2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Nach knapp drei Jahren beim MTV Dießen muss Jana Tretter sportlich kürzertreten. Die Doktorandin ist beruflich stark gefordert.  Foto: Julian Leitenstorfer
Nach knapp drei Jahren beim MTV Dießen muss Jana Tretter sportlich kürzertreten. Die Doktorandin ist beruflich stark gefordert. Foto: Julian Leitenstorfer

Forschen statt Fußball

Für den MTV Dießen war Jana Tretter kein Weg zu weit +++ Beruf stellt sie jetzt vor die Wahl

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Zurzeit liegt ihr Hauptaugenmerk auf ihrer Doktorarbeit, die sie im kommenden Jahr erfolgreich abschließen möchte. Am Helmholtz-Zentrum München forscht Jana Tretter an der Entwicklung eines Krebsmedikamentes, das im Kampf gegen die Krankheit eingesetzt werden soll. Ihre Arbeit am Deutschen Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt erfordert nicht nur viel Wissen, sondern auch viel Zeit. Und die fehlt der 27-Jährigen, um weiter beim MTV Dießen Fußball zu spielen.

Die Entscheidung sei ihr nicht leichtgefallen, den Verein nach drei Jahren wieder zu verlassen und die Fußballschuhe endgültig an den Nagel zu hängen. Denn Fußball gehört zu Jana Tretters Leben, seit sie sechs Jahre alt ist. Damals lebte sie in Pöcking und nutzte jede freie Minute, um im Garten mit dem Ball zu kicken.

Die Großeltern legten ihrer Enkelin dann nahe, sich doch in einem Verein zu engagieren, und so kickte Jana zunächst in der F-Jugend mit den Pöckinger Jungs. „Damals stand ich im Tor“, erinnert sie sich. Später habe sie aber auf vielen anderen Positionen gespielt. „Bis auf die Außenpositionen habe ich alles durch. Am wohlsten fühle ich mich aber auf der Sechs.“

Weil Jana Tretter als junges Mädchen eine Tagesschule besuchte, musste schon vor Jahren der Fußball ein wenig hintenanstehen. „Ich habe eine Zeit lang nicht mehr im Verein gespielt – bis zu meinem 18. Geburtstag.“ In Feldafing verstärkte die Fußballerin aus Leidenschaft schließlich die Frauenmannschaft und wechselte nach einem Jahr zum SC Pöcking, bevor der Wechsel nach Dießen zustande kam. Die weiten Fahrten von Freising an den Ammersee (jedes Mal 160 Kilometer), um mehrmals die Woche in Dießen zu trainieren oder in den Spielen aufzulaufen – für Tretter Ehrensache. Der Teamgeist, der im Fußball vorherrschend ist, hat sie schon immer begeistert. „Gemeinsam gewinnen, gemeinsam verlieren und mit anderen zusammen viel Spaß am Sport haben“, beschreibt Jana Tretter ihre Faszination Fußball. Auch wenn ihre aktive Zeit auf dem Spielfeld jetzt erst einmal zu Ende ist, spielt Sport im Leben der jungen Frau, die derzeit in Freising lebt, immer noch eine große Rolle. „In den letzten Jahren habe ich angefangen zu laufen, vor Kurzem erst habe ich an einem Halbmarathon teilgenommen.“ Überhaupt seien so gut wie alle Sportarten für sie interessant.

Wenn es ihr die Zeit erlaubt, reist Jana Tretter gerne. Erst kürzlich war sie in Serbien und Russland, demnächst geht es nach Südafrika. In Ländern wie Lettland, Litauen, Marokko oder Kanada kann sie auf der Weltkarte auch schon ihre Stecknadel anbringen. Oft sind die Großeltern dabei.

Zu Hause trifft sie sich mit Freunden, liebt Musical-Besuche oder Spieleabende. „Ich bin ein geselliger Mensch“, beschreibt sie sich selbst. Wohl auch deshalb war der Mannschaftssport Fußball wie geschaffen für die 27-Jährige. Und der bleibt nach wie vor ein Thema. Denn Jana Tretter ist immer wieder in den großen Stadien anzutreffen. Dort feuert sie gerne ihre Lieblingsmannschaften, den FC Bayern und die Nationalmannschaft an. Ende Januar verbringt Jana Tretter ein Wochenende in Barcelona und verbindet dort ihre Reiselust mit der Fußballbegeisterung. „Ein Besuch im Stadion beim Spiel Barca gegen Atletico ist fest eingeplant.“

Beruflich legt sich Jana Tretter noch nicht fest. Nur eines weiß sie jetzt schon: In der Forschung arbeiten möchte sie definitiv nicht. Eher sieht sie ihre Zukunft im Bereich der Wirtschaft und des Fachjournalismus.

Und damit das klappt, belegt die junge Frau derzeit auch noch ein Fernstudium „Fachjournalismus“. Kein Wunder, dass der Fußball da erst einmal hinten anstehen muss.

Aufrufe: 029.10.2015, 11:46 Uhr
Landsberger Tagblatt / Frauke VangierdegomAutor