Urbacher 8:1 mit Mängeln behaftet

Am Ende stand auf dem Papier in deutlicher 8:1 Heimsieg und dieser geht auch von der Höhe her absolut in Ordnung. Urbachs Coach Mladen Drmonjic dürfte aber trotzdem bei weitem nicht alles gefallen haben, was er an diesem Nachmittag im Autohaus-Schmitz-Sportpark zu sehen bekam. Seine Jungs wirkten in der ersten Hälfte über weite Strecken pomadig und unkonzentriert, garniert mit einer gehörigen Portion Überheblichkeit.

Im Vorfeld wurde nur über die Höhe des Sieges spekuliert und dabei vergaßen wohl einige, dass ein Spiel immer zunächst mal gespielt werden muss bevor die Punkte verteilt werden....

Das Tabellenschlusslicht aus Westhoven trat mit einem kleinen Kader an, die Jungs gingen die Sache aber ohne Scheu direkt mit Selbstbewusstsein an. Bereits in der

2. Minute düpierte Tim Lange die Urbacher Hintermannschaft mit seiner Schnelligkeit und kam zu einer ersten Chance und fünf Minuten später hatte er die Führung nochmals auf dem Fuß, Nick Nollen im Urbacher Tor parierte allerdings glänzend.

Urbachs erste Angriffsbemühungen wurden vom Schiedsrichter konsequent durch Abseitspfiffe im Keim erstickt. Der Referee lag hier nicht immer richtig, bot ansonsten aber eine solide Vorstellung.

Es schien dann alles den erwarteten Lauf zu nehmen, als Denis Bernardo mit einem artistischen Kopfball die Urbacher 1:0 Führung in der 12. Minute erzielte. Die Flanke kam von Chris Brendel, der heute insgesamt zu überzeugen wusste.

Leider verletzte sich Bernardo bei dieser Aktion und musste das Feld schon nach knapp 20 Minuten räumen und Tobias Lösing nahm seinen Platz ein.

Urbach war nun das klar bessere Team, vergab aber vorne zu viele Chancen und die Defensivarbeit verdiente den Namen teilweise nicht.

Die größte Möglichkeit zum 2:0 vergab Lösing in der 29. Minute als er einen an Fabian Mehring verschuldeten Foulelfmeter fahrlässig vergab. Mehring und Krauskopf vergaben weitere Großchancen und so kam es wie es kommen musste. Westhovens Mittelfeldstratege Semir Soppla umkurvte in der 39. Minute alles was sich ihm an Urbachern in den Weg stellte und hatte beim Torschuss das Glück des Tüchtigen, als der Ball abgefälscht wurde und unhaltbar für Nollen zum Ausgleich einschlug.

Trainer und Zuschauer waren restlos bedient und die Kabinenansprache scheint gewirkt zu haben. Der RSV spielte sich in einen Rausch und erzielte zwischen der 50. und 73. Minute insgesamt sieben Treffer zur 8:1 Führung.

Gästetrainer Natale Giarizzo musste erkennen, dass sein sehr junges Team nun nichts mehr entgegenzusetzen hatte, kann aber auf eine hoffnungsvolle Zukunft blicken, denn Spieler wie Lange, Soppla oder auch Jafar Panahi deuteten ihr vorhandenes Potenzial mehrfach eindrucksvoll an.

Die Tore für den RSV erzielten Jörg Bender nach einer Ecke von Krauskopf, Krauskopf nach Pass von Brendel, Lösing auf Zuspiel von Mehring, Mehring mit einem Doppelpack zum 5:1 und 6:1 sowie Bengsch und Brendel mit jeweils tollen Distanzschüssen.

Das es am Ende nicht zweistellig wurde lag an der in der Schlussphase wieder aufkommenden Unkonzentriertheit, was aber bei solchen Spielständen keine Seltenheit ist. Wesentlich mehr gefordert werden die Schwarz-Weißen mit Sicherheit schon am Dienstag wenn es im Nachholspiel gegen Alkenrath geht.

Urbach spielte in folgender Aufstellung:

Nick Nollen, Jörg Bender, Andreas Kreusch, Aykut Akti (64. Maurice Bengsch), Marius Baar, Denis Pereira Bernardo (18. Tobias Lösing), Christian Brendel, Fabian Mehring, Dominik Krauskopf, Yannick Hennemann und Muamer Meric (67. Kevin Pereira Bernardo)

Westhoven II tat wie folgt in Urbach an:

Peter Griesberg, Maxim Schleicher, Fabio Giovannico, Tim Lange, Lukas Frigge, Sebastian Böckem, Martin Alda, Semir Soppla, Jafar Panahi, Maximilian Malgay und Luciano Giarizzo