2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Nach dem Zusammenprall mit dem eigenen Keeper ins Krankenhaus: Sachsenhausens Pascal Heidenreich schwer verletzt. Die Partei war deshalb lange unterbrochen.  ©Karsten Schirmer
Nach dem Zusammenprall mit dem eigenen Keeper ins Krankenhaus: Sachsenhausens Pascal Heidenreich schwer verletzt. Die Partei war deshalb lange unterbrochen. ©Karsten Schirmer

Verletzung überschattet „verdienten“ OFC Sieg

Oranienburg gewinnt bei TuS Sachsenhausen mit 2:0

Das Stadtduell der Fußball-Brandenburgliga hat der Oranienburger FC Eintracht mit 2:0 (1:0) für sich entschieden. „Verdient“, wie Oliver Richter, Trainer des TuS 1896 Sachsenhausen findet. „Der OFC war besser.“ Dem Coach drückte allerdings weniger die Niederlage aufs Gemüt, sondern die schwere Verletzung seines Spielers Pascal Heidenreich in der 26. Minute.

Die meisten der 1 324 Zuschauer im Elgora-Stadion klatschten, als Heidenreich auf einer Trage vom Platz gebracht wurde. Die Begegnung war zu diesem Zeitpunkt bereits 40 Minuten lang von Schiedsrichter Nico Savoly unterbrochen worden. „Das Spiel ist danach in den Hintergrund gerückt“, sagt Richter. Trainer-Kollege Enis Djerlek (der seinen ehemaligen Schützling unmittelbar nach dem Spiel im Krankenhaus besuchte) hofft, „dass der Junge keine bleibenden Schäden davontragen wird. Wir drücken Pascal ganz fest die Daumen, dass er so schadlos wie möglich aus der Sache herauskommt.“

Nach einem scharf auf den zweiten Pfosten getretenen Freistoß von der halbrechten Seite durch Oranienburgs Miguel Unger war TuS-Keeper Nick Schrobback zwar hochgestiegen, behielt den Ball aber nicht in den Händen und rasselte anschließend heftig mit Mitspieler Pascal Heidenreich zusammen. „Der Ball kommt in Richtung Fünfer und ich rufe Keeper“, sagte der Schlussmann. Den Abpraller hämmerte dann Sebastian Knaack zur Führung der Gäste in die Maschen. Sachsenhausens Spieler Heidenreich, der erst im Sommer vom Ortsnachbarn gekommen war, verletzte sich in dieser Szene jedoch schwer an der Hüfte und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Eine erste Untersuchung ergab, dass wohl nichts gebrochen ist.

Von der Verletzung des Teamkollegen schienen sich die Hausherren nicht beeindrucken zu lassen. „Das wollten wir ausblenden und eher für Pascal spielen“, betonte Mittelfeld-Regisseur Edgar Kordecki. Dessen Mannschaft kam im ersten Abschnitt zu zwei guten Chancen. Paul Döbbelin scheiterte aus Nahdistanz an Keeper Max Falkowski (20.). Kevin Höpfner köpfte nach einer Ecke knapp vorbei (45.).

„Wir wussten in der Halbzeit, dass wir wiederkommen können“, berichtete Kordecki aus der Kabine. Per Freistoß auf das Tor verpasste Andor Müller den Ausgleich nur knapp (50.). Auf der anderen Seite gab es Chancen durch Unger (49./Abschluss nach Ecke) und Sanel Begzadic (60./scheitert von halbrechts am Keeper).

Per Traumtor aus halblinker Position in den Winkel erhöhte Miguel Unger für die Gäste auf 2:0 (66.). „Wir wussten um seinen linken Fuß, haben in der Szene aber schlecht verteidigt. Das war die individuelle Stärke von Unger“, so Kordecki. OFC-Innenverteidiger Tim Kretschmann: „So ein Tor macht auch Miguel nicht jeden Tag. Der Treffer spielte uns dann natürlich in die Karten. Danach kam vom TuS nicht mehr viel und es ist wenig angebrannt.“

Die ganz große Spannung war danach aus einer überaus fairen Partie raus. Erst spät kam der TuS durch Paul Döbbelin zu zwei guten Chancen. Zunächst versuchte er sich nach einer Ecke von der Strafraumgrenze (89.). Dann setzte er das Leder am langen Pfosten vorbei (90).

Dass die Blau-Weißen in Sachsenhausen nach einem Sieg im Kreis tanzten, hatte es zuletzt im März 2009 gegeben. „Wir haben verdient gewonnen“, bemerkte Co-Trainer Imre Kalman. Bis auf wenige Minuten habe sein Team das Spiel kontrolliert. Ähnlich sah das Tim Kretschmann, der aber auch von dem nötigen Quäntchen Glück sprach. „Wir haben aber die langen Bälle der Sachsenhausener ganz gut verteidigt. Das war der Schlüssel.“

Aufrufe: 030.9.2018, 22:54 Uhr
MOZ.de / Steffen KretschmerAutor