2024-05-10T08:19:16.237Z

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Bernd Günther ist im Bremerhavener Fußball kein unbeschriebenes Blatt. Von 1989 bis 2015 engagierte sich der Hamburger Finanzkaufmann bei seinem früheren Heimatverein FC Bremerhaven. 2015 folgte allerdings der große Knall.  Foto: Scheschonka
Bernd Günther ist im Bremerhavener Fußball kein unbeschriebenes Blatt. Von 1989 bis 2015 engagierte sich der Hamburger Finanzkaufmann bei seinem früheren Heimatverein FC Bremerhaven. 2015 folgte allerdings der große Knall. Foto: Scheschonka

Mäzen Bernd Günther vor Rückkehr

Unternehmer will sich wieder im Bremerhavener Fußball engagieren – Drei Vereine auf dem Zettel?

Bremerhaven. Ist ihm nur langweilig? Oder will er richtig was bewegen? Vielleicht ja beides. Fakt ist: Der bekannte Hamburger Finanzkaufmann Bernd Günther plant offenbar, sich erneut im Bremerhavener Fußball zu engagieren. Kontakt besteht gleich zu mehreren Clubs.
Wie FuPa erfuhr, hat Günther in den letzten Wochen sowohl mit Vertretern von Galatasaray Bremerhaven als auch mit dem OSC Bremerhaven gesprochen. Dabei ging es vordergründig um eine mögliche Unterstützung ab der kommenden Saison. Noch ist aber offen, ob der einstige Mäzen des 2015 aufgelösten FC Bremerhaven tatsächlich bei einem der beiden Clubs einsteigt. Zumal der 77-Jährige nicht nur „Gala“ und den OSC auf dem Zettel haben soll, auch eine Unterstützung der Jugendfußballer des TuSpo Surheide soll vorstellbar sein. Offiziell will Günther zu einem möglichen „Comeback“ im Bremerhavener Fußball nichts sagen. In der Gerüchteküche brodelt es allerdings schon gewaltig. Immer wieder fällt dabei der Name Stefan Krisen, der zum Plan von Günthers Engagement zählen soll. Beide kennen sich gut. Krisen hatte den FC Bremerhaven in der Saison 2011/2012 als Trainer übernommen und in der Bremen-Liga auf Platz vier geführt. Nach dem anschließenden Zusammenschluss mit dem SC Sparta zur Spielgemeinschaft FC Sparta Bremerhaven stand Krisen drei weitere Spielzeiten an der Seitenlinie – bis zum großen Knall im Jahr 2015. Da platzte – unter anderem wegen Streitigkeiten um den Sportplatz an der Pestalozzistraße – bekanntlich eine mögliche Fusion beider Clubs. Es gab viel böses Blut anschließend, und das auf beiden Seiten. Am Ende ging Günther von Bord. Nach drei Jahren Fußball-Pause steht der Hamburger nun offenbar vor einer Rückkehr. Bei Bremenligist OSC Bremerhaven bestätigt Trainer Björn Böning, dass es Kontakt zu Bernd Günther gibt. Mehr aber auch nicht. Gleiches gilt für Galatasaray. „Ich kann dazu nichts sagen, das sind ungelegte Eier“, betont Galatasaray-Chef Mehmet Dogan auf Nachfrage. Er rechnet aber mit einer Entscheidung in den nächsten zwei, drei Wochen. Dogan hatte einst für den FC Bremerhaven gespielt, als Günther dort als Präsident die Fäden zog. Millionär an der Börse Günther ist ein klassischer Self-Made-Millionär. Bereits als Student hatte er damit begonnen, erfolgreich an der Börse zu spekulieren. „Ich habe eine Nase für gute Unternehmen“, wird er 1986 vom „Spiegel“ zitiert. Dem Bericht zufolge hatte der Vermögensverwalter vorzugsweise mit Aktien von Klein- und Kleinstfirmen spekuliert – und so laut eines Insiders „unheimlich Geld gemacht“. Neben seinem Hang für Börsengeschäfte hat Günther auch einen großen Hang zum Fußball, und das vor allem zum Bremerhavener. 1989 stieg er deshalb bei seinem Heimatclub ein, dem VfB Lehe (später FC Bremerhaven). Kleine Brötchen wollte er aber nicht backen. Günther wollte direkt hoch hinaus. Ein Beleg dafür war seine Verpflichtung von Ex-HSV-Profi Felix Magath, den er 1992 für eine Saison als Coach holte. Auch in der Kader investierte Günther fleißig. Lange lief das Projekt FCB erfolgreich. Es gab vier Bremer Meistertitel zu feiern (1993, 1994, 2002, 2008), zwei Spielzeiten in der Regionalliga Nord. Auch im DFB-Pokal sorgte der Club für Furore. Trotzdem endete 2015 alles in einem großen Desaster. Nun darf man gespannt sein, ob Günther in Bremerhaven einen Neustart unternimmt – und wie der aussieht.
Aufrufe: 026.4.2018, 12:03 Uhr
FuPa Bremerhaven / Chris HeinigAutor