2024-05-10T08:19:16.237Z

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Justin Bardhan (Mitte) leitete 2015 das B-Jugend Pokalfinale zwischen Union Berlin und Tennis Borussia
Justin Bardhan (Mitte) leitete 2015 das B-Jugend Pokalfinale zwischen Union Berlin und Tennis Borussia – Foto: Ben Remus

In der Hektik die völlig falsche Karte gezeigt

Unsere Schiedsrichter, Teil 15: Justin Bardhan vom Osnabrücker SC

Seit zehn Jahren ist Justin Bardhan bereits als Schiedsrichter aktiv. In Teil 15 unserer Serie erzählt der 24-Jährige Jura-Student, warum gerade junge Leute Schiedsrichter werden sollte und warum er einem Spieler einmal die Spielnotizkarte statt der Gelben Karte gezeigt hat.
  1. Wie bist Du Schiedsrichter geworden?

Ein Freund von mir ist damals auf mich zugekommen und hat mir davon berichtet, dass man sehr einfach in den Ferien die Schiedsrichterprüfung machen könnte. Für mich war das als jemand, der selber mal gespielt hat, eine gute Möglichkeit, beim Fußball zu bleiben, und nebenbei hat man noch sein Taschengeld aufgebessert. Also habe ich mich sofort für den Anwärterlehrgang angemeldet.

  1. Was war das beste und größte Spiel, das Du bisher gepfiffen hast?

Zu meiner Schiedsrichterzeit in Berlin durfte ich das Pokalendspiel der U17 leiten.

  1. Wie sieht für dich als Schiedsrichter das perfekte Spiel aus?

Wenn ich durch mein Verhalten und mein Auftreten das Spiel so leiten konnte, dass ich selber mit keiner Entscheidung am hadern bin nach dem Spiel und die Spieler mich ebenfalls als guten Spielleiter wahrgenommen haben. Wenn dann natürlich noch Lob von beiden Seiten kommt für seine Leistung, dann weiß man, dass man alles richtig gemacht hat.

  1. Was war das lustigste/kurioseste Ereignis, das Dir als Schiedsrichter passiert ist?

Bei einem Spiel gab es einen temporeichen Angriff, welcher auf Höhe des Mittelkreises durch ein taktisches Foul unterbunden wurde. Ich wollte den Spieler möglichst schnell verwarnen, solange er noch in der Nähe war. Im Eifer des Gefechts zeigte ich dem Spieler meine Spielnotizkarte anstatt der gelben Karte. Zum Glück wusste aber jeder was gemeint war.

  1. Was sind die drei besten Gründe für Dich, Schiedsrichter zu sein/zu werden?

Dass man sportlich aktiv ist, dass man im Fußball mitten drin ist und dass die Kommunikation auf dem Platz der Schlüssel zum Erfolg ist.

  1. Lange Winterpause – worauf freuest du dich am meisten, wenn du wieder auf dem Platz stehst?

Im Team mit den Kollegen unterwegs zu sein und einfach das Agieren auf dem Platz mit den Spielern.

  1. Einmal Meckern ist ok: Was nervt dich als Schiedsrichter auf oder neben dem Platz?

Wenn Spieler weiter meckern und sich am Beschweren sind, auch wenn sie schon einen Freistoß zugesprochen bekommen haben und der Gegner verwarnt oder ermahnt worden ist. Neben dem Platz nervt mich die teilweise noch nicht gut laufende Betreuung vor und nach dem Spiel.

  1. Wer ist dein persönliches Vorbild als Schiedsrichter?

Mein Vorbild als Schiedsrichter ist definitiv Howard Webb. Wenn man durch seine Kommunikation und seine Körpersprache internationale Topspiele so gut leiten kann, ist das schon sehr beeindruckend.

Im Februar hast auch Du die Chance, wie Justin Schiedsrichter zu werden. Die NFV-Kreise OS-Land und Stadt bilden in einem Online-Lehrgang neue Schiedsrichter aus. Alle Infos dazu gibt es hier.

Aufrufe: 019.1.2021, 18:30 Uhr
Lennart AlbersAutor