2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
Thomas Schwer schwer lässt sich feiern. Der spielende Co-Trainer schoss seinen FC Gundelfingen in Führung und durfte am Ende einen unerwarteten Derbysieg in Ichenhausen bejubeln.  Foto: Walter Brugger
Thomas Schwer schwer lässt sich feiern. Der spielende Co-Trainer schoss seinen FC Gundelfingen in Führung und durfte am Ende einen unerwarteten Derbysieg in Ichenhausen bejubeln. Foto: Walter Brugger

Schabel zieht den Hut

Schwer und Scheu sorgen für den Gundelfinger Derbysieg +++ Aystetten behält einen kühlen Kopf +++ Türkspor hat Aindling im Griff +++ Nördlingen holt mit engagierter Defensivleistung einen Punkt in Mering

Türkspor Augsburg ist wieder in der Erfolgsspur, beim TSV Aindling dagegen werden die Sorgen immer größer. Mit 4:1 setzten sich die Türken im Landesligaderby gegen das Team vom Lechrain durch. Egal, ob Trainer Marco Löring, Torwarttrainer Aleksander Canovic oder Abwehrchef Xhevalin Berisha – beim SV Cosmos Aystetten waren sie sich nach dem ersten Landesliga-Sieg in Oberweikertshofen sicher, dass man auch im Aufsteigerduell gegen den TV Bad Grönenbach eine Dreier einfahren wird. Gesagt – getan: Am Mittwochabend wurden die Allgäuer souverän mit 3:0 besiegt. Der SV Cosmos Aystetten ist endgültig in der Landesliga Südwest angekommen. Mann des Abends war Robert Markovic-Mandic mit einem Tor und zwei Assists.

SC Ichenhausen - FC Gundelfingen 1:2
André Behrens schnaufte kurz vor Schluss noch einmal ganz tief durch. Da hatte der Torhüter des FC Gundelfingen im Nachfassen noch die Hand auf den Ball bekommen, als Stefan Winzig nachsetzte und die Kugel ins Netz beförderte. Daher entschied Referee Luka Beretic, dass der Treffer für den SC Ichenhausen nicht zählt. Wenig später zog Beretic noch die rote Karte gegen Winzig nach dessen Foul an FCGler Bernd Scheu – und dann fiel die ganze Last von den Grün-Weißen ab. Mit 2:1 (1:0) hatten sie das Derby beim SC Ichenhausen für sich entschieden. „Ich ziehe vor meiner Truppe total den Hut. Was sie angesichts der vielen Ausfälle heute geleistet hat, das ist wirklich phänomenal“, war FCG-Coach Karlheinz Schabel später voll des Lobes. Schließlich musste er sich für diese Partie beim Nachwuchs bedienen, um überhaupt ein paar Alternativen im Kader zu haben. Eine davon hieß Jasjot Padda, A-Junior mit indischen Wurzeln, der sich im Angriff austoben durfte und nach 28 Minuten seine erste Torbeteiligung in der Landesliga feierte. Bei seinem Steilpass auf Thomas Schwer kam SCI-Keeper Simon Zeiser etwas zu spät aus dem Tor und Schwer netzte ein. Für die Königsblauen, die ohne den beruflich verhinderten Ex-Gundelfinger Kevin Lohr angetreten waren, war dies ein echter Nackenschlag. Schließlich hatte ihr Coach Oliver Schmid im Vorfeld angekündigt, dass er endlich einen Derbysieg gegen den FCG landen wolle. Der schien auch wieder etwas greifbarer, als unmittelbar nach der Pause SCI-Angreifer Daniel Wiener zu Boden ging. Referee Beretic entschied auf Foul von Stefan Winkler, den fälligen Elfmeter verwandelte Martin Wenni unhaltbar für Schlussmann Behrens (48.). Ansonsten war Behrens stets auf dem Posten und ließ sich dabei auch nicht von Daniel Dewein düpieren, der es zweimal aus spitzem Winkel probierte. „Trotzdem waren wir nach dem 1:1 zwischenzeitlich etwas von der Rolle“, räumte FCG-Trainer Schabel ein – bis zur 69. Minute. Da setzte sich Mehmet Levet auf dem linken Flügel durch, in der Mitte war Bernd Scheu zur Stelle und beförderte den Ball über die Linie. Dass Scheu drei Minuten vor dem Abpfiff die Entscheidung verpasste, störte hinterher keinen Gundelfinger mehr. Vielmehr wurde der Sieg bejubelt.

