SC Herford: Jetzt gibt's Gespräche mit dem Vorstand

Der SCH atmet nach dem Sieg gegen Preußen Münster II durch. Im neuen Jahr geht es nur um den Klassenerhalt. Die Trennung von Spielern scheint durchaus möglich

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Auch Jürgen Brocks musste frieren. Doch das war es ihm wert. Und nach 90 nass-frostigen Minuten auf Schnee war der Vorsitzende des SC Herford nicht der einzige, der sich über den 2:0-Sieg des Sport-Club in der Fußball-Westfalenliga gegen Preußen Münster II freute. „Gut, dass wir trotz des Wetters gespielt haben“, sagt er und lacht.

SC Herford - SC Preußen Münster II 2:0

Das fand auch der Trainer. Der hatte im und nach dem Spiel zwar mit seinen kalten Füßen in viel zu dünnen Sportschuhen zu kämpfen, doch das störte ihn nicht. „Ich hab’ mich einfach nur gefreut, dass wir eine der Topmannschaften der Liga verdient geschlagen haben und mit einem Positivergebnis ins neue Jahre gehen“, sagt Sascha Cosentino. Der angenehme Nebeneffekt: Der SC feiert Weihnachten auf einem Nichtabstiegsplatz.

Besonders viel hatte das Herforder Trainerteam der Mannschaft vor dem Spiel nicht erzählt. „Wir haben an das 0:8 in Schermbeck erinnert und daran, dass alle an ihre Leistungsgrenze gehen müssen“, so Cosentino, „wenn jeder nach dem Spiel total ausgepumpt in der Kabine sitzt, Münster aber trotzdem gewonnen hat – dann ist das o.k. Aber nur dann.“ Bekanntlich wurden die Trainer erhört und auch das Ergebnis stimmte.

Und so überwintert der SC Herford nach fünf Siegen und drei Unentschieden aus 17 Spielen mit 18 Punkten auf Platz 13 – dem ersten Nichtabstiegsplatz. Dass dies für die Ansprüche rund ums Jahn-stadion viel zu wenig ist, versteht sich von selbst. „Die einzige Konstante war unsere Inkonstanz“, sagt Cosentino.

Nach fünf Niederlagen in Folge zum Saisonstart stabilisierte sich der SCH im Herbst, holte in der Liga aus neun Spielen 15 Punkte und feierte Highlights im Westfalenpokal gegen Oberligist TuS Haltern (4:2) und Drittligist SC Paderborn (1:2). „Diese Punkteausbeute war vollkommen in Ordnung“, sagt Cosentino. Die Herforder schienen endlich „drin“ zu sein in der Saison und das Feld von hinten aufzurollen.

Cosentino: „Doch dann kam wieder ein Loch.“ Im Kreispokalfinale gab es eine überraschende 1:2-Pleite gegen Landesligist VfL Holsen und in der Liga nach zwei gelinde gesagt mäßigen Auftritten zwei Niederlagen mit dem Negativhöhepunkt in Schermbeck. „Wir sind mit anderen Zielen in die Saison gegangen, doch jetzt geht es in der Rückrunde nur um den Klassenerhalt. Nicht mehr und nicht weniger. Das muss jeder begreifen“, so Coach Cosentino.

Doch woran liegt es, dass der Sport-Club mit seinem qualitativ enorm guten Kader einfach nicht dauerhaft in die Spur findet? Cosentino möchte dazu nichts sagen, doch von außen wirkt es immer mal wieder so, dass keine echte Mannschaft auf dem Platz steht, dass nicht alle an einem Strang ziehen und dass sich der ein oder andere Spieler über das Team stellt.

Dass es unter diesen Umständen schwierig ist, konstant guten Fußball zu spielen, ist eine Binsenweisheit. „Wir werden uns noch vor Weihnachten mit dem Vorstand zusammensetzen und schauen, wie wir die Rückrunde angehen“, sagt Sascha Cosentino. Zwischen den Zeilen ist rauszuhören, dass es zur Trennung von dem ein oder anderen Spieler kommen könnte. „Wir machen uns Gedanken“, so der Trainer.

Dass Mittelfeldmann Julien Mädler im Winter zum Bezirksligisten TuS Bruchmühlen wechseln könnte, wenn die Ablöse passt, hat jedoch ausschließlich berufliche Gründe.

Schiedsrichter: Daniel Beck (SC Halle) - Zuschauer: 50
Tore: 1:0 Aytürk Gecim (53.), 2:0 Khalil Kleit (84.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Jannis Wehmeier (90./SC Herford)

SC Roland 1962 - BSV Roxel (Sa 13:00)
Spieltext