teil der Hinrunde haben wir schon ordentlich gepunktet. Jetzt müssen wir Spiele gewinnen und den Abstiegskampf auch mental voll annehmen. Wir müssen immer hellwach bleiben und dürfen uns keine Schwächephase mehr erlauben. Eine möglichst große Spielerauswahl würde dabei natürlich helfen.

In der ersten Saisonhälfte hatten Sie neben den vielen Verletzten, Trainingsrückständen und fehlendem Matchglück auch eine Formschwäche bei Leistungsträgern ausgemacht. Ist da Besserung in Sicht?

Die Trainingsbeteiligung war in der Vorbereitung ordentlich. Wir haben jetzt mehr Spieler zur Verfügung. Bis auf Jannik Reineke, der mit einer Kreuzband-Dehnung noch mehrere Wochen ausfällt, und Jannik Ramm dürften alle bis zum Rückrundenauftakt wieder fit sein. Viele Spieler sind in einem guten Fitnesszustand, auch taktisch sind wir weiter. Wir sind besser aufgestellt als zu Beginn der Hinrunde. Das Team hat eine gute Mentalität und ist im Verlauf der Saison zu einem verschworenen Haufen zusammengewachsen.

Wie wollen Sie die Aufholjagd angehen?

Es wird harte Arbeit auf uns zukommen, aber es sind keine Wunder nötig. Die Spieler müssen den Ernst der Lage erkennen, ohne zu verkrampfen. Wir müssen einfach spielen, schnell umschalten und den Teamgeist auf dem Platz bestätigen. Wir sind generell spielstark, ich fordere dazu im Abstiegskampf eine erhöhte Aggressivität und Kampfbereitschaft ein. Fußball muss auch gearbeitet werden. Wenn wir dieses Credo in den Köpfen der Spieler verankern, bin ich maximal optimistisch, dass wir die Liga halten werden.

Kommt Leo-Gewinner Yakup Akbayram, seit Saisonbeginn Kapitän neben Jonas Strehl, eine besondere Bedeutung zu?

Yakup ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Er war zuletzt offensiv effizient. Wir werden ihn weiter in die Verantwortung nehmen. Aber auch andere Akteure müssen mehr Torgefahr ausstrahlen. Wir wollen unser Spiel etwas umstellen und unberechenbarer werden.

Der Kampfeswille ist Ihre zentrale Forderung für die nächsten Monate. Bedeutet das, dass Sie bei der Kaderplanung für die neue Saison an der Stelle Nachbesserungsbedarf sehen?

Mehr Kampfkraft auf den Platz zu bringen ist ein Ziel. Gute Fußballer haben wir in großer Zahl. Aber mehr Motivationsmonster wie Yannick Persson, Malte Moß, Konstantin Strohmeyer oder Maximilian Tönsing in den eigenen Reihen zu haben, die Fußball auch arbeiten, wäre wünschenswert. Doch die Priorität liegt zunächst auf dem aktuellen Kader. Wir sind grundsätzlich sehr zufrieden mit den Jungs, die für uns aktiv sind.

Alle Infos zur Landesliga: https://www.fupa.net/liga/landesliga-weser-ems

Aufrufe: 021.2.2019, 08:25 Uhr
MKR Autor