2024-05-10T08:19:16.237Z

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Hier soll er her: der Kunstrasenplatz auf dem Areal des SC Baldham-Vaterstetten an der B304, hinten rechts entsteht der Baseballplatz. Foto: Stefan Rossmann
Hier soll er her: der Kunstrasenplatz auf dem Areal des SC Baldham-Vaterstetten an der B304, hinten rechts entsteht der Baseballplatz. Foto: Stefan Rossmann

Wagner: "Das Ergebnis kann sich sehen lassen"

Baldham-Vaterstetten: Gemeinderat stimmt für zweiten Kunstrasenplatz

Vaterstetten – Das Großprojekt Kunstrasenplatz an der B 304, Kosten rund 800 000 Euro, scheint auf der Zielgeraden. Der Gemeinderat Vaterstetten hat seine finanzielle Unterstützung zugesichert. Jetzt sind die Mitglieder des Sportclubs Baldham-Vaterstetten gefragt. Denn nur mit einem erheblichen finanziellen Beitrag aus dem Verein kann das Projekt umgesetzt werden.

Dazu gehört eine Sonderumlage, die durch die Mitglieder der Fußballabteilung aufgebracht werden soll. Zusammenkommen müssten dabei nach Berechnung des Vereins rund 250 000 Euro. Wie hoch die Umlage pro Jahr sein und über wie viele Jahre sie laufen soll, darüber wird in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am kommenden Montag, 25. September (19.30 Uhr, Ballsaal im Stadion), beraten. Vorgeschlagen ist eine Sonderzahlung von 65 Euro pro Mitglied und Jahr über sechs Jahre.

Notwendig ist zudem eine Satzungsänderung im Hauptverein mit allen seiner Abteilungen. Dazu sind alle Mitglieder ebenfalls zur außerordentlichen Versammlung am Montag eingeladen. Nur nach einer Änderung der Satzung können auch Jugendliche zur Umlage herangezogen werden.

„Sollte es zu keiner Umlage kommen, kann der Bau des Kunstrasenplatzes nicht durchgeführt werden“, so Jochen Hoepner, stellvertretender Vorsitzender des SCBV gegenüber der Ebersberger Zeitung. Als die Pläne im Februar erstmals in einer Abteilungsversammlung präsentiert wurden, hatte es jedoch positive Signale der Mitglieder gegeben (wir berichteten).

Hintergrund: 43 Mannschaften sind derzeit bei den Fußballern des Sportclubs im Spielbetrieb, darunter 37 Jugendmannschaften. 90 ehrenamtliche Trainer kümmern sich um die Teams. Vor allem im Winter fehlen Plätze für Training und Punktspiele, weil dann die Rasenfelder gesperrt sind. Hallenkapazitäten sind für das Wintertraining kaum vorhanden. Derzeit gibt es im Gemeindegebiet nur einen auch im Winter nutzbaren Kunstrasenplatz im Stadion in Vaterstetten. Durch den neuen Kunstrasenplatz an der B 304 in Baldham könnten laut Hoepner die Trainingszeiten fast verdoppelt werden.

Es geht um ein Gelände am östlichen Ortsrand von Baldham in Richtung Zorneding zwischen der SCBV-Tennisanlage, der Baseballanlage der Baldham Boars um dem Soccergolf-Platz. Der dortige Rasenplatz des SCBV soll umgebaut werden. „Vom neuen Kunstrasenplatz profitieren vor allem die jugendlichen Fußballer des Vereins“, so Hoepner.

„Normalerweise hätte die Gemeinde die Aufgabe, diesen Platz zu erstellen“, betonte Brigitte Littke, Bauamtsleiterin im Rathaus, im Gemeinderat. Doch dazu ist die Kommune in absehbarer Zeit finanziell nicht in der Lage. Die Fußballer wollen aber nicht warten, bis die Gemeinde wieder Geld hat. Deshalb die Initiative des Clubs, jetzt selbst zu bauen. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, das Projekt zu unterstützen.

Vorgesehen ist ein Zuschuss der Kommune von 120 000 Euro. Zudem schließt die Gemeinde mit dem Verein einen Erbaurechtsvertrag für das Grundstück über 99 Jahre ab. Erwartet wird zudem ein Zuschuss vom Bayerischen Landessportverband. Zu dessen Vorfinanzierung, beziehungsweise zur Zwischenfinanzierung des Eigenanteils des Vereins, gewährt die Kommune ein zinsloses Darlehen. Weitere Geldmittel sollen durch Sponsoren aufgebracht werden. Dazu könnten Teile des neuen Platzes symbolisch verkauft werden.

„Das ist für die Gemeinde eine positive Entwicklung, weil es Geld spart“, so Littke im Gemeinderat. „Wir tun etwas Gutes für die Jugendarbeit“, erklärte der stellvertretede Bürgermeister Günter Lenz (SPD). Vizebürgermeister Martin Wagner (CSU) betonte: „Das Ergebnis kann sich sehen lassen, vielen Dank an den Verein.“ Und CSU-Fraktionssprecher Michael Niebler ergänzte: „Es handelt sich um eine freiwillige Leistung. Normalerweise ist man da sehr vorsichtig, weil Präzedenzfälle ausgelöst werden können.“ Dieser freiwilligen Leitung stimme er jedoch gerne zu, so Niebler.

Der Kunstrasenplatz des Sportclubs Baldham-Vaterstetten wäre nicht die erste Sportstätte, die ein Verein selbst baut, mit finanzieller Hilfe der Gemeinde. So entstanden auch die Sporthalle des TSV am Philipp-Maas-Weg und die Schützenstände samt Gastwirtschaft der Altschützen.

Text: Robert Langer

Aufrufe: 022.9.2017, 08:13 Uhr
Robert Langer - Ebersberger ZeitungAutor