2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
F: Gerhard
F: Gerhard

Trotz Umbruch wieder Mitfavorit

Verbandsliga Süd: Hessenliga-Absteiger Rot-Weiß Darmstadt muss sich neu sortieren

Nach dem Abstieg aus der Hessenliga hat bei Rot-Weiß Darmstadt ein personeller Umbruch stattgefunden. Zahlreiche Spieler haben den Verein aus der Heimstättensiedlung verlassen. Trotzdem gehört das Team mit dem neuen Trainer Dominik Lohrer in der kommenden Saison wieder zum Favoritenkreis. Auch, weil die entstandenen Lücken mit Qualitätsspielern geschlossen wurden.

So lief die vergangene Saison:
Groß war der Jubel in der Darmstädter Heimstättensiedlung, als sich der heimische SKV Rot-Weiß Darmstadt in der Aufstiegsrunde für die Hessenliga qualifiziert hatte. Mit großen Hoffnungen, aber nicht unbedingt großen Erwartungen ging das Team denn auch die Saison 2016/17 an. Die Aufstiegseuphorie wich jedoch schnell der Ernüchterung. Von den ersten sieben Spielen verlor die Elf von Trainer Kelvin King deren fünf. Bis zur Winterpause hatte man aus 16 Begegnungen magere zehn Zähler gesammelt. Zu wenig in der starken und ausgeglichenen Hessenliga. Zwar patzten die Mitaufsteiger ebenfalls immer wieder. Am Ende fehlte es den Darmstädtern aber schlichtweg an der individuellen Klasse, um ein weiteres Jahr in der höchsten hessischen Spielklasse zu bleiben. Spieler wie der nach Sandhausen abgewanderte David Ankido konnten nicht adäquat ersetzt werden. Immerhin: Überzeugen konnten die Youngster, wie der 19 Jahre alte Mittelfeldspieler Nick Volk, mit acht Treffern intern bester Torschütze der King-Elf. Im Angriff machte Dorian Miric (21) mit sieben Treffern auf sich aufmerksam.

Der "Player to watch":
Seine Klasse hat der 19-jährige Pasqual Verkamp bereits in der abgelaufenen Hessenliga-Saison angedeutet. Ausgebildet unter anderem in der Jugendakademie des Bundesligisten SV Darmstadt 98 überzeugte der Mittelfeldspieler mit guter Übersicht und Torgefahr. Eine Klasse tiefer könnte sich Verkamp weiterentwickeln und ein Schlüsselspieler für Darmstadt werden im Kampf um den direkten Wiederaufstieg in die Hessenliga.

Der Trainer:
Mit Dominik Lohrer hat ein rot-weißes Urgestein das Amt von Kelvin King (44) übernommen. Ein nahtloser Übergang, stand Lohrer doch bereits in der abgelaufenen Saison als Co-Trainer mit an der Seitenlinie. Mit Tipps versorgt wird der 35-Jährige zusätzlich vom erfahrenen Stephan Adam, der vor einigen Jahren selbst bei der Mannschaft aus der Heimstättensiedlung in der Trainer-Verantwortung stand. Lohrer kennt den Verein, Lohrer kennt die meisten Spieler. Eingewöhnungszeit braucht der neue Mann also keine. Gute Voraussetzungen für schnellen, sportlichen Erfolg.

Die Neuzugänge:
Nach dem Abstieg hat wie im Fußball üblich auch bei Rot-Weiß Darmstadt ein Umbruch stattgefunden. Neu in der Heimstättensiedlung sind Gordon Haeder, Marvin Deusser und Tim Kappermann (alle Viktoria Griesheim). Dazu kommen Alvano Kröh (Sportfreunde Heppenheim), Stephan Damm (SC Hessen Dreieich), Petrus Baldes (TSG Wixhausen), Efkan Yildiz (Rot-Weiß Walldorf) sowie Tom Henßel (eigene Jugend) und Paul Fülöp (Darmstadt 98 U19).

Die Abgänge:
Der erst 19-jährige Mittelfeldspieler Nick Volk hatte seinen Abschied verkündet und einen Vertrag bei den Sportfreunden Siegen unterschrieben. Die Rheinländer meldeten kurz darauf Insolvenz an. Unklar ist, wie es mit ihm künftig weiter geht. Neben Volk verlassen Umut Polat (FC Eddersheim), Zaki Ech Chad (Rot-Weiß Frankfurt), Mirkan Kara, Fabian Borger (beide Rot-Weiß Walldorf) und Lucien Scheurlich (Spvgg. Neu-Isenburg) den Verein. Thorsten Dillmann beendet zudem zum Sommer mit nur 28 Jahren seine aktive Karriere.

Die FuPa-Saisonprognose:
Als Absteiger aus der Hessenliga gehört man normalerweise zum Favoritenkreis auf die Meisterschaft oder zumindest auf den sofortigen Wiederaufstieg in der Verbandsliga. Die Abgänge von Nick Volk, Zaki Ech Chad, Lucien Scheurich, Thorsten Dillmann, Mirkan Kara und Fabian Borger reißen qualitativ ein tiefes Loch in den Kader der Darmstädter. Schaffen es die Neuzugänge um Gordon Haeder, Marvin Deusser oder Stephan Damm, sich schnell in das Team zu integrieren, sollte bei Rot-Weiß trotz alldem genug Potenzial vorhanden sein, um in der kommenden Saison um den direkten Wiederaufstieg zu spielen.

Redaktionstipp: Platz 1 - 3

Aufrufe: 027.6.2017, 10:31 Uhr
Frank Leber (Darmstädter Echo)Autor