Es sind noch wenige Sekunden bis zum Anpfiff. Die innerliche Spannung steigt. Jede Phase des Körpers möchte, dass es endlich losgeht. Im Hintergrund werden die Fangesänge immer lauter. So oder so ähnlich läuft es ab, wenn der SC Hicret gegen den FC Türk Sport Bielefeld antritt. Das Spiel entwickelte sich über die Jahre zu einem wahren Zuschauermagneten. Für Ilkan Aslan ist es dieses Jahr ein ganz besonderer Moment, denn er ist endlich wieder zu 110 Prozent fit.
Ilker Aslan wechselte mit seinem Bruder in der Saison 12/13 vom FC Türk Sport zum SC Hicret. Damals spielte der FCT noch in der Landesliga, und bei Hicret wurde ein Neuanfang in der Kreisliga B geplant. Ein enormer Liga-Unterschied für beide.
Aslan: „Das war für uns schon eine Umstellung. Wir haben uns beide nebenbei noch fit gehalten.“ Auch Jahre später sind die Aslans dem Verein noch erhalten geblieben. Man beachte: Von der Kreisliga B in die Bezirksliga Staffel 2. Spielerisch liegen zwischen diesen Ligen Welten.
Vom ersten Moment an fühlte sich Aslan jedoch in seinem neuen Verein wohl: „Beim SC Hicret ist es wie bei einer Familie, in die man direkt aufgenommen wird. Alle umarmen sich.“ Im Spiel trägt Aslan die Nummer 10. Dabei ist er kein typischer Zehner, sondern ein Allrounder. „Ich spiele dort, wo mich der Trainer hinstellt. Aber am liebsten spiele ich auf dem linken Flügel“, so Aslan.
In seiner Karriere gab es auch schwere Zeiten. Sportlich lief es für ihn nicht immer. Wegen seines Jobs hatte er nicht so viel Zeit für Fußball und schaffte es nur selten zum Training. Trotzdem spielte er immer von Beginn an, aber die fehlende Fitness frustrierte ihn. Nun ist es anders: „Endlich bin ich wieder richtig fit und bei mehr als 100 Prozent. Ich freue mich auch schon aufs Derby.“
Eine weitere Besonderheit an dem Derby: Trotz der sehr hitzigen Spiele gab es in der Vergangenheit keine Ausschreitungen. „Wenn zwei türkische Mannschaften aufeinander treffen, wird es immer hitzig auf dem Platz. Schließlich wollen beide Teams gewinnen und kämpfen dafür. Aber mit dem Abpfiff ist wieder alles in Ordnung und wir bleiben oft noch länger am Platz.“