2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
– Foto: Anett Merkel

Ein Spiel für die Fans ohne Fans

Es ist Topspiel in der Oberliga und keiner darf hin! Der FC Rot-Weiß Erfurt begrüßt den Tabellenführer vom VfL Halle 96 am Sonntag.

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Die sportliche Ausgangslage ist klar. Der FC Rot-Weiß Erfurt kann mit einem Sieg zum Spitzenreiter nach Punkten aufschließen und dürft dann dick im Geschäft um die Regionalliga-Rückkehr sein (LIVE ab 13:30 Uhr im FuPa-TICKER). Getrübt ist die Stimmung jedoch, da keine Fans dem letzten Heimspiel vor der Unterbrechung beiwohnen dürfen.

Die Partie wird für lange Zeit wohl das letzte Oberliga-Spiel in der aktuellen Saison bleiben. Viele rechnen damit, dass in diesem Jahr gar kein Ball mehr in der fünften Liga rollen wird. Umso wichtiger ist es mit einem guten Gefühl in die ungewisse Spielpause zu gehen. Dabei hatten die Rot-Weißen erst letzte Woche eine Spielpause. "Natürlich könnte es sein, dass dadurch ein wenig der Rhythmus bei uns abhanden gekommen ist. Doch die Motivation mit einem Sieg den endgültigen Anschluss an die Tabellenspitze herzustellen, sollte groß genug sein. Wir wollen für den Verein und unseren 12. Mann ein positives Gefühl in die Pause mitnehmen. Wir streben drei Punkte an", so das klare Ziel von RWE-Trainer Manuel Rost.

Gut 2.100 Zuschauer wohnten den ersten vier Oberliga-Heimspielen im Steigerwaldstadion durchschnittlich bei. Gegen den Spitzenreiter aus Halle muss nach der aktuellen Verfügungslage des Gesundheitsamtes Erfurt das 'Wohnzimmer' nun leer bleiben. "Aus persönlicher Sicht finde ich es einfach extrem schade. Wir wissen um die Qualität unserer Fans und haben auswärts und vor allem zu Hause immer sehr viel Spaß mit ihnen. Aber wir müssen die Dinge akzeptieren, die wir nicht ändern können. Unser Hygienekonzept ist in den bisherigen Heimspielen voll aufgegangen. Nadja Busse hat da einen Riesenjob gemacht. Schade aber, dass die Kapazität nun direkt auf Null gekürzt wird. Wir haben das bisher beste aus der Situation gemacht und können stolz sein", so Rost zum Thema Geisterspiel.

Sonst aber will sich der 31-Jährige vor allen auf den sportlichen Rahmen konzentrieren. Nach vier Partien riss vor zwei Wochen gegen Neugersdorf die Siegesserie, allerdings zieht Manu Rost dennoch viel Positives aus der Nullnummer un besonders aus der zweiten Hälfte: "Es war unsere beste Halbzeit seit dem wir die Mannschaft übernommen haben. Wir haben erneut die Null gehalten und nur eine Torchance im Spiel zugelassen. Einziges Manko war das Quäntchen Glück und die Effektivität im Abschluss, die uns gefehlt haben. Machen wir aus unseren vier Großchancen mindestens ein Tor, gewinnen wir das Spiel auch. So bleibt ein lachendes und ein weinendes Auge", blickt der Erfurter Trainer auf das letzte Spiel zurück.

Nun ist der Blick auf die Aufgabe gegen den Tabellenführer vom Halleschen Zoo gerichtet. "Ich habe Halle zwei Mal beobachtet. Ich erwarte sie relativ kompakt. Sie haben zwei, drei Spieler in den Reihen, über die das Spiel läuft. Wir wollen unsere Intensität und Willen auf den Platz bekommen. Wenn wir an unseren Plan festhalten, gewinnen wir die Partie", so Rost. Es wäre zugleich die erste Saisonniederlage für das noch einzige ungeschlagene Team der Oberliga. Zudem könnten die Rot-Weißen mit 20 Punkten zum Tabellenführer aufschließen. Und nichts anderes ist das Ziel: "Das Steigerwaldstadion soll in Zukunft unser Palast sein", sagt Manuel Rost.

Insgesamt sieht der junge Trainer seine Mannschaft weiter auf dem richtigen Weg. "Unabhängig vom letzten Ergebnis gegen Neugersdorf entwickeln wir uns ständig weiter. Wir wollen Woche für Woche besser werden. Ziel ist es den Ball offensiv zu verteidigen. Diesem Ziel kommen wir immer näher. Für den Gegner ist so der Weg zu unserem Tor immer weit", spricht er über die Spielphilosophie, die weiter Formen bei den Rot-Weißen annimmt.

Personell kann der FC Rot-Weiß für das vorerst letzte Ligaspiel nahezu aus den Vollen schöpfen. Donny Bogicevic hatte sich ins Mannschaftstraining zurückgekämpft, wird aber mit einer Leistenzerrung gegen Halle fehlen. Lennart Liese kann hingegen wieder auf eine Kadernominierung nach überstandener Verletzung hoffen. Außer dem Rotgesperrten Darius Amados, der für seine Tätlichkeit gegen Neugersdorf nach Schlusspfiff zwei Spiele gesperrt wurde, stehen dem Trainerteam Rost & Miscevic aber alle Akteure zur Verfügung.

Aufrufe: 030.10.2020, 16:30 Uhr
André HofmannAutor