2024-05-14T11:23:26.213Z

Ligabericht
Sie sorgten für den deutlichen FCB-Erfolg in Bayreuth (v.li.): Kwasi Wriedt, Fabian Benko und Timothy Tillman. F.:Rebel
Sie sorgten für den deutlichen FCB-Erfolg in Bayreuth (v.li.): Kwasi Wriedt, Fabian Benko und Timothy Tillman. F.:Rebel

FCB II lässt die Muskeln spielen - Schaldings Joker sticht

11. Spieltag - Samstag: Dank starker zweiter Hälfte: Ingolstadt II setzt sich deutlich in Seligenporten durch +++ Schwache FVI-Vorstellung: Garching holt verdienten 2:0-Auswärtserfolg

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Die Bayern-Amateure haben sich eindrucksvoll zurückgemeldet. Nach dem knappen Sieg am Mittwoch beim 1. FC Nürnberg II haben die "Roten" in Bayreuth ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt. Mit 5:0 fertigte die Profireserve des Rekordmeisters die Altstadt ab und hat damit alle Pessimisten Lügen gestraft, die den FCB II schon nach dem Holperstart abgeschrieben hatten. Einen ganz wichtigen Heimsieg im Kampf um den Klassenerhalt hat der SV Schalding einfahren können. Die Niederbayern bezwangen den FC Unterföhring, der damit weiter auf den Premierensieg in der Regionalliga warten muss, dank zweier Jokertore von Stefan Lohberger mit 4:2 und verschaffen sich im Tabellenkeller etwas Luft. Einen schwachen Auftritt legte der FV Illertissen hin und verlor seine Heimpartie gegen den VfR Garching verdient mit 0:2. Der FC Ingolstadt II verdiente sich mit einer starken Vorstellung in Halbzeit zwei den Auswärtsdreier im "Kloster".

SpVgg Bayreuth - FC Bayern München II 0:5 (0:2)
Der FC Bayern II kommt immer besser in Fahrt. Beim Auswärtsspiel in Bayreuth spielte sich der Nachwuchs von der Säbener Straße in einen Rausch und fertigte die Gastgeber mit 5:0 ab. Die erste Chance der Partie hatten dann auch die Roten. Nach Vorarbeit von Kwasi Okyere Wriedt versuchte Milos Pantovic zweimal sein Glück, blieb aber jeweils an SpVgg-Verteidiger Johannes Golla mit seinem Schussversuch hängen. In der Folgezeit hatten die Hausherren zwei gute Möglichkeiten, doch Julian Kollbeck (8.) und Regionalliga-Top-Torjäger Ivan Knezevic (12.) fanden ihren Meister in Schlussmann Leo Weinkauf. Nach 25 Minuten stiegen die Aktien der Spielvereinigung. Bayerns Resul Türkalesi bekam das Leder im eigenen Sechzehner an die Hand, doch Weinkauf entschärfte den fälligen Elfer von Julian Kollbeck mit einer Glanzparade und es blieb beim 0:0. "Das war die Initialzündung für uns. Wir sind dann immer besser ins Rollen gekommen und haben trotz schwieriger Platzverhältnisse kombiniert und wirklich sehr guten Fußball gespielt", resümierte FCB-Coach Tim Walter. Acht Minuten vor der Pause schlugen die Gäste eiskalt zu. Raphael Obermair flankte die Kugel in die Gefahrenzone und Wriedt vollendete aus kurzer Distanz zum 1:0. Vier Minuten später glänzte der Torschütze dann als Vorlagengeber. Mit einem Querpass im Strafraum legte er für Fabian Benko auf, der zum 2:0-Pausenstand ins Netz traf. Kurz nach Wiederanpfiff verpasste Wriedt zunächst sein achtes Saisontor mit einem Schuss ans SpVgg-Außennetz. In der 58. Minute kam es dann zur Vorentscheidung: Bayreuths Tobias Weber bekam nach einem Foul an Obermair die Ampelkarte gezeigt. In der 72. Minute zahlte sich der Druck des FCB II aus. Timothy Tillman nutzte die nummerische Überlegenheit und erhöhte auf 3:0. Sechs Minuten später schnürte der Junioren-Nationalspieler einen Doppelpack und vollendete nach Vorarbeit von Niklas Dorsch zum 4:0. Nach seinen beiden Treffern bediente Tillman in der 85. Minute Torjäger Wriedt, der mit seinem achten Treffer im achten Spiel jetzt die Torjägerliste der Regionalliga anführt. Kurz vor Schluss dezimierten sich die Platzherren ein weiteres Mal. Patrick Weimar flog nach einem Foul an Tillman vom Platz. "Die Niederlage ist schon ein wenig zu hoch ausgefallen. Gerade in der ersten Halbzeit waren wir mindestens gleichwertig. Vom Spielverlauf her sehr bitter, dass wir mit einem Rückstand in die Pause gehen. Im zweiten Durchgang kommt dann die gelb-rote Karte dazu und in der Schlussphase nochmal ein Platzverweis und dann kommt eben so ein Ergebnis raus", meinte Bayreuths Cheftrainer Marc Reinhardt nach der Partie.
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Zell-Bruck) - Zuschauer: 1685

