SC Herford - TuS Hiltrup 1:5
Gerade einmal sieben Minuten waren gespielt, als das Unheil seinen Lauf nahm. Nach einem Zweikampf im Strafraum zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt – eine extrem umstrittene Entscheidung, hatte doch Jannis Wehmeier seinen Gegenspieler kaum berührt. Diese Chance ließ sich Hiltrup nicht entgehen – 0:1 (7.). „Danach ist bei uns alles wie ein Kartenhaus zusammengebrochen“, so Coach Cosentino, „anstatt sich aufs Spiel zu konzentrieren, wurde nur noch untereinander gesprochen und gemeckert.“ Die agilen Münsteraner Vorstädter setzten mit ihren pfeilschnellen Stürmern gegen überfordert wirkende Herforder gnadenlos nach: Als ein langer und hoher Ball von Innenverteidiger Sascha Wohlann total falsch eingeschätzt wurde, bedankten sich der komplett blank stehende Gästestürmer mit dem 0:2 (16.). Und nachdem bei einem 20-Meter-Freistoß die SCH-Mauer falsch aufgestellt wurde, hieß auch schon 0:3 (26.).
Es schien, als wäre dieses Spiel zu schnell für die Herforder. Viel zu schnell. So wusste sich der bereits ausgespielte Wehmeier im 16er nur mit einem Foul zu helfen. Der diesmal glasklare Strafstoß war drin – 0:4 und erst 35 Minuten gespielt. Ein Debakel bahnte sich an. „Wir gewinnen keinen Zweikampf. Keinen einzigen. Was ist los?“, schrie der von seinen Vorderleuten schmählich im Stich gelassene SC-Keeper Nino vom Hofe. Diese Frage stellten sich auch die Herforder Zuschauer.
„Wir haben in der Kabine dann an den Charakter appelliert, damit das hier nicht total in die Hose geht“, sagte Cosentino. Was sollten er und sein Trainerteam auch anderes tun? Immerhin: Nach zwei Auswechslungen wurde das SC-Spiel nun zumindest was die Körpersprache betrifft etwas besser. Jetzt wurden auch mal Zweikämpfe gewonnen und die ein oder andere Chance erspielt. „Unsere Spieler haben sich gestrafft, letztlich war das aber nur Schadensbegrenzung“, sagte Cosentino.
Dass die Hiltruper nach einem Widdecke-Fehler per blitzschnellem Doppelpass die SC-Abwehr ein weiteres Mal zum 0:5 düpierten (56.), spielte kaum noch eine Rolle. Danach nahmen die Gäste das Tempo raus und Herford kam nach Vorarbeit von Khalil Kleit durch Vadim Thomas wenigstens noch zum Ehrentreffer (85.). Thomas war es auch, der zuvor die erste zwingende SC-Chance hatte – 66 Minuten waren hier bereits gespielt.
„Wenn du nicht wenigstens die Grundtugenden abrufst, kannst Du auch nichts holen“, bilanzierte ein enttäuschter SC-Trainer Cosentino.