2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Die Gruppenliga steht vor einem spannenden Jahr F: Patten
Die Gruppenliga steht vor einem spannenden Jahr F: Patten

34 Spieltage ohne Langeweile sind garantiert

GRUPPENLIGA +++ Sechs Absteiger sorgen in der Topklasse der Region für Hochspannung +++ SVW zum Start gegen Hellas, Neuling Presberg empfängt Absteiger Wörsdorf

Wiesbaden . 34 Spieltage ohne einen Ansatz von Langeweile sind in der Fußball-Gruppenliga, die am Sonntag ihre Pforten öffnet, angesichts der maximal sechs Absteiger garantiert. Die Absteiger DJK Flörsheim und TSG Wörsdorf sowie der VfB Unterliederbach werden als Favoriten gehandelt. Bei den heimischen Clubs mischen sich Zuversicht und Sorgen.

DJK Flösheim: Hans Richter, der Ex-DDR-Nationalspieler auf der Trainerbank von Absteiger DJK Flörsheim, hat von der individuellen Klasse einen prima Kader zur Stelle. Inklusive der mutmaßlich hochkarätigen Zugänge Patrick Barnes (RW Frankfurt) und Pierre Massfeller. Doch der 57-Jährige ist nach durchwachsener Vorbereitung richtig angefressen: „Mit der Performance, die wir in den Testspielen gezeigt haben, werden wir eher gegen den Abstieg spielen, statt vorne mitzumischen.“

TuS Hahn: In anderthalb Jahren ist den Taunussteinern quasi eine Stammelf abhandengekommen. „Man könnte meinen, die Spieler hätten vor mir die Flucht ergriffen“, sagt der erfahrene Coach Jürgen Menger mit einem Anflug von Sarkasmus. Doch nach etlichen Abgängen aus verschiedenen Gründen ist ihm mit Keeper Thomas Kautz sowie mit Ali Naghsh, Mike De Sousa, Markus Schmidt, Daniel Wolfram, Simon Heintz und seinem ältesten Sohn Marvin noch ein Kern an Gestandenen verblieben. Einhergehend werden die Zugänge Koray Asil und Jonathan Budde auf den Außenbahnen zum Zug kommen. Kurzfristig hat sich Stürmer Ramazan Cicek (Germania) dem TuS angeschlossen. Menger: „Wir stehen vor einer ganz schweren Saison. Unseren Leistungsträgern darf nichts passieren.“

Hellas Schierstein: Der neue Chefcoach Dimi Tsakas und Co-Trainer Edis Sikiric fehlen zum Start urlaubsbedingt, sodass Tsakas‘ Bruder Kyriakos im durch zehn Neue getunten Kader aushilfsweise Regie führt. Ilias Amallah, Mo Adou und Archimidis Adamidis stehen exemplarisch für Zugänge mit Stammelf-Perspektive beim Vorjahresaufsteiger, der seine Heimspiele nun auf dem Zehntenhof-Kunstrasen austrägt. „Die zweite Saison wird meist schwieriger. Wir wollen nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben“, so Dimi Tsakas.

SV Niedernhausen: Umbruch und Neustart im Autal, wo Chefcoach Jens Klische und Sportchef Stephan Mohr ein neues Gefüge entwickeln. Beim Hessenpokalsieg in Beuerbach taten sich von den Neuen Torwart Tim Burghold, der im Abwehrzentrum eingesetzte Dominik Gudenkauf und Offensiv-Ass Dennis Merten hervor. Auch Eigengewächs Yannik Klische, der in der Dreier-Abwehrkette verteidigt, zeigt sich als Bereicherung. Er verspüre „Willensstärke und Geschlossenheit“, glaubt Jens Klische an eine positive Entwicklung. Stürmer Adem Kaynak ist derweil zu Karadeniz zurückgekehrt.

TuS Nordenstadt: Vom Co-Trainer und Goalgetter zum Chefcoach mit dem Anspruch, auch künftig bei der Toreproduktion zu helfen. Dennis Deider (32), der 29 der 163 Saisontore zum Kreisoberliga-Titel beigesteuert hat, sprüht als Nachfolger von Thorsten Becht vor Tatendrang, erfährt in der Coachingzone durch Bernd Müller und Jens Ditthardt Unterstützung. „Die Jungs respektieren und akzeptieren mich. Ich bin eng dran am Team, spreche die Sprache der Spieler“, streicht Deider heraus, betont aber auch: „Wir werden uns damit abfinden müssen, dass es mehr Niederlagen gibt. Dann wird sich zeigen, wie gefestigt wir wirklich sind.“ Die Youngster Timo Boss, Merhawi Habte und Luke Presber haben sich durch stete Präsenz in der gut verlaufenen Vorbereitung empfohlen.