Tore: 0:1 Kwasi Okyere Wriedt (37.), 0:2 Fabian Benko (41.), 0:3 Timothy Tillman (72.), 0:4 Timothy Tillman (78.), 0:5 Kwasi Okyere Wriedt (85.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Tobias Weber (58./SpVgg Bayreuth/Nach einem Foulspiel an Raphale Obermair), Rot gegen Patrick Weimar (88./SpVgg Bayreuth/Foulspiel an Tillman)
Besondere Vorkommnisse: Julian Kolbeck (SpVgg Bayreuth) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Leo Weinkauf (25.)


SV Schalding-Heining - FC Unterföhring 4:2 (2:1)
Nur eine halbe Stunde lang war Schlusslicht FC Unterföhring drauf und dran im neunten Anlauf endlich den ersten Saisonsieg einzufahren. Malcom Olwa-Luta nutzte einen schlimmen Fauxpas von SVS-Keeper Markus Schöller, der beim Klärungsversuch den FCU-Angreifer anschoss, der bedankte sich mit dem 0:1 - ins verwaiste Tor. Doch dann steigerte sich Schalding deutlich, war nun auch spielerisch tonangebend und erspielte sich Chance um Chance. Beim Ausgleich drückte Fabian Schnabel den Ball aus zentraler Position nach einer effektiven Körperdrehung flach links ins Eck (30.). Nach weiteren Topchancen von Albert Krenn, Markus Gallmaier und Adrian Gahabka - beinahe im Minutentakt - war es in Minute 40 erneut Schnabel, nach klasse Vorarbeit von Sturmpartner Gallmaier, rechts ins Eck geknallt. Und in Durchgang zwei drehte Schalding weiter auf, Arthur Kubica gelang nach Vorarbeit von Andi Faber der 2:2-Ausgleich (62.). Doch dann sah Arijanit Kelmendi binnen nur fünf Minuten zwei gelbe Karten. Und in Unterzahl kamen die Oberbayern unter die Räder. Joker Stefan Lohberger stand - zwei Minuten im Spiel - nach einem satten Gallmaier-Abschluss goldrichtig, hob den Abpraller in den linken Knick. Und nach einer weiteren Lohberger-Topchance wurde der Edeljoker in Minute 78 von Mario Enzesberger klasse bedient, zentral vorm Kasten den Doppelpack perfekt gemacht. "Schade, weil wir gut angefangen haben. Zu den ersten beiden Gegentoren: ich hab' selten gesehen, dass einer so frei steht am 16er. Die gelb-rote Karte hat dann aus meiner Sicht den Ausschlag gegeben. In Unterzahl haben wir nochmal zwei leichte Tore kassiert, wobei unser Keeper schon auch einige weitere Chancen entschärfen musste", so FCU-Coach Thomas Seethaler, der hinterher auch erklären musste, warum sich der FCU in der Regionalliga so schwer tut: "Zwischen der Bayernliga und der Regionalliga liegen Welten. Um zu gewinnen, müssen wir in jedem Spiel 100 Prozent und eigentlich noch mehr geben. Wir versuchen unser Bestes, aber die Regionalliga ist schon enorm schwer für uns." Schalding-Coach Stefan Köck war enorm froh, dass sein Team nach den schwachen letzten Wochen mal wieder einen Sieg einfahren konnte. "Wir haben gewonnen, weil wir mehr investiert und unbändigen Willen gezeigt haben. Als Beispiel Stefan Lohberger: der spielt in den letzten Wochen entweder gar nicht oder nur 10 Minuten. Am Montag regeneriert die Mannschaft, Stefan macht Steigerungsläufe und Sprints, weil er gesagt bekommt, du spielst irgendwann in der Regionalliga. Der nimmt das an, arbeitet, und deswegen schießt er hier zwei Tore. Weil er einfach ein geiler Typ ist." Und zum Spiel, was war heute der Schlüssel zum Sieg? Dass man auch mal spielerisch ne Schippe drauflegte, und sich nicht nur auf sein Konterspiel verlassen hat? "Ich will heute gar ned lange rumanalysieren. Ich bin froh, dass wir 4:2 gewonnen haben. Punkt."
Schiedsrichter: Steffen Grimmeißen (Löpsingen) - Zuschauer: 582

