Zwei Treffer aus dem Lehrbuch

Wie schon in Watzenborn erfolgreich praktiziert, stand die Defensive mit einer Fünfer-Abwehrkette mit drei Innenverteidigern und der Doppel-Sechs davor mit Kian Golafra und Jafar Azizi, und im Angriff setzte Bulut in vorderster Front auf Jurij Gros, der immer wieder von nachrückenden Spielern in der Spitze unterstützt wurde.

Das griff im ersten Durchgang noch nicht, denn bis auf einen zu hoch angesetzten Schuss von Gros (14.) und einen Freistoß von Tolga Duran (26.), den Borussen-Keeper Tobias Wolf mit Mühe meisterte, tat sich zunächst wenig vor dem Fuldaer Tor. Da auch die Gäste bis auf einen Pfostentreffer nach einem Distanzschuss von Dennis Müller (40.) nichts Zwingendes zustande brachten, erlebten die rund 350 Zuschauer auf dem Rasenplatz eine ereignisarme erste Halbzeit, in der beide Teams wenig zuließen. „Wenn du so kompakt stehst, ist es für den Gegner schwer“, lobte Bulut vor allem seine Defensivabteilung.

Das änderte sich nach der Pause auch nicht, obwohl die Gastgeber nun zielstrebiger und bestimmter auftraten und gleich zu Torchancen kamen. Erst landete ein Schuss des wiederum in Defensive und Angriff starken Marcel Siegel (47.) ebenso neben dem Borussen-Tor wie der von Gros, der bei seinem Flügellauf zuvor zwei Fuldaer stehen gelassen hatte. Die Gastgeber bestimmten nun das Geschehen, während die Fuldaer zu behäbig und uninspiriert ihre Angriffe aufbauten und nach dem frühen Ausfall ihres Abwehrspielers Markus Gröger auch in der Defensive anfällig waren.

Das nutzten die Lahnauer mit zwei blitzsauber herausgespielten Treffern. In der 52. Minute profitierte Duran nach einer schönen Kombination über links vom klugen Pass Lucas Hartmanns. Der war in den Strafraum eingedrungen, hatte zurückgelegt, und Duran konnte sich die Torecke aussuchen.

Und das 2:0 (71.) war das Produkt einer Doppelpassaktion auf der rechten Außenbahn, nach der Siegel im Zentrum Gros bediente und der Ex-Hadamarer technisch perfekt per Volleyabnahme vollendete. Damit war die Partie zugunsten des Aufsteigers entschieden, zumal das Team von Trainer Thomas Brendel kein Aufbäumen gegen die Niederlage zeigte.

Einzig ein Freistoß von Leon Pomnitz (76.), der aus knapp 20 Metern an der Waldgirmeser Torlatte landete, hätte noch Spannung bringen können. „Die Niederlage ist absolut verdient, wir haben an unsere schlechte Leistung vom 0:2-Auftaktspiel in Flieden angeknüpft“, zeigte sich Borussen-Coach Brendel nachher ernüchtert und enttäuscht, während nebenan die Waldgirmeser im Tanzkreis lautstark den Dreier feierten.

SC Waldgirmes: Grutza; Siegel (90. Roskosz), Geller, Schmidt, Lang, Öztürk, Duran (89. Celik), Azizi, Golafra, Hartmann (77. Kretschmann), Gros.

Borussia Fulda: Wolf: Henneböle, Hillmann, Pomnitz, Gröger (14. Jerkovic), Fuß, Poredski (70. Velic), Mangafic, Müller (73. Gjocaj), Mosch, Bahssou.

Tore: 1:0 Duran (52.), 2:0 Gros (71.). - Schiedsrichter: Radl (Biebesheim). - Gelbe Karten: Öztürk, Golafra/Müller, Mangafic, Jerkovic. - Zuschauer: 350.