SG Orlen: „Wir sind besser gerüstet als vor drei Jahren“, sagt Spielertrainer Maurice Burkhardt mit Blick auf den rund 25 Spieler umfassenden Kader, der Qualität und Quantität vereint. „Auf die ganze Saison betrachtet, werden wir diese Anzahl an Spielern auch brauchen“, weiß der 25-jährige Trainer und Torjäger, der zum Start lediglich auf Robin Kremer (letztmals gesperrt) verzichten muss. Fit ist der Ex-Hahner Tim Menger, der seine Rückenbeschwerden kuriert hat. Als Entdeckung der Vorbereitung gilt Sturm-Juwel Lorenz Menges (18).

SV Presberg: Chefcoach Helmut Preisler und Co-Trainer Michael Grahmann geben alles, damit der zweite Gruppenliga-Aufenthalt mit dem Hartplatz-„Vorteil“ länger als eine Spielzeit dauert. „Ich bin überzeugt von der Mannschaft und weiß, was sie leisten kann“, hält Preisler einen Mittelplatz für machbar. Die Tatsache, dass Bülent Atas und Naser Kelmakshi letztlich doch geblieben sind, Torjäger Engin Arslan nach seiner Knieverletzung immer fitter wird und Sanjin Cikotic (SV Wiesbaden) die Außenbahn belebt, schürt die Zuversicht.

Germania Weilbach: Nach dem Weggang von Goalgetter Pierre Massfeller zu DJK Flörsheim hat der vom Co-Trainer zum Chefcoach avancierte Christos Pipsos den aus Flörsheim gekommenen Blitzzugang Nabuaki Tsugawa kurzerhand vom Außen zum Stürmer umfunktioniert. Bislang mit durchschlagendem Erfolg: Tsugawa trifft in Serie. „Ein wendiger, schneller Mann, der unglaubliche Wege geht und vor dem Tor nicht lange fackelt“, freut sich Pipsos über den Glücksgriff. Neuer Kapitän ist Robin Jakobi, der nun auf der Sechs spielt.

SV Wiesbaden: Im Jahr des Neuaufbaus nach dem Hessenliga-Rückzug stolzer Sechster, im zweiten Jahr ein Aufstiegs-Kandidat? Chefcoach Yildirim Sari winkt trotz vielversprechender, durchweg flexibel einsetzbarer Zugänge ab: „Die Liga ist ausgeglichen. Mein Ziel ist es, die Platzierung der vergangenen Runde zu bestätigen, vielleicht zu verbessern. Auf jeden Fall soll eine Weiterentwicklung erkennbar sein.“ Die Chancen dazu stehen gut. Abwehrcrack Timo Gürtler bringt aus Kelsterbach Hessenliga-Erfahrung mit. Die Knabe-Brüder Patrick und Marco haben in Oberliederbachs Verbandsliga-Team gekickt. Auch Defensivmann Ninos Aodicho hat schon Verbandsliga gespielt. Zudem bringen Nico Weimer (TV Idstein) und Amir Arrahmouni (U 19 SVWW) Schwung. „Wir sind gewappnet“, so Sari, der um den Einsatz von Stammkeeper Pascal Kürzer (Blessur im Schambeinbereich) bangt. Als Alternative steht Patrick Landersheim parat.

TSG Wörsdorf: „Gefühlt sind wir vom Kader her stärker geworden. Doch das müssen wir erst einmal auf den Platz bringen.“ Trainer Andreas Bonß hält sich mit allzu waghalsigen Prognosen zurück, gibt in der Saison nach dem Abstieg die Devise „eine gute Rolle spielen“ aus. Fakt ist: Die Stürmer Yannik Hünerbein und Patrick Reil, die Defensivkräfte Julian Bördner und Dominik Gros sowie Außenspieler Filippos Alexiadis und nicht zuletzt der neue Keeper David Tempel bringen Potenzial ein. Kapitän bleibt Mirco Paul, der nach Kreuzbandriss genesene Janic Vogler wird sein Stellvertreter. Einziger Wermutstropfen: Florian Butterweck hat sich vermutlich den dritten Kreuzbandriss seiner Laufbahn zugezogen.

1. Spieltag: SV Wiesbaden – Hellas Schierstein, SV Presberg – TSG Wörsdorf, FV Neuenhain – SV Niedernhausen, TuS Hahn – RSV Weyer, TuS Nordenstadt – Germania Weilbach, SG Orlen – TuRa Niederhöchstadt, VfB Unterliederbach – FC Eddersheim II, RW Hadamar II – RSV Würges, DJK Flörsheim – SG Hoechst (alle So., 15.00).



Aufrufe: 03.8.2017, 16:00 Uhr
Stephan NeumannAutor