2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten
Zugänge: Trainer Sergej Bartel (stehend v. l.), Yatma Wade, Nuri Konak, David Wutzke, Arjeton Islamaj, Gotse Traykovski; Denis Müller (knieend v. l.) Antonio Gioia, Timur Rieger, Richard Urban sowie der hier fehlende Mert Detlef Cingöz sind neu beim SC Herford.
Zugänge: Trainer Sergej Bartel (stehend v. l.), Yatma Wade, Nuri Konak, David Wutzke, Arjeton Islamaj, Gotse Traykovski; Denis Müller (knieend v. l.) Antonio Gioia, Timur Rieger, Richard Urban sowie der hier fehlende Mert Detlef Cingöz sind neu beim SC Herford. – Foto: Thomas Vogelsang

SC Herford: "Wir wollen den Kreispokal gewinnen!"

Beim Westfalenligisten hat sich der Kader ziemlich verändert. Für den neuen Trainer Sergej Bartel gilt es, insgesamt zehn Neuzugänge zu integrieren. Mit Prognosen hält er sich zurück, formuliert aber doch ein konkretes Ziel.

Es war keine zufriedenstellende Saison, die der SC Herford in der Westfalenliga zuletzt erlebt hat. Durch eine schwache Hinrunde war der Traditionsverein wider den Erwartungen in Abstiegsgefahr geraten, und als nach der Winterpause dank einer Leistungssteigerung vieles auf Besserung hindeutete, wurde der Aufwärtstrend durch die Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Abbruch der Spielzeit gestoppt. In der neuen Saison, die nach Lage der Dinge am 6. September startet, soll nun vieles anders werden.
Dazu hat sich der Sport-Club personell ziemlich neu aufgestellt. Elf Akteure verließen den Kader, zehn stießen dazu. Und auch der Trainer ist neu. Nachdem Ihsan Kalkan auf eigenen Wunsch zum Nachwuchsleistungszentrum nach Paderborn gewechselt ist, hat nun Sergej Bartel das sportliche Sagen. Und der ist mit dem Kader, den er an der Dennewitzstraße vorgefunden hat, sehr zufrieden.

„Natürlich war ich zum damaligen Zeitpunkt in die Planungen noch nicht eingebunden. Aber bevor ich hier zugesagt habe, habe ich mir natürlich das Portfolio genau angesehen. Und ich finde, dass hier gute und richtige Entscheidungen getroffen worden sind“, betont der 32-Jährige, der zuvor mehrere Jahre erfolgreich beim Landesligisten VfL Holsen tätig war.

Von dort sind ihm auch Co-Trainer Maximilian Grove und Mittelfeldspieler Denis Müller mit nach Herford gefolgt. „Ein toller Fußballer, den im positiven Sinne der Ehrgeiz antreibt. Er freut sich morgens schon auf das Training am Abend“, sagt Bartel über den 24-jährigen Müller, mit dem er schon die letzten zwei Jahre sportlich zusammenarbeitete.

Vier Zugänge kommen von benachbarten Westfalenligisten. Stürmer Yatma Wade (25, VfL Theesen) bezeichnet Bartel als „schnell, technisch gut und mit einem guten Abschluss“. Vom SV Rödinghausen II kommt der 19-jährige Stürmer David Wutzke. „Er bringt viel mit und ist sehr talentiert. Aber natürlich braucht er die nötige Zeit im Seniorenbereich. Erfahrung kann man sich nicht kaufen“, sagt Bartel.

„Bei den Zugängen ist er unser Alterspräsident."

Genau diese Erfahrung bringt Richard Urban mit. Der 29-jährige Mittelfeldspieler kommt vom TuS Tengern. Bartel: „Bei den Zugängen ist er unser Alterspräsident. Er kann eine wichtige Stütze werden.“ Ein Spieler für die linke Seite, defensiv wie offensiv, ist Mert Detlef Cingöz. „Ein richtiger Linksfuß und richtig guter Westfalenligaspieler, trotz seiner erst 22 Jahre“, meint Bartel zum vom VfB Fichte Bielefeld gekommenen Akteur.

Über Regionalliga- und Oberligaerfahrung verfügt Nuri Konak (26), der vor allem durch seine Zeit beim SV Rödinghausen II kein Unbekannter im Kreis Herford ist. Zuletzt spielte er er zwei Jahre beim Landesligisten SV Eidinghausen-Werste. „Er hat immer noch das Potenzial und kann ein sehr wichtiger Spieler für uns werden. Ich denke, er ist jetzt genau bei dem richtigen Verein, um wieder einen Schritt nach vorne zu machen“, so Bartel.

Eine gute Rolle traut der Trainer auch dem von Westfalenliga-Aufsteiger Preußen Espelkamp gekommenen 22-jährigen Abwehrspieler Arjeton Islamaj zu. „Ein wichtiger Zugang für die Innenverteidigung nach den Abgängen von Sascha Wohlann und Christopher Heermann. Er kann an der Seite von Kevin Harder diese Lücke schließen.“

Ein in der Defensive sehr flexibel einsetzbarer Akteur ist der 24-jährige Timur Rieger, der zuvor beim Landesligisten SC Verl II spielte. „Dort war er Kapitän, er ist ein Teamplayer mit einwandfreiem Charakter. Und er kann als Linksfuß auch auf der rechten Seite spielen“, meint Bartel.

Vom Bezirksligisten TuS Lohe ist Torhüter Gotse Traykovski (28) zum SCH gewechselt. „Er ist sehr ehrgeizig und will den Konkurrenzkampf mit Michael Arnolds und Johannes Schubert annehmen“, sagt Bartel. Komplettiert wird die Liste der Zugänge durch den aus der eigenen Jugend kommenden Mittelfeldspieler Antonio Giola. Bartel: „Er macht sich in jedem Training besser, ist talentiert und lernwillig. Das muss die Basis sein.“

„Wir möchten möglichst viele Zuschauer ins Stadion locken.“

Trainiert wird beim SC Herford übrigens schon seit dem 7. Juli wieder. „Ich denke, es schadet nicht, sich körperlich wie geistig längerfristig auf den Neustart vorzubereiten“, sagt Bartel, der sich mit Prognosen für die neue Saison bewusst zurückhält. „Die Konsequenzen der langen Pause kann doch noch niemand wirklich einschätzen und vorhersagen, wie die Spieler körperlich darauf reagieren. Klar ist natürlich für mich, dass ich als Sportler immer gewinnen will. Es ist aber auch nicht nötig, sich selbst zu viel Druck zu machen. Der Kader muss sich jetzt zunächst als Mannschaft finden. Wir gehen es mit Ambitionen und Demut an.“ Piet Spilker, Sportlicher Leiter des SCH, ergänzt: „Wir möchten mit schönem Fußball möglichst viele Zuschauer ins Stadion locken.“

Ein konkretes Ziel formuliert Sergej Bartel schließlich doch noch: „Wir wollen den Kreispokal gewinnen. Das ist der kürzeste Weg zu einem Titel. Und als klassenhöchster Verein in diesem Wettbewerb darf man das, denke ich, so formulieren.“ Übrigens: Mit Holsen hat Bartel den Kreispokal zuletzt dreimal in Folge geholt.
Aufrufe: 029.7.2020, 09:45 Uhr
Thomas VogelsangAutor