Herrmann: "Haben den Sieg erzwungen"

Aber so ist es halt im Fußball, wer seine Chancen nicht nützt, ja sogar einen Elfmeter verschießt, der wird am Ende bestraft. So haben die Freisinger drei wichtige Punkte mitgenommen und sind damit in dieser Landesligasaison noch immer ungeschlagen.

Die Spieler konnten einem am Samstag richtig leid tun. Bei tropischen Temperaturen mussten sie auf den Rasen. So war der Anfang auch ein wenig verhalten, die Freisinger hatten in den ersten 20 Minuten lediglich zwei Ecken und eine Halbchance durch Andreas Hohlenburger. In der 23. Minute hätte es dann eigentlich im Freisinger Tor klingeln müssen. Ein Pfarrkirchener tauchte plötzlich allein vor Freisings Torhüter auf, doch Stefan Wachenheim wehrte den Schuss bravourös ab. Nur eine halbe Minute später hatten die Gastgeber die nächste Großchance. Wieder war ein Stürmer allein vor dem Tor, schoss aber daneben. Jetzt hätte es eigentlich schon 2:0 für Pfarrkirchen stehen müssen.

Doch das Tor fiel auf der anderen Seite. Hohlenburger jagte einem Verteidiger den Ball ab, passte auf Jimmy Joseph und der schoss von links gekonnt am Pfosten vorbei ins Tor. Pfarrkirchen zeigte sich über den Rückstand allerdings keineswegs geschockt und war auch in der Folge gefährlicher als der SEF.

Gleich nach der Pause hatten die Platzherren auch schon wieder zwei Großchancen. Einmal konnte Wachenheim gerade noch abwehren, der Nachschuss ging ans Außennetz. Ein andermal schaffte es ein Pfarrkirchener nicht, den Ball einen Meter vor dem Tor im Gehäuse unterzubringen. Die Freisinger kamen kaum noch nach vorne, Joseph und Pascal Preller schossen bei den seltenen Kontern viel zu schwach. In der 66. Minute musste Wachenheim einen Schuss über die Latte lenken und in der 71. Minute war der Ball plötzlich im Freisinger Tor. Doch der Unparteiische entschied zu Recht auf Abseits. Glück gehabt, denn das war knapp. Trainer Alex Plabst stärkte nun die Defensive und nahm mit Hohlenburger, Preller und Sassmann drei Stürmer vom Feld. Doch Pfarrkirchen dominierte nach wie vor und in der 80. Minute gab es Elfmeter für die Einheimischen. Osario Aiteniaro soll gefoult haben, eine recht umstrittene Entscheidung. Der Schuss ging ins linke Torwarteck, doch Wachenheim tauchte nach unten und wehrte ab.

Dann als das Spiel schon fast vorüber war, hatte auch der SEF noch einmal seine Chancen. Erst Ilker Yildiz mit einem schönen Solo, bei dem er drei Verteidiger ausspielte, dann aber den Torwart anschoss. Danach enteilte Joseph nach einem weiten Abschlag seinem Verteidiger, war frei vor dem Tor, scheiterte aber am Keeper. Und in der 93. Minute spielte sich Yildiz noch einmal durch und zog ab, der Torhüter konnte nur abprallen lassen und Joseph staubte zum 2:0 ab.

„Heute hatten auch wir mal Glück“, kommentierte Abteilungsleiter Georg Appel das Ergebnis, „den Sieg haben wir Stefan Wachenheim zu verdanken“. Sichtlich unzufrieden war Co-Trainer Fabian Herrmann. „So darf man nicht auftreten“, sagte er, seine Elf habe sich durch schlampiges Spiel und unnötige Ballverluste selbst zu oft in Bedrängnis gebracht. Fußballerisch habe die Leistung nicht gestimmt, resümierte er, „aber im Kopf waren wir stark, wir haben den Sieg erzwungen“.

TuS 1860 Pfarrkirchen – SC Eintracht Freising 0:2

TuS 1860 Pfarrkirchen: Gallauer, Drobner, Baumgartner, Tautz (18. Schäck), Lahner, Obermeier, Taboga, Lechner, Sammereier, Surner, Eisenreich - Trainer: Lechner

SC Eintracht Freising: Wachenheim, Schmid, Schredl, Kirchberger, Aiteniora, Yildiz, Toprak, Sassmann (55. Schmuckermeier), Hohlenburger (58. Mayr), Preller (77. Urban), Joseph - Trainer: Plabst

Schiedsrichter: Dirnberger (Nittenau)

Zuschauer: 100

Tore: 0:1 Joseph (41.), 0:2 Joseph (90.+5)

Besondere Vorkommnisse: Surner (TuS 1860 Pfarrkirchen) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Wachenheim (83.).

Text: jk