Das Coaching eines Teams, das nahezu ausschließlich aus Menschen mit Migrationshintergrund besteht – überwiegend Afghanen und Syrer – ist für den 49-Jährigen, der erst im Laufe der Vorbereitung dazugestoßen war (der eigentlich vorgesehene Trainer hatte schnell wieder das Handtuch geworfen), eine Herausforderung. Kosmund, der mit dem Alt-Kues-Initiator Ramazan Kardas befreundet ist, hatte nach einer zweiwöchigen Probezeit endgültig zugesagt. Trotz sprachlicher Barrieren kommt er beim SV Alt-Kues allem Anschein nach gut zurecht.
Die Verständigung funktioniere „mit Gestik und Mimik und auch durch die Übersetzung meines Spielers Hamid Latifi“. Im Team, das aktuell 14 Spieler umfasst und bald um drei (weitere) Flüchtlinge anwachsen wird, stecke viel spielerisches Potenzial, berichtet Kosmund, dessen primäres Ziel es aber unverändert ist „ein Team zu formen“. Der Respekt untereinander werde sehr großgeschrieben: „Spieler wollen mich sogar immer wieder siezen. Das müssen sie natürlich nicht.“ Was Kosmund, der unter anderem einst beim FSV Salmrohr in der A-Jugend und dort in der zweiten Mannschaft spielte und später Jugendteams coachte, besonders freut: „Nicht wenige haben uns von Beginn totgesagt, drängten uns in das Klischee einer Tretertruppe. Meine Vorgabe, sich aufs Fußballspielen zu konzentrieren, setzen die Jungs aber gut um.“ Die offizielle Fairnesstabelle weist den SV Alt-Kues aktuell mit gerade mal fünf Gelben Karten aus.