2024-05-02T16:12:49.858Z

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Philipp Schmidt im Mittelpunkt des Geschehens. | Foto: privat
Philipp Schmidt im Mittelpunkt des Geschehens. | Foto: privat

Ein teueres Abenteuer jenseits des großen Teichs

Nachgefragt beim Lahrer Fußballtorhüter Philipp Schmidt der das Tor der Daemen Wildcats hütet

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Der Lahrer Philipp Schmidt erlebt derzeit sein ganz persönliches Abenteuer jenseits des großen Teichs. Er studiert und kickt seit Anfang August in den USA. Der 19-jährige Torwart, seit dieser Saison im Kader des Verbandsligisten SC Lahr, hat sich am Daemen College in der Nähe von Buffalo im Bundesstatt New York eingeschrieben, ausgestattet mit zwei Stipendien, einem sportlichen und einem akademischen. Und er hütet das Tor für die Daemen Wildcats.

„Es macht Spaß hier“, sagt Schmidt am Telefon. „Es gibt mehr Action. Das Spiel hier ist schneller und härter als in Deutschland.“ Was er damit meint: „Der Ballbesitz ist hier zweitrangig. Man arbeitet hier mit hohem Pressing, versucht schnell vors Tor und zum Abschluss zu kommen. Und die Schiedsrichter lassen mehr laufen.“

Schmidt hat sich im neuen Team den Stammplatz zwischen den Pfosten erobert, allerdings musste er dabei erst die vorherige Nummer eins verdrängen. „Ich musste ziemlich kämpfen“, gibt er zu. Doch dann war die Rollenverteilung klar.

Philipp Schmidt Der Lahrer lief bisher in allen Spielen auf den Platz, zweimal in der Vorbereitung, 13 Mal in den Saisonspielen in der East Coast Conference (ECC), einer Liga der zweiten Kategorie, die die Staaten New York, Connecticut und den District of Columbia, die Hauptstadtregion, einschließt.
Die Bilanz der Wildkatzen ist nicht berauschend: Vier Siegen stehen neun Niederlagen gegenüber. An Schmidt kann das nicht liegen, denn dieser wurde vor drei Wochen dank starker Leistungen zum „Rookie of the Week“ ausgezeichnet, „Neuling der Woche.“

„Das Spiel hier ist schneller und härter als in Deutschland.“

Doch es läuft nicht alles glatt in der neuen Welt. Zu Beginn dieser Woche hat er sich im Training eine Gehirnerschütterung zugezogen und wurde aus dem Verkehr gezogen. Die Amerikaner kennen da keinen Spaß, eine sogenannte Schutzsperre ist flugs ausgesprochen. So durfte Schmidt am Mittwoch die Reise zum Spiel in Washington D.C, nicht antreten, und auch am Samstag wird er wohl auf den Trip nach Long Island verzichten müssen.

Wie schätzt er das Niveau bei den Wildcats im Vergleich zu Deutschland ein? „Wir haben auf jeden Fall Verbandsliganiveau, die Spitzenteams können locker in der Oberliga mitspielen“, meint Schmidt. Dass er Deutscher ist, hat ihm bei seinem Auftritt in Amerika offenbar nicht geschadet. Fußballer aus Europa genießen dort einen ausgezeichneten Ruf. Neben ihm kicken noch zwei weitere Deutsche für die Wildcats.

Er wird bis zum 12. Dezember am Daemen College bleiben, dann fliegt er für die Weihnachtspause nach Deutschland zurück. Sein Sportstudium in den USA und die Aktivitäten auf dem Fußballfeld will er Ende Januar wieder aufnehmen. Als Schlussdatum seines Amerika-Aufenthalts ist der 11. Mai geplant. Denn trotz zweier Stipendien gilt die Erkenntnis: „Das Studium hier ist ganz schön teuer.“

Aufrufe: 018.10.2018, 22:00 Uhr
Uwe Schwerer (BZ)Autor