Re-Start trotz Corona: Was kommt bei einer Infektion auf den Verein zu?

• Bei eventuellem Re-Start müssen Vereine auf Hygienekonzepte der Regierung und des BFV achten müssen.
• Je nach Kontakt müssen nach einem positiven Corona-Fall die ganze Mannschaft oder nur paar Spieler in Quarantäne.
• Bei einer coronabedingten Absage fallen keine Kosten für die Vereine an.

München/Oberbayern - Am Dienstag verkündete die bayerische Staatsregierung die Entscheidung zur Verlängerung der Infektionsschutzmaßnahmen bis zum 19. September. Bis zu diesem Zeitpunkt sind Pflichtspiele verboten , sowie Freundschaftsspiele vor Zuschauern. Der Großteil der Amateur-Fußballwelt Oberbayerns reagierte mit Verärgerung auf die ausbleibenden Lockerungen. Hätte der tagende Ministerrat doch für einen Re-Start des Amateurfußballs gestimmt, dann würden aufgrund anhaltender Corona-Pandemie einige Herausforderungen auf die Vereine zukommen.

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Ein Beitrag geteilt von fussball-vorort.de (@fussballvorort) am Sep 1, 2020 um 4:57 PDT

Spieler eines Vereines wird positiv getestet - Was geschieht dann?

In den letzten Wochen sind in Bayern öfter einmal Corona-Infizierungen im Amateurfußball bekannt geworden. Doch was passiert dann? Auf Anfrage an das Bayerische Landesamt für Gesundheit wurde uns hier die nötige Aufklärung geboten: Ist ein Spieler eines Vereins nun positiv getestet, so befragt ihn die ö rtliche Gesundheitsbehörde nach dessen Kontaktpersonen in den letzten 14 Tagen. Hier obliegt dann die Entscheidung der jeweiligen Behörde, welche dieser Personen als enge Kontaktperson (Kategorie 1) oder nicht unmittelbare Kontaktperson (Kategorie 2) eingestuft wird.

Eine enge Kontaktperson ist diejenige, mit der ein mindestens 15 minütiger Face-to-Face Kontakt, direkter Kontakt oder Austausch von Körperflüssigkeiten stattfand. Eine nicht unmittelbare Kontaktperson ist diejenige, die sich im selben Raum, wie die infizierte Person aufhielt oder in der näheren Umgebung war, wie z.B. ein Mitspieler beim Training, der währenddessen keinen direkten Kontakt mit dem Corona-Erkrankten hatte.

Stellt die örtliche Behörde fest, dass zum Beispiel nur fünf Personen aus einem Verein als enge Kontaktpersonen eingestuft werden, so muss der Rest des Teams nicht in Isolation. Hier gibt es allerdings kein Meisterkonzept, nach dem jeder Fall gelöst wird. Es hängt vom einzelnen Fall ab und dem Ermessen der örtlichen Gesundheitsbehörde. Somit könnten nach einer positiven Corona-Testung nur ein paar Spieler in die Quarantäne oder die ganze Mannschaft sowie die Gegnerische nach einem etwaigen Trainingsspiel.

Zahlt der Verein bei einer coronabedingten Verschiebung?

Bei einer Fortführung des Spielbetriebs im Amateurfußball, wäre nicht nur eine potenzielle Quarantäne-Verordnung für die Mannschaft kritisch, sondern auch die kurzfristige Absage oder Verlegung nach einer Infektion und Mannschafts-Quarantäne. Muss allerdings ein Spiel aufgrund einer Corona-Infektion abgesagt werden, dann fallen laut Bezirksspielleiter Oberbayern Wolf-Peter Schulte keine Kosten für den Verein an. Dem zuständigen Spielleiter muss lediglich die behördliche Quarantäne-Anordnung vorgelegt werden.

Maßnahmen-Inkaufnahme für Re-Start des Amateurfußballs

Selbstverständlich ist den meisten Spielern und Funktionären klar, dass Fußball in Zeiten von Corona viele Herausforderungen mit sich bringt. Jedoch könnte man nach der jüngsten Entscheidung der bayerischen Staatsregierung deutlich raushören, dass im Raum Oberbayern Fußball gespielt werden soll. Auch wenn es keine „normale Restsaison“ mehr wäre, so ist die Freude auf den Wettkampfbetrieb offenbar so groß, dass viele Vereine trotz ungewisser und schwieriger Lage auf einen baldigen Re-Start pochen.

(Filip Vukoja)