2024-04-19T07:32:36.736Z

Vereinsnachrichten

Überraschung: Sergej Bartel übernimmt SC Herford

Ihsan Kalkan, bisheriger Coach beim Westfalenligisten, scheidet auf eigenen Wunsch aus, weil er scheinbar ein lukrativeres und interessanteres Angebot vorliegen hat. Am Dienstag wird er den neuen Vertrag unterschreiben.

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Von wegen Corona-Pause, von wegen Sommerloch! Der bisherige Trainer des Landesligisten VfL Holsen, Sergej Bartel, und Westfalenligist SC Herford haben für ein Trainer-Beben gesorgt, das auf der Richterskala des Fußballkreises Herford mindestens als mittelschwer einzustufen ist. Bartel verlässt die Holsener nach sechs Jahren erfolgreicher Arbeit und wird zur kommenden Saison neuer Coach am Ludwig-Jahn-Stadion in Herford.

„Unser bisheriger Trainer Ihsan Kalkan hat uns erklärt, dass er den Verein auf eigenen Wunsch verlassen möchte“, erklärt Piet Spilker, Sportlicher Leiter beim SC Herford, wie das Trainerkarussell in Bewegung kam – und anschließend schnell an Tempo gewann. "Ja ich habe dem SC Herford abgesagt", bestätigt Ihsan Kalkan: "Und ja einen neuen Verein habe ich auch schon, aber da die Unterschrift noch nicht gesetzt ist, möchte ich aus Respekt zu dem neuen Verein aktuell noch keine Infos dazu geben." Diese Option hatte sich vor Wochen, als Kalkan bei FuPa zum Podcast "Flügelzange OWL" war, noch nicht aufgetan.

Spilker erstellte eine Kandidatenliste, auf der Holsens Trainer Sergej Bartel ganz oben stand – und der nahm das Angebot an. „Wer mich kennt, weiß, dass ich ein sehr ehrgeiziger und ambitionierter Trainer bin. Und jetzt war es für mich einfach an der Zeit, den für meine Arbeit nächsten logischen Schritt zu gehen“, erklärt Sergej Bartel. Der 32-Jährige habe in seinem Vertrag beim VfL Holsen die Option gehabt, höherklassig wechseln zu können.

Von dieser Möglichkeit machte er nun Gebrauch – schweren Herzens, wie er zugibt: „Den Vorstand und die Mannschaft über diese Entscheidung zu informieren, ist mir sehr, sehr schwer gefallen. In sechs Jahren sind da enorm viele emotionale Verbindungen entstanden. Auch in sportlicher Hinsicht haben wir fast das Maximale herausgeholt, dreimal in Folge den Kreispokal gewonnen, den Aufstieg geschafft und aus einer mittelmäßigen Bezirksligamannschaft einen Aufstiegskandidaten in der Landesliga gemacht“, blickt Bartel mit Stolz zurück.

– Foto: Yvonne Gottschlich

„Das habe ich aber nicht allein erreicht, sondern hatte ein tolles Team um mich und durfte mich als junger Trainer ganz in Ruhe entwickeln.“ Nun aber sei der Zeitpunkt erreicht, sich einer neuen Aufgabe, einer neuen Herausforderung als Trainer zu stellen. „Der SC Herford ist nach wie vor ein hochinteressanter und attraktiver Klub, der eine extreme Strahlkraft besitzt. Und das dort in den letzten Jahren nicht immer alles funktioniert hat, schreckt mich nicht ab, sondern macht es für mich als ambitionierten Trainer nur noch reizvoller“, betont der in Bielefeld wohnende B-Lizenz-Trainer, dessen Handyakku gestern mehrmals aufgeladen werden musste.

Beim SC Herford ist man happy, nicht nur eine schnelle, sondern auch namhafte Lösung bei der Suche nach einem Nachfolger für den früheren Rödinghauser Regionalligaspieler Ihsan Kalkan gefunden zu haben. „Sergej bringt eine enorme Fachkompetenz mit. Er ist bekannt für eine klare Spielidee, hat in Holsen über viele Jahre sehr erfolgreich gearbeitet und seine Spieler zu einem sehr guten Landesliga-Team geformt“, so die Vorschusslorbeeren von Piet Spilker für den zukünftigen Herforder Coach. Letzterer darf in Maximilian Grove auch seinen Co-Trainer aus Holsen mit an die Dennewitzstraße bringen. Für beide gibt es dann auch ein Wiedersehen mit Stürmer Omar Khaled, der Anfang 2020 vom VfL Holsen zum SC Herford gewechselt war.

In Holsen dürfte Bartels Entscheidung derweil für einen Schock gesorgt haben, wenngleich er den Vorstand zuvor über die Gespräche mit dem SC Herford informiert habe. Die Verantwortlichen des VfL Holsen wollten sich zum Sachverhalt noch nicht offiziell äußern, kündigten aber eine zeitnahe Stellungnahme an.

Aufrufe: 06.7.2020, 17:00 Uhr
Andreas GerthAutor