Tore: 0:1 Malcom Olwa-Luta (6.), 1:1 Fabian Schnabel (30.), 2:1 Fabian Schnabel (40.), 2:2 Arthur Kubica (62.), 3:2 Stefan Lohberger (74.), 4:2 Stefan Lohberger (78.)
Platzverweis: Gelb-Rot gegen Arijanit Kelmendi (64./FC Unterföhring/wiederholtes Foulspiel)


FV Illertissen - VfR Garching 0:2 (0:2)
Mit einem Heimsieg hätte der FV Illertissen mit den Schnüdeln aus Schweinfurt gleichziehen können. Aber von einem Punktgewinn oder gar einem Dreier waren die Gastgeber an diesem Nachmittag meilenweit entfernt. Die Anfangsphase war Chancen-technisch sehr überschaubar. Beide Teams agierten zunächst vorsichtig und beschnupperten sich ausgiebig. Dann aber zeigten sich die Gäste aus dem Münchner Nordosten hellwach. Nach einem Garchinger Abschluss kam das Leder ans linke Eck des Fünfmeterraums, wo Stefan de Prato nur noch den Schlappen zur VfR-Führung hinhalten musste – 0:1 (12.). Illertissen tat sich wie schon gegen Nürnberg II und Seligenporten auf heimischem Geläuf schwer. Und die Gäste aus Oberbayern konnten Mitte der ersten Halbzeit nachlegen. Stefan de Prato wurde im Strafraum gefoult, den fälligen Elfmeter verwandelte Kapitän Dennis Niebauer flach unten links zum 0:2 (25.). Illertissen fand auch im Anschluss nicht ins Spiel, nach vorne wollte so gut wie nichts gelingen. Ein schwacher Auftritt des FVI in den ersten 45 Minuten. Garching hatte wenig Mühe, mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabinen zu gehen. Auch wenn FVI-Coach Ilija Aracic in der Pause lauter geworden sein dürfte, in Hälfte zwei wurde es kaum besser aus Sicht der Schwaben. Viel Mittelfeldgeplänkel, aber nichts Zwingendes. Die FVI-Fans rieben sich die Augen und warteten bei nasskaltem Herbstwetter auf die Aufholjagd ihres Teams. Doch es kam einfach nichts. In den Schlussminuten hatten die Gäste gar noch das 0:3 auf dem Schlappen, aber Emre Tunc knallte das Leder haarscharf am linken Pfosten vorbei (87.). So blieb`s am Ende beim verdienten 2:0-Sieg für die Gäste.
Schiedsrichter: Manuel Steigerwald (Gräfendorf) - Zuschauer: 210