Schiedsrichter: Luka Beretic (TSV Friedbg.) - Zuschauer: 450
Tore: 0:1 Thomas Schwer (28.), 1:1 Martin Wenni (48. Foulelfmeter), 1:2 Bernd Scheu (69.)
Rote Karte: Stefan Winzig (90./SC Ichenhausen/Grobes Foulspiel)

FV Illertissen II - SV Raisting 2:1
Lange musste sich der FV Illertissen II bei seinem Erfolg über den SV Raisting quälen. Maximilian Baumgartner brachte die Gäste 1:0 in Führung (61.). „Wir haben es uns von Anfang an sehr schwer gemacht“, so Trainer Thomas Lemke. Am Ende war er aber über den vierten Sieg in Folge froh.
Die Raistinger standen hinten sicher und waren vor allem auf Konter aus. Baumgartner hatte bereits vor der Pause eine Großchance, scheiterte aber an Illertissens Schlussmann Kim Anders. Felix Hafner vergab die einzige Chance der Hausherren in Halbzeit eins. Nach der Pause zunächst die Gästeführung. Yannick Glessing, gerade erst eingewechselt, egalisierte diese kurz darauf (70.). Fünf Minuten später hätte er die Führung besorgen können, doch Gäste-Keeper Pascal Stroehl war zur Stelle. Simon Walter glückte kurz vor Schluss der Siegtreffer (87.).
Schiedsrichter: Elias Wörz (Friesenried) - Zuschauer: 75
Tore: 0:1 Maximilian Baumgartner (61.), 1:1 Yannick Glessing (70.), 2:1 Simon Walter (87.)

TSV Gilching-Argelsried - FC Stätzling 4:0
Für den FC Stätzling setzte es innerhalb von vier Tagen die zweite deprimierende Niederlage. Beim 0:4 in Gilching vergab der FCS wieder Möglichkeiten und half bei den Gegentoren mit. Schon nach zwei Minuten lag der FCS hinten, Schnöller erzielte nach einem leichtfertigen Ballverlust der Gäste im Mittelfeld den frühen Führungstreffer der Gilchinger. Stätzling erholte sich überraschend schnell von diesem 0:1 und hatte selber Chancenn. Doch Winterhalter und Utz zielten drüber oder vorbei. Auch die Versuche von Semke und Rolle waren nicht von Erfolg gekrönt. In der 42. Minute dann das 2:0, das Rodenwald nach einer Ecke einköpfte.
Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel kam Rolle aus vollem Lauf im Strafraum zu Fall, der mögliche Elfmeterpfiff blieb aber aus. Unmittelbar danach war der FCS in Überzahl, da Gilchings Ruml Gelb-Rot sah. Stätzling übte sofort Druck aus, doch die Abschlüsse waren zu ungenau. Die beste Gelegenheit hatte Utz in der 65. Minute als er den Ball aus 18 Metern nur an den Außenpfosten schlenzte. Kurze Zeit später sah auch Stätzlings Mittermaier Gelb-Rot. 170 Zuschauer sahen weiterhin eine teilweise hektische Partie mit vielen Zweikämpfen. Ramon Adofo sorgte in der 74. Minute mit dem 3:0 für die Vorentscheidung, als aus kurzer Distanz per Kopf einnicken konnte. Und Hoelzl hämmerte kurz vor Schluss einen Freistoß aus 20 Metern zum Endstand in die Stätzlinger Maschen.
Schiedsrichter: Ben-Erik Salb (Bogenh/SW München) - Zuschauer: 200

Tore: 1:0 Nick Schnöller (2.), 2:0 Christian Rodenwald (41.), 3:0 Ramon Adofo (75.), 4:0 Maximilian Hölzl (88.)

Gelb-Rot: Max Ruml (51./TSV Gilching-Argelsried), Christoph Mittermaier (68./FC Stätzling)



TSV-Kapitän Stefan Raab stoppt den Meringer Daniel Greimel mit fairem Einsatz. Links Nico Oefele.  Foto: Peter Kleist
TSV-Kapitän Stefan Raab stoppt den Meringer Daniel Greimel mit fairem Einsatz. Links Nico Oefele. Foto: Peter Kleist

