Ein Desaster zum Auftakt

25 Minuten lang agierten beide Mannschaften auf Augenhöhe. Chancen spielten sich die Teams allerdings nicht heraus. Stattdessen war die Partie geprägt von Ungenauigkeiten im Passspiel und Fehlern im Aufbauspiel. „Bis zum 0:1 waren wir voll im Spiel“, stellte SVR-Trainer Björn Richter bei seiner Ligapremiere fest.

Allerdings reichten dem SCM vier starke Minuten, um das Derby zu entscheiden. Pablo Andrade erzielte nach Vorarbeit von Jonas Strehl das 1:0 (25.), Rene Heitkamp erhöhte per Schuss an den Innenpfosten aus dem linken Halbfeld auf 2:0 (27.). Den Sturmlauf der Hausherren konnten die Gäste anschließend in Person von Konstantin Stumpe nur mit einer Notbremse aufhalten (28.). Der 26-Jährige sah folgerichtig die Rote Karte, wie Richter anerkannte. Jonas Strehl nutzte den anschließenden Freistoß, den Dennis Greiff an die Unterkante der Latte gesetzt hatte, und erzielte das 3:0 (29.). Richter nahm wenig später Leon van der List vom Platz und brachte mit Maximilian Tönsing einen Ersatz für Stumpe in der Innenverteidigung.

Die letzten Hoffnungen des Aufsteigers zerschlugen sich schließlich nach Wiederanpfiff, als Greiff nach einem starken Solo zum 4:0 traf (48.). „In der Halbzeit haben wir noch mal versucht, uns zu sammeln und unsere ganz kleine Chance zu nutzen. Das ist mit dem 0:4 natürlich gleich in die Binsen gegangen. Da war das Spiel entschieden“, analysierte Richter. SCM-Keeper Florian Munz musste erst danach das erste und einzige Mal eingreifen und partierte einen Schuss von Vincent Stumpe aus spitzem Winkel (50.).

Die gelegentlichen Vorstöße der Rothenfelder stoppten den Lauf des SCM aber nicht. Greiff erhöhte nach einem Steckpass von Strehl auf 5:0 (59.). Bis zur Schlussphase fing sich der SVR wieder, hielt dem konstanten Druck der Hausherren dann aber nicht mehr Stand. Strehl nach einem Pass von Maik Emmrich (82.), Damian Hülsmann nach einem Freistoß von Yakup Akbayram (88.) und der eingewechselte Robin Flechsig nach Vorlage von Andrade (90.) sorgten für die 0:8-Klatsche. SVR-Keeper Maurice Senfft von Pilsach bewahrte seine Mannschaft mit einer starken Parade gegen Heitkamp zwischendurch sogar vor einer noch höheren Niederlage (87.).

„Vom Ergebnis her sieht das 8:0 natürlich sehr klar aus. Aber die ersten drei Torchancen waren gar nicht so klar rausgespielt, da haben wir auch das Glück auf unserer Seite gehabt“, sagte SCM-Trainer Roland Twyrdy. „Das war eine tolle Mannschaftsleistung. Wichtig ist mir immer die defensive Stabilität, und die war heute definitiv vorhanden“, sagte Twyrdy.

Sein Gegenüber richtete den Blick bereits in die Zukunft: „Das war jetzt eine große Klatsche. Aber davon lassen wir uns nicht unterkriegen. Wir werden ganz bestimmt wieder aufstehen. Dafür ist die Mannschaft zu gefestigt.“

Auf den Aufsteiger wartet am kommenden Sonntag (15 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den SV Holthausen-Biene der nächste schwere Brocken. Melle muss am Dienstag in der zweiten Runde des Bezirkspokals bei Viktoria Gesmold antreten, bevor am Sonntag (15 Uhr) das Gastspiel bei GW Mühlen ansteht.