2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
Gut verkaufen können sich die Brühler um den zweifachen Torschützen Lukas Rösch (2. v.l.) und  Felix Eberhardt im Pokal gegen die Favorisierte Kölner Viktoria. Foto: Bucco
Gut verkaufen können sich die Brühler um den zweifachen Torschützen Lukas Rösch (2. v.l.) und Felix Eberhardt im Pokal gegen die Favorisierte Kölner Viktoria. Foto: Bucco

Kurz an einer Überraschung gerochen

Der SC Brühl sorgt beim 3:7 für ein fußballerisches Highlight — SpVg Frechen 20 vergibt beim Pokal-Aus zwei Elfmeter

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SC Brühl — FC Viktoria Köln 3:7 (0:2). Vor dem „Spiel des Jahres” gegen den Tabellenführer der Regionalliga West hatte Brühls Trainer Tilman Waegner angekündigt, man wolle den Menschen in Brühl ein Highlight bieten und Werbung für den Fußball in der Schlossstadt betreiben. „Das ist uns absolut gelungen”, befand Waegner nach 90 unterhaltsamen Minuten und zehn Treffern, mit denen die knapp 500 Zuschauer im Schlossparkstadion im Achtelfinale des Bitburger FVM-Pokals bestens unterhalten wurden.

Der Underdog aus der Landesliga war von Beginn an bemüht mitzuspielen und versuchte konsequent, auch unter Druck spielerische Lösungen zu finden. Allerdings schien der Favorit, der nahezu in Bestbesetzung auflief, nicht beeindruckt und nutzte gleich seine erste Chance durch Marc Brasnic zum 1:0 (8.). Im Anschluss glänzte SC-Keeper Thomas Nolden gegen Kevin Holzweiler (12.) und Brasnic (16.), ehe Tobias Willers einen Freistoß aus dem Halbfeld unbedrängt zum 2:0 einköpfen konnte (18.).

Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis die Gastgeber den Respekt abzulegen schienen und selbst mutiger den Weg zum Tor suchten. Janek Wrede bot sich gleich zweimal per Kopf die Möglichkeit zum Anschluss (32./45.), etwas Zählbares sprang aber nicht heraus.

Eiskalt dagegen die Schützlinge von Trainer Marco Antwerpen, die per Doppelschlag durch Brasnic (47.) und Kapitän Mike Wunderlich (52.) für die frühe Vorentscheidung sorgten. Dann jedoch schlug die Stunde der Schlossstädter: Das 1:4 durch SC-Kapitän Lukas Rösch (55.) konterte der starke Brasnic allerdings schnell (59.). Doch wiederum Rösch (68.) bewies, dass sich die Brühler keinesfalls aufgegeben hatten, und als Martin Notz nur eine Minute später einen Freistoß direkt im Torwarteck versenkte (69.), schien auf einmal sogar mehr möglich: „Da lag für kurze Zeit sogar eine Pokalüberraschung in der Luft”, so Waegner, der nun eine Drangphase seiner Elf erlebte, die sogar Gästecoach Antwerpen zwischenzeitlich die Schweißperlen auf die Stirn trieb.

Letztlich nutzte der Favorit die sich nun bietenden Räume aber eiskalt aus und konterte sich durch Wunderlich (85.) und Simon Handle (90.) doch noch zu einem klaren Erfolg, auch wenn das Regionalliga-Spitzenteam wohl gerne auf die drei Gegentore verzichtet hätte.

SpVg Frechen 20 — SV Rott 0:1 (0:1). Auch die Frechener mussten im Pokal-Achtelfinale die Segel streichen. Im Duell der Landesligisten bescherte eine Unachtsamkeit in der Defensive den Gästen schon früh den entscheidenden Treffer (2.). Die Rotter, bei denen Trainer Mirko Braun an der Seitenlinie von Ex-Bundesliga-Coach Norbert Meier unterstützt wurde, verteidigten die Führung geschickt und ließen die Zwanziger-Offensive kaum zur Entfaltung kommen. Ein Kopfball von Felix Krellmann wurde noch auf der Linie geklärt (30.), ehe sich Kapitän Mario Puzzo mit dem Pausenpfiff die beste Ausgleichschance bot. Weil ein Rotter Verteidiger den Ball aus kurzer Distanz mit der Hand abgewehrt hatte, gab es Elfmeter und Gelb-Rot für den bereits zuvor verwarnten Gästeakteur. Puzzo scheiterte allerdings mit dem Elfmeterschuss an SV-Keeper Patrick Diehl (45.).

Im zweiten Durchgang sahen die Zuschauer im Kurt-Bornhoff-Sportpark anrennende Hausherren, die aber zu selten Lücken in der massiven Rotter Deckung fanden. Als Granit Rama mit Tempo in den Strafraum eindrang und gelegt wurde, bot sich den Schwarz-Weißen die zweite Chance, aus elf Metern den Ausgleich zu erzielen. Doch diesmal versagten Krellmann die Nerven, der den Ball an den rechten Außenpfosten schob (73.). Der Mittelfeldspieler hatte kurze Zeit später nochmals Pech, als Diehl seinen Kopfball noch aus dem Winkel fischte (80.). Mit viel Leidenschaft brachten die Gäste schließlich den knappen Erfolg über die Ziellinie.

„Insgesamt war das heute einfach zu wenig. Wir waren in den entscheidenden Momenten nicht konzentriert genug und wurden dafür bestraft”, ärgerte sich Frechens Trainer Micha Skorzenski nach dem Abpfiff über das vermeidbare Ausscheiden.

Aufrufe: 026.11.2017, 20:00 Uhr
KSTA-KR / Stefan KühlbornAutor