SV Mering - TSV Nördlingen 0:0
Zum ersten Mal in dieser Saison blieb der TSV Nördlingen ohne Gegentor. Beim Tabellenführer SV Mering reichte es aufgrund einer starken Defensivleistung zum verdienten 0:0. Gegenüber dem 3:2-Sieg gegen Ichenhausen musste TSV-Trainer Andreas Schröter eine Änderung vornehmen: Für Andreas Kaiser (Leistenprobleme) rückte Nico Ilg in die Viererkette. Schon nach drei Minuten die erste TSV-Chance, doch der Flachschuss von Manuel Meyer verfehlte knapp das lange Eck. Ein Freistoß von Markus Gärtner war dagegen eine sichere Beute von TSV-Torwart Martin (6.). Aber auch SVM-Keeper Adrian Wolf hielt einen 25-Meter-Freistoß von Daniel Holzmann sehr sicher (12.). Bei Temperaturen von um die 30 Grad gingen beide Teams kein hohes Tempo. Nach 18 Minuten die erste Großchance für die Heimmannschaft, doch Gärtner setzte das exakte Zuspiel von Andreas Rucht völlig freistehend vorbei. Nur zwei Minuten später wieder eine gute Gelegenheit für den Führenden der Landesliga-Torschützenliste und diesmal rettete Torwart Martin zur Ecke. Die Meringer waren dem Führungstor zweifelsohne näher, die Gäste streuten aber immer wieder Entlastungsangriffe ein. Einer davon endete mit einem Linksschuss von Meyer, doch ein Abwehrbein rettete zur Ecke (26.). In der Schlussphase der ersten Halbzeit ein völlig ausgeglichenes Spiel, denn die Rieser hatten sich inzwischen gut auf die Meringer Spielweise eingestellt. Noch vor dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Kevin Kassel (SpVgg Unterhaching) nahm TSV-Trainer Schröter einen ungewöhnlichen Wechsel vor: Für Abwehrspieler Ilg kam Stürmer Alexander Schröter ins Spiel (43.). Mit einem sehenswerten Seitfallzieher von Gärtner ging es in die Pause.
Den besseren Start in den zweiten Durchgang hatten die Gäste. Einen Oefele-Schuss drehte Torwart Wolf um den Pfosten (53.), und bei einer Hereingabe von Oefele fehlten bei Schröters Kopfball nur Zentimeter (58.). Mit einer weiteren Oefele-Offensivaktion endete die Drangperiode der Rieser, denen es aber gelang, die Gastgeber immer wieder zu Abspielfehlern zu zwingen. Die Abschlüsse der Platzherren wurden immer schwächer, konkrete Torchancen ließ die Nördlinger Defensivabteilung ohnehin nicht zu. Eine der wenigen Torschüsse des SVM von Fatih Cosar landete genau bei Torwart Martin (79.). Beinahe wären die Gäste sogar als Sieger vom Platz gegangen, doch der Kopfball des eingewechselten Manuel Schreitmüller wurde von Spielführer Stefan Wiedemann von der Torlinie geköpft (90.). „Es war eine interessantes Partie und von unserer Seite taktisch klug gespielt. Aufgrund der zweiten Halbzeit wäre sogar ein Sieg nicht unverdient gewesen, zumal wir überhaupt nichts zuließen“, meinte ein nicht unzufriedener TSV-Trainer Andy Schröter. Gerhard Kitzler, der Trainer des SV Mering, analysierte nach dem ersten Punktverlust der neuen Saison: „Mit diesem Ergebnis können wir gut leben, die Gäste haben sich den einen Zähler verdient.“
Schiedsrichter: Kevin Kassel (Haching) - Zuschauer: 170

SV Cosmos Aystetten - TV Bad Grönenbach 3:0
Die Leistungen der Cosmos-Kicker haben sich herumgesprochen und sind auch bei Zuschauern angekommen. Knapp 200 Zahlende hatten sich an diesem herrlichen Sommerabend eingefunden. „So viel Aystetter wie noch nie“, freute sich Vorsitzender Thomas Pflüger, der eigenhändig Bierkästen herbei schleppte, um die hungrigen und durstigen Besucher zu verköstigen. Und die Anwesenden wurden nicht enttäuscht. Schon in den ersten Minuten zeigte sich, wohin die Reise gehen sollte. Da köpfte Markovic-Mandic allerdings eine Flanke von Florian Linder noch drüber. In der 16. Minute traf Samet Kurt per Kopf nur den Außenpfosten, Markovic-Mandic fand mit einem Freistoß in Grönenbachs Keeper Milos Elias seine Meister (29.). Die einzige Chance der ersatzgeschwächten Gäste entsprang einem Missverständnis zwischen Torhüter Alexander Bernhardt und seinen Vorderleuten Lukic und Berisha unter dem Motto „Nimm ihn du, ich hab ihn sicher“. Marco Rauh konnte es nicht nutzen (5.). Zwangsläufig fiel dann das 1:0. Zwar hatte Markovic-Mandic bei der Vorbereitung die Arme weit ausgefahren, so dass die Grönenbacher Handspiel reklamierten, doch seine Rücklage verwertete Max Drechsler eiskalt (33.). Zehn Minuten später rammte Patrick Szilagyi einen Eckball von Markovic-Mandic im Tiefflug per Kopf zum 2:0 ins Netz. Schon zur Pause hatte man nie das Gefühl, dass da noch etwas anbrennen konnte. Zu klar hatte der SV Cosmos Aystetten das Geschehen unter Kontrolle und musste dabei nicht einmal über die Schmerzgrenze hinausgehen. „Jetzt muss er nur noch endlich sein erstes Tor machen“, drückte Teammanager Christian Geib in der Pause dem überragenden Robert Markovic-Mandic die Daumen. Und in der 50. Minute krönte der Kroate mit dem 3:0 nach Vorarbeit von Stefan Lukic seine Leistung. Die Aystetter „Nummerngirls“ hatten ihre Freude beim Installieren der Anzeigetafel. In Anbetracht des ungefährdeten Siegs konnte man sich sogar einen krassen Fehlpass erlauben und das Auslassen weiterer glasklare Chancen durch Markovic-Mandic, der an Torwart und Außenpfosten scheiterte, Linder, der vorbei zielte, oder Drechsler, der mit seinem schwächeren rechten Fuß das leere Tor verfehlte, leisten. Am zweiten Dreier innerhalb von fünf Tagen gab es nichts zu rütteln. Zumal Matthias Zwickl die letzte Chance der Gäste kläglich vergab.
Schiedsrichter: Rico Spyra (FC Erding) - Zuschauer: 180

