Es waren mahnende Worte, die SEF-Trainer Alex Plabst nach dem abgebrochenen Match gegen Deisenhofen Mitte der vergangenen Woche an die Seinen gerichtet hatte. Nicht unterschätzen dürfe man Pfarrkirchen, als Aufsteiger seien die Niederbayern stärker einzuschätzen, als man glaubt, warnte Plabst, „das 0:0 im ersten Spiel gegen Deisenhofen hatten sie sich verdient“. Und beinahe wäre den Freisingern das Gastspiel an der Rott zum Verhängnis geworden – nur mit ganz viel Glück konnten die Gäste vom Roider-Jackl-Weg die drei Zähler aus Pfarrkirchen entführen.
„Die Mannschaft mit den besseren Anlagen und den größeren Chancen hat verloren“, erklärte Plabst. Denn wenig zu holen gab es für den SEF eigentlich über die volle Spielzeit, Pfarrkirchen war nicht nur das spielbestimmende Team, auch hatten die Gastgeber die besseren Offensivszenen und Chancen des ersten Durchgangs. Während Freising anfangs nämlich gar nicht stattfand, konnten sich die Lerchenfelder bei ihrem Keeper Stefan Wachenheim bedanken, der nach 23 Minuten die größte TuS-Chance mit einer sensationellen Parade entschärfte – es sollte nicht die einzige Heldentat des 26-Jährigen bleiben. Die Halbzeitführung fiel dann aber trotzdem auf der anderen Seite: Vorausgegangen war dem 1:0 aus Freisinger Sicht nun ein zweimaliger Pfarrkirchener Ballverlust, den zunächst Ilker Yildiz und dann Andreas Hohlenburger ausgenutzt hatten. Hohlenburger steckte schließlich durch auf James Joseph, und Freisings Neuzugang hatte keine Probleme, ins lange Eck zur Führung abzuschließen (41.).
Im zweiten Durchgang sahen die 250 Zuschauer dann das gleiche Bild: Wieder fand Freising offensiv kaum statt und leistete sich Ballverlust um Ballverlust, während Pfarrkirchen erneut oft gefährlich vor dem Tor auftauchte, aber freistehend vergab oder eben an SEF-Schlussmann Wachenheim scheiterte – inklusive eines Elfmeters zehn Minuten vor Schluss, den Freisings Keeper gegen Andreas Surner auch noch parierte. „Das war heute Note eins mit Allem, was Stefan geleistet hat“, honorierte Trainer Alex Plabst die Leistung seines Schlussmanns hinterher. Nur noch Ergebniskosmetik war schließlich das 2:0 durch James Joseph in der Nachspielzeit. Einen wuchtigen Schuss von Ilker Yildiz hatte TuS-Schlussmann Gallauer nur abprallen lassen können, Joseph sprintete dazwischen und spitzelte das Spielgerät über die Linie (90.+5). „Ob’s die lange Anfahrt oder das Wetter war, unsere Leistung heute ist nur schwer zu erklären“, resümierte Plabst. „Nochmal geht das mit einem solchen Auftritt aber nicht gut.“
TuS 1860 Pfarrkirchen – SC Eintracht Freising 0:2
TuS 1860 Pfarrkirchen: Gallauer, Drobner, Baumgartner, Tautz (18. Schäck), Lahner, Obermeier, Taboga, Lechner, Sammereier, Surner, Eisenreich - Trainer: Lechner
SC Eintracht Freising: Wachenheim, Schmid, Schredl, Kirchberger, Aiteniora, Yildiz, Toprak, Sassmann (55. Schmuckermeier), Hohlenburger (58. Mayr), Preller (77. Urban), Joseph - Trainer: Plabst
Schiedsrichter: Dirnberger (Nittenau)
Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Joseph (41.), 0:2 Joseph (90.+5)
Besondere Vorkommnisse: Surner (TuS 1860 Pfarrkirchen) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Wachenheim (83.).
Text: Matthias Spanrad