Tore: 0:1 Stefan De Prato (12.), 0:2 Dennis Niebauer (25. Foulelfmeter)



SV Seligenporten - FC Ingolstadt 04 II 1:4 (1:1)
Ein aufgrund der zweiten Hälfte völlig verdienter Sieg der Schanzer, die damit den Sprung ins Tabellenmittelfeld schaffen. Die "Klosterer" begannen engagiert und waren in den Anfangssequenzen das aktivere Team, Ex-Schanzer Mario Götzendörfer feuerte den ersten guten Schuss aus 16 Metern ab, der aber knapp am Gehäuse vorbeirauschte. Doch nach gut zehn Minuten kamen die Gäste aus Ingolstadt immer besser in die Partie und in der 17. Minute klingelte es im Kasten des SVS. Seligenportens Fotios Katidis leistete sich im Aufbauspiel einen folgenschweren Fehlpass in die Füße von Ryo Watanabe, der ablegte auf Robert Leipertz und die Profileihgabe versenkte im Nachschuss zum 0:1 im langen Eck, zuvor konnte die Hausherren den ersten Versuch noch von der Linie kratzen. Aber die Hausherren verfielen nicht in Schockstarre sondern hatten die passende Replik auf Lager. Mariusz Suszko brachte eine Ecke von der rechten Seite an den langen Pfosten, wo Pascal Schärtel lauerte und das Spielgerät zum 1:1 ins kurze Eck köpfte (21.). Alles wieder offen! Und nun nahm der FCI wieder Anlauf. Eine Kotzke-Ecke setzte Alex Kogler per Kopf die Kugel nur haarscharf über den Querbalken (26.). In der Schlussphase der ersten Hälfte waren dann wieder die Gastgeber am Drücker. Die beste Chance, noch vor der Pause auf 2:1 zu stellen hatte in der 44. Minute Kevin Wolemann, als er nach einem Freistoß von Marco Weber genau im richtigen Moment in den Strafraum sprintete, nicht im Abseits war und allein vorm Ingolstädter Gehäuse auftauchte. Aber aus acht Metern Entfernung brachte er das Leder nicht an Schanzer-Schlussmann Fabijan Buntic vorbei. So blieb es beim 1:1 zur Halbzeit. Die Profireserve von der Donau kam mit Dampf zurück auf den Rasen. In der 59. Minute durfte Ryo Watanabe nach einem Fehler von Woleman allein auf den Kasten der Hausherren zusteuern, scheiterte aber am glänzend reagierenden SVS-Keeper Sebastian Kolbe. Nach einer Stunde klingelte es dann aber im Kasten der Gastgeber. Aus dem Gewühl heraus drückte Amar Suljic im Anschluss an eine Ecke das Leder zum 1:2 über die Linie (61.). Nun hatten die Oberbayern endgültig Oberwasser, fünf Zeigerumdrehungen später verpasste Leipertz die Vorentscheidung, als er aus halbrechter Position den Pfosten anvisierte (66.). Seligenporten raffte sich noch einmal auf, hatte aber in der Schlussphase der Profireserve nicht mehr viel entgegenzusetzen. In der 87. machte Robert Leipertz nach einer Watanabe-Vorlage mit einem gekonnten Heber den Deckel drauf. In der Nachspielzeit setzte Amar Suljic mit einem Treffer ins lange Eck gar noch das 1:4 drauf (90.+3). Dank der klaren Leistungssteigerung in Durchgang zwei geht der Schanzer-Sieg völlig in Ordnung.
Schiedsrichter: Thomas Berg (Landshut/Au) - Zuschauer: 164

Tore: 0:1 Robert Leipertz (17.), 1:1 Pascal Schärtel (21.), 1:2 Amar Suljic (61.), 1:3 Robert Leipertz (87.), 1:4 Amar Suljic (90.+3)


Späte Löwen-Erlösung - Hier geht`s zu den Freitagsspielen!








Aufrufe: 016.9.2017, 16:34 Uhr
M.Willmerdinger/zis/jbAutor