"Für unsere Verhältnisse ein sehr, sehr gutes Auswärtsspiel"

Florian Schnorrenberg (Trainer Erndtebrück): „Das war heute für unsere Verhältnisse ein sehr, sehr gutes Auswärtsspiel. Wir hatten uns vorgenommen, von der Organisation her, disziplinierter zu spielen. Bei der Gelb-Roten Karte nimmt Öztürk die Gelegenheit an; Mory bleibt da nicht weg. Da fehlte die Cleverness. In Unterzahl war es für uns schwer, zu verteidigen; das war dann ein ganz anderes Spiel. Wir müssen unsere Konter zu Ende spielen. Hedon hatte die große Chance zur Führung. Tim und Nino waren nach ihren Erkältungen mit den Kräften am Ende. Die Jungs sind jetzt geknickt. Benjamin Kraft hat die Sache in seinem Spiel gut gemacht; er ist viel gelaufen.“

Michael Wiesinger (Trainer Uerdingen): „Ich hatte von Anfang an den Eindruck, dass wir vom Kopf her nicht die nötige Frische auf dem Platz hatten. Erndtebrück hat kompakter und besser verteidigt, als ich das zuletzt gesehen habe. Wir hatten in der ersten Halbzeit kaum Abschlüsse. Ich habe gehofft, dass wir in der zweiten Hälfte mit mehr Wucht spielen; das haben wir aber nicht geschafft. Vielleicht hätte uns ein 0:1 aufgeweckt. Mit so einem Punch zum Schluss zu gewinnen, ist dann eine Qualitätsfrage. Es spricht für meine Mannschaft, ein so dreckiges 1:0 erreicht zu haben.“

Benjamin Kraft: „Wir haben eine Super-Teamleistung gezeigt und auch in Unterzahl nicht viel zugelassen. Es war klar, dass gegen Uerdingen irgendwann etwas passieren kann. Ich bin zufrieden mit der Mannschaft; darauf können wir aufbauen. Ich habe in meinem ersten Spiel versucht, alles zu geben.“

Tim Treude: „Es ist einfach schade, weil wir so viel investiert haben. Wir sind enttäuscht, dass wir wieder verloren haben. Gelb-Rot für Mory war zu hart.“

Namen und Noten: Die Erndtebrücker Spieler in der Einzelkritik:

Timo Bäcker: Nicht ein Wackler. Hielt bis auf den Gegentreffer alles sicher, was auf sein Tor zukam. Wehrte kurz vor der Pause einen Schuss aus Nahdistanz ab. Note: 2+

Dominik Jordan: Sehr kämpferisch. Fand bei seinen Vorstößen selten Abnehmer. Antreiber („Männer, gut so!“). In der Schlussphase oft vorne. Note: 3

Mehmedalija Covic: Gewohnt souveräner Part des Innenverteidigers. Konnte das 0:1 nicht verhindern. Verpasste per Kopf die Führung. Note: 3+

Gunnar Niemann: Hat sich in der Innenverteidigung neben Covic gut eingelebt. Unauffällige Spielweise. Note: 3

Johannes Ludmann: Über weite Strecken defensiv im Bilde, konnte aber die Flanke zum 0:1 nicht unterbinden. Vorne oft ohne Anspielstation. Note: 3-

Nino Saka: Engagiert, mit gute Torszene in der ersten Hälfte. Meistens ohne den erfolgversprechenden Pass vors Uerdinger Tor. Wollte entkräftet schon früher raus, hielt aber bis zur 64. Minute durch. Note: 3

Tim Treude: Vorbild an Umsicht und Qualität. Hielt den Ball in kritischen Situationen mit einer Körpertäuschung vom Zugriff des Gegners fern. Note: 2+

Mory Konate: Brachte sein zunächst gutes Spiel mit einer Gelben Karte schon in der 20. Minute in Gefahr. Die Folge: Gelb-Rot (36.) und 54 (zu) lange Minuten für seine Mannschaft in Unterzahl. Note: 4-

Xhuljo Tabaku: Lief gewohnt viel. War im Mittelfeld sehr präsent. Mit Zug zum Tor und einem Auge vor allem für Hedon Selishta. Note: 2

Hedon Selishta: Hat eine unglückliche Rolle im TuS-Team. Sehr eifrig, ist aber auf die Zuspiele seiner Mannschaftskameraden angewiesen. Hatte kurz nach der Pause die größte Chance zur Führung. Note: 2-

Yuki Nishiya: Hatte nicht viel Gelegenheit, sich zu zeigen. Wurde in der 36. Minute wegen der notwendigen Umstellung nach Konates Gelb-Roter Karte ausgewechselt. Note: 3-

Marco Rente: Nach Konates Platzverweis (36.) auf dessen Position defensiv sicher, offensiv weniger. Note: 3-

Alexandros Tanidis: Übernahm die Treude-Position (55.). Sein Ballverlust leitete das Tor ein. Note: 3-

Benjamin Kraft: Ein kraft-volles Debüt ab der 65. Minute (für Saka) im TuS-Team, das einiges verspricht. Note: 2-