2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview der Woche
Der ehemalige Bundesligaprofi Uwe Hartenberger ist neuer Trainer der SC 07 Idar-Oberstein. F: Henning Ramberger;  Ig0rZh – stock.adobe.jpg
Der ehemalige Bundesligaprofi Uwe Hartenberger ist neuer Trainer der SC 07 Idar-Oberstein. F: Henning Ramberger; Ig0rZh – stock.adobe.jpg

"Nicht direkt zu viel verändern"

"Nachspielzeit" mit Uwe Hartenberger +++ Der ehemalige Bundesligaprofi übernimmt beim SC Idar-Oberstein und spricht über die kommende Aufgabe, das Potenzial der Mannschaft und die Ziele der Saison

Nahe. In unserer Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich im lockeren Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Uwe Hartenberger, ehemaliger Bundesligaprofi bei Bayer 05 Uerdingen, der ab sofort den abstiegsbedrohten SC Idar-Oberstein in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar übernimmt. Der SC belegt den 16. Tabellenplatz und konnte nur eines seiner letzten acht Spiele gewinnen. Bei acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer wurde der bisherige Coach Murat Yasar entlassen. Der 50-jährige Hartenberger wird mit Akim Baus das neue Trainerduo bilden und versuchen den SC Idar-Oberstein aus der Krise und von den Abstiegsrängen weg zu führen.

FuPa: Wie kam der Kontakt zum SC zustande und wie lange mussten Sie über ihre Entscheidung nachdenken?

Uwe Hartenberger: Der Verein hat mich direkt kontaktiert und nach einem Anruf haben wir uns zu persönlichen Gesprächen getroffen. Ich war direkt überzeugt vom Konzept und von der Herangehensweise des Vereins, weshalb ich relativ schnell eine Entscheidungen zugunsten des SC Idar-Oberstein getroffen habe. Für mich persönlich ist es ebenfalls sehr wichtig, dass auch beim "Worst-Case-Szenario" Abstieg eine Perspektive gegeben ist und die ist vorhanden.

Was möchten Sie im Vergleich zu ihrem Vorgänger Murat Yasar ändern?

Ich möchte nicht direkt zu viel verändern, weil die Spieler momentan genug mit sich selbst beschäftigt sind. Es werden persönliche Gespräche geführt, bei denen ich versuchen möchte, in die Köpfe der Jungs zu schauen. Um meine eigene Spielphilosophie in der Mannschaft zu verankern bedarf es aber Zeit, da strukturelle Veränderungen nur längerfristig ablaufen können. Priorität haben das Spiel gegen den Ball, welches beim Stürmer anfängt und beim Torhüter aufhört und eine bessere Raumverteilung. Ich sage immer, dass Fußball ein Raumzonenspiel ist. Natürlich ist mir auch die bisher schwache Defensive der Mannschaft aufgefallen, weshalb es darum geht, wieder neue defensive Stabilität zu finden.

Haben Sie die Jungs schon kennengelernt und wie viel Potenzial steckt ihrer Meinung nach in der Mannschaft?

Ja, ich habe die Jungs jetzt schon fünfmal gesehen und gestern Abend war der offizielle Trainingsauftakt. Es ist eine relativ junge Mannschaft, in der großes Entwicklungspotenzial steckt. Zudem kommen jetzt einige Verletzte zurück, wodurch der Kader nochmal etwas besser und breiter aufgestellt sein wird.

Verschafft Ihnen ihre ehemalige Profikarriere Vorteile für die kommende Aufgabe?

Sowas hat natürlich immer Vorteile. Ich habe unter großen Trainern wie Friedhelm Funkel und Uwe Rapolder gearbeitet. Da schaut man sich natürlich Dinge ab und versucht diese dann auch weiterzugeben. Das sind Erfahrungen, die nicht viele Trainer haben und die man mit keinem Trainerschein aufarbeiten kann. Diese Erfahrungen nutzen einem aber nur etwas, wenn man sie auch richtig vermitteln kann und darum geht es im Trainergeschäft.

Wie groß wird die Umstellung von Jugend- auf Herrenfußball?

Das ist für mich absolut keine Umstellung. Die Intensität und der Inhalt bleibt der gleiche, da ich vorher genau auf diesem Niveau trainiert habe. Zudem ist Fußball meine absolute Kernkompetenz, denn ich bin Trainer von morgens bis abends. Außerdem kann man diese Aufgabe mit der damals in Waldalgesheim vergleichen. Es ist lediglich eine neue Trainerstation, aber die Umstellung von Jugend- auf Herrenfußball bereitet mir absolut keine Sorgen.

Ist der direkte Klassenerhalt noch ein realitisches Ziel?

Ja auf jeden Fall, sonst hätte ich dieses Angebot nicht angenommen!

Aufrufe: 07.11.2018, 18:00 Uhr
Jannik KünzAutor