2024-05-02T16:12:49.858Z

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Kalenderliga, Ja oder Nein? Spiele bei Eis und Schnee wären damit auch in den südlichen Bundesländern passé...
Kalenderliga, Ja oder Nein? Spiele bei Eis und Schnee wären damit auch in den südlichen Bundesländern passé... – Foto: Montage FuPa

Kalendersaison im Amateurfußball!? Die PROs & CONTRAs

FuPa hat die größten Vorteile und Nachteile einer möglichen Kalendersaison zusammengetragen +++ Deine Meinung ist gefragt

Am vergangenen Freitag haben wir eine große User-Diskussionsrunde zum Thema "Kalendersaison" gestartet - via FuPa-Social-Kanäle. Viele Kommentare und Zuschriften haben uns erreicht, gerne könnt ihr weiter mitdiskutieren. Im nachfolgenden Artikel haben wir die wichtigsten von euch genannten Vor- und Nachteile zusammentragen. Macht mit bei unserer Umfrage: Auf Kalendersaison umstellen - ja oder nein?

Durch die Corona-Pandemie hat der Amateurfußball eine womöglich längere Zwangspause verordnet bekommen. Sollte der Spielbetrieb bis Ende April nicht wieder aufgenommen werden können, wäre eine Annullierung der Spielzeit 2019/20 das letzte Mittel... gäbe es da nicht noch eine Alternative: den Switch auf eine Kalendersaison. Mit dieser Option wäre es möglich die Restsaison 2019/20 noch im Herbst beenden zu können. Und ab 2021 in eine Saison zu starten, die dann nur noch innerhalb dieses Kalenderjahres ausgetragen werden würde. Eine Option auch für den Profifußball? Schließlich ist die nächste WM 2022 eine, die im Dezember ausgetragen wird. Da wäre ein Switch - wenn auch vorübergehend - doch eine Option für alle. Oder nicht?

In Europa bzw. im Gebiet der UEFA tragen 10 (!) Top-Profiligen samt ihrer Amateure ihre Spielzeiten pro Kalendersaison aus. Das sind aktuell: Estland, Finnland, Georgien, Island, Kasachstan, Lettland, Litauen, Norwegen, Schweden und Weißrussland. Aber jetzt kommt ihr zu Wort: Die genannten Vor- und Nachteile beziehen sich auf eine Kalendersaion (sprich: Spielbetrieb von März bis Oktober) mit einer ausreichenden Sommerpause (ca. 3 Wochen, bzw. einer flexiblen Handhabe Spiele im jeweils örtlichen Haupt-Urlaubsmonat verlegen zu können). Verbandsrechtliche Änderungen - die ohnehin gemacht werden müssten - sind in der Diskussion erstmal unberücksichtigt (z. B. die Wechselfristen, etc.).



Die wichtigsten Vorteile

  • mehr Zuschauer: Durch die überwiegende Verschiebung der Spiele auf die Sommermonate strömen mehr Zuschauer auf die regionalen Fußballplätze, als in den verregneten und kalten Herbst- bzw. Wintermonaten.
  • geringere Flutlichtkosten: Gerade in den Zeiten der Wintervorbereitung und im November ist vielerorts das Flutlicht unersetzlich und sowohl im Training als auch bei Spielen im Einsatz. Diese Kosten würden sich duch die Verlegung der Spiele erheblich reduzieren und den Vereinen weitere Kosten ersparen.
  • steigender Umsatz Vereinsgaststätte/Kiosk: Die lauen Sommerabende nach einem Spieltag machen es möglich. Mittels der Spielzeit-Anpassung und somit der Spieltage kann das gemütliche Beisammensein im Kreise des Vereins durchaus länger ausfallen. Gerade für die Amateurvereine sind diese Einnahmen existenziell wichtig.
  • keine Wintervorbereitung: Die Vorbereitung im Januar wäre Geschichte - zumindest für die unterklassigen Klubs. Für viele Klubs ist diese Zeit im Fußball die Unattraktivste und die Trainingseinheiten können zum Teil noch nicht auf grünem Geläuf stattfinden. Die Not drängt zu Ausdauerläufen und Krafteinheiten über einen - für Fußballer - zu langen Zeitraum.
  • Fußball bei besten Platzverhältnissen: Ein weiterer Vorteile - gerade für die aktiven Fußballer - ist, dass die sonnenreichen Monate genutzt werden und im Zweifel die Fußballplätze deutlich bessere Zustände aufweisen als im März und November.



Die größten Nachteile

  • Relegation im Oktober: Aktuell werden die Relegationsspiele im Mai/Juni ausgetragen und wir erleben Woche für Woche absolute Amateurfußballfeste. Das Risiko, dass Relegationsspiele nun bei nasskaltem Wetter gespielt werden müssen oder Spiele ggf. sogar verlegt werden steigt. Man dürfte die Relegation also nicht zu spät hinauszögern.
  • Spiele während "Urlaubsphase": Egal ob der Familienurlaub oder der Urlaub mit Freunden und Teamkollegen, die Sommerzeit ist Urlaubszeit. Gerade in den unterklassigen Ligen haben Vereine durch Arbeit und Verletzungen das Problem eine Mannschaft zu stellen, nun kommt mit den Spieltagen in den Sommermonaten auch noch vermehrt die Abwesenheit wegen Urlaub hinzu.
  • Meisterschaftsfeier im November: Neben der Relegation werden über die reguläre Saison die Meister gekürt und die Meisterfeier im Mai leitet sozusagen den Sommer ein. Durch die Neuerung wird die Meisterehrung und Meisterfeier zunehmend nach drinnen verlagert.
  • September der Monat der Veränderungen: Der September ist für viele Menschen der Monat in dem ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Ausbildung, Studium, weiterführende Schule führen unter anderem zu Wohnortwechsel welcher ggf. erst kurz vor Beginn des jeweiligen Karriereschritts bekannt wird.
  • Sommerferien: Gerade Jugendmannschaften und Familienväter sind hiervon besonders betroffen. Die drei Wochen Sommerpause könnten hier zwar etwas Abhilfe verschaffen, jedoch ist gerade diese Zeit übersäht von Aktivitäten, welche sich möglicherweise nicht immer mit dem Fußball kombinieren lassen.
  • Schnitt zwischen Amateuren und Profis: Durch den Wechsel zur Kalenderliga ergibt sich eine große Kluft zum Profifußball und die Aufsteiger der Regionalligen haben eine unzumutbare Pause. Ein Wechsel zur Kalenderliga sollte somit in Einklang mit den Profis erfolgen.

Die Vor- und Nachteile zeigen nur einen Teil, der auch von euch genannten Argumente. Es wird schwierig jeden Vor- bzw. Nachteil zu widerlegen bzw. in der Planung der Kalendersaison zu berücksichtigen. Anhand der aufgeführten Pros und Contras könnt ihr euch aber sicher eine (erste) eigene Meinung bilden. Uns interessiert nun, ist der Wechsel auf eine Kalendersiason eurer Meinung nach sinnvoll?


Die Abstimmung läuft bis zum 02.04.2020, 24:00 Uhr




Aufrufe: 030.3.2020, 13:00 Uhr
Philipp WosnitzaAutor