2024-04-25T14:35:39.956Z

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Eng am Mann waren die VfB-Spieler (rechts Henri Aalto) in Hannover erst in der zweiten Halbzeit. Wolfgang Wittig
Eng am Mann waren die VfB-Spieler (rechts Henri Aalto) in Hannover erst in der zweiten Halbzeit. Wolfgang Wittig

Oldenburger hoffen auf Herbstaufschwung

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Tönnies die Regionalliga-Fußballer des VfB Oldenburg beim 3:2 (0:1) bei der U23 von Hannover 96 auf die Siegerstraße gebracht. Die starke Leistung in Halbzeit zwei des Duells in der Landeshauptstadt, in der das Team von Trainer Stephan Ehlers im Vergleich zu den ersten 45 Minuten eine 180-Grad-Wende hingelegt hatte, ist nun der Maßstab für die nächsten Spiele gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf.

"Das war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung", meint Ehlers, ohne zu verkennen, dass die Abstiegsgefahr ungebrochen groß ist. Aufsteiger Eutin ist mit dem zweiten Sieg in Serie (4:0 gegen Lüneburg, 3:1 gegen Braunschweig II 10 Punkte, 16. Platz) von unten herangeprescht. Hätten die Oldenburger (13, 13.) in Hannover mit zwei Toren Differenz verloren, ständen sie jetzt hinter dem Rivalen auf dem drittletzten Platz. Auch Hildesheim (0:0 in Lübeck 10, 17.) hat gepunktet.

Bis zur Pause präsentierte sich der VfB wie ein sicherer Absteiger. Ehlers konnte sich nicht erklären, warum sein Team "entgegen der Absprache" tief verteidigte. "In der zweiten Halbzeit sind wir endlich bissig in die Zweikämpfe gegangen und haben dem Gegner den Schneid abgekauft", sagt Mittelfeldabräumer Dino Fazlic. Pascal Richter wurde mit zwei Treffern zum entscheidenden Faktor. "Die Jungs haben gesehen, was mit einem gewissen Glauben an die eigenen Stärken möglich ist", meint Ehlers.

Das Lager der Langzeitverletzten wird auf absehbare Zeit kaum kleiner. Mittelfeld-Lenker Süleyman Celikyurt (Bruch der Kniescheibe) könnte bei einem optimalen Verlauf der konservativen Behandlung Anfang Dezember wieder ins Training einsteigen. Ein Lichtblick ist aktuell die Rückkehr von Antti Mäkijärvi (23). Der Finne, der aufgrund von Kniebeschwerden mehr als ein Jahr lang kein Pflichtspiel absolviert hatte, stand nach zuvor zwei Kurzeinsätzen am Sonntag erstmals wieder in der Startelf und überzeugte im 4-1-4-1-System, auf das Ehlers im Spielverlauf umgestellt hatte, als Achter im Mittelfeld.

"Wir stricken an Lösungen", sagt Ehlers, will aber "keine Wasserstandsmeldungen" abgeben, um die "im Winter ohnehin schwierige Suche" nach Verstärkungen nicht zu gefährden. Bedarf besteht auf den zentralen Mittelfeldpositionen sowie im Sturm. "Auch ein Innenverteidiger würde gut passen, um die taktischen Möglichkeiten zu verbessern", erklärt Ehlers.

Die Hoffnung ist da, dass auf die große Spätsommer- und Frühherbstdepression ein spätherbstlicher Aufschwung folgt. Nach dem für den VfB (zur Wiederholung: 13 Punkte, 13. Platz) alles andere als goldenen Oktober stehen für die Oldenburger nun die Wochen der Wahrheit mit direkten Duellen gegen Havelse (13, 14.), in Lüneburg (14, 12.), in Rehden (12, 15.) und gegen Altona (9, 18.) sowie bei Braunschweig II (19, 10.) und gegen St. Pauli II (22, 7.) auf dem Programm. "Wir wollen so viele Punkte wie möglich holen", sagt Ehlers: "Das Ziel ist, am Saisonende über dem Strich zu stehen." Ob der Glücksschuss von Tönnies ein Schuss zum Glück war, wird sich zeigen.

Aufrufe: 07.11.2017, 06:25 Uhr
Jan Zur Brügge und Wolfgang WittigAutor