Tore: 1:0 Maximilian Drechsler (33.), 2:0 Patrick Szilagyi (40.), 3:0 Robert Markovic-Mandic (50.)

Türkspor Augsburg - TSV Aindling 4:1
„Angeschlagene Gegner sind immer gefährlich“, erklärte Türkspor-Trainer Ivan Konjevic vor der Partie und war zuversichtlich, dass die drei Punkte im Haunstetter Stadion bleiben werden. Da hatten die bisher sorgenbehafteten Aindlinger etwas dagegen. „Wir werden defensiv beginnen“, ließ sich Trainer Roland Bahl in sein taktisches Schema blicken. Doch dieses Konzept wurde schnell durchkreuzt. Nach elf Minuten wagten sich die Gäste erstmals aus der Deckung und liefen prompt in einen Konter, den Manuel Hiemer mit dem 1:0 abschloss. Mustergültig vorbereitet wurde dieser Treffer durch Yunus Aydin. Die Türken hatten das Geschehen im Griff, doch die Aindlinger vergaben durch Thomas Kubina eine gute Möglichkeit (22.). Türkspor kam nach Fehlern der Bahl-Truppe immer wieder zu Möglichkeiten. Eine davon verwertete Josip Mlinaric zum 2:0 (38.). Kurz darauf vergab Pavlicevic die Chance zum dritten Treffer. Nach der Pause schalteten die Augsburger zunächst einige Gänge zurück. Dadurch fand das Team vom Schüsselhauser Kreuz ins Geschehen zurück, hatte jedoch Pech, dass der eingewechselte Matthias Steger nur die Querlatte traf. Doch dann legten die Gastgeber wieder einen Zahn zu. Yunus Aydin und Sezer Yazir sorgten für die weiteren Treffer. Knauer sorgte für den Aindlinger Ehrentreffer.

Schiedsrichter: Michael Schmid (Lengenfeld) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Manuel Hiemer (11.), 2:0 Josip Mlinaric (38.), 3:0 Emre Yunus Aydin (69.), 4:0 Sezer Yazir (75.), 4:1 Simon Knauer (83.)
Gelb-Rot: Michael Hildmann (74./TSV Aindling)

SC Oberweikertshofen - SC Olching 1:1
Fans, die erst in der 75. Minute ins Weikertshofener Waldstadion kamen, haben – sofern es diese überhaupt gab – alles richtig gemacht. Denn erst da entwickelte sich beim Duell der beiden SCOs aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck echte Derbystimmung. Das lag aber weniger an den beiden Teams, als vielmehr am Unparteiischen Philipp Vecera, der nach gutem Beginn völlig den Faden verlor und damit Hektik in den bis dahin faden Kick brachte.
Heftigen Protesten sah sich der Schiri nach dem Olchinger Ausgleich ausgesetzt. Weikertshofens Keeper Joao Pedro Werneck da Silva Rocha war im Strafraum mit Ball in der Hand gerempelt worden. Er ließ das Leder fallen und Özkan Kochan staubte ab. Selbst der Torschütze gab zu: „Ich dachte eigentlich, dass der Schiri die Situation abpfeift.“ Tat er aber nicht. „Und dann lass ich mir eine solche Chance natürlich nicht entgehen.“
Die Frage ob Foul oder nicht wurde dennoch nicht eindeutig geklärt. Christian Horn, Torwarttrainer der Heimtruppe und selbst langjähriger höherklassiger Keeper meinte: „Es war weit außerhalb des Fünfmeter-Raums, da würde ich das wahrscheinlich auch nicht pfeifen.“ Aber nicht nur der ausbleibende Pfiff war ein Aufreger in dieser Szene. Denn immerhin schrieb man bereits die vierte Minute der Nachspielzeit – nachdem Vecera zunächst drei Extraminuten angezeigt hatte. Am Ende ertönte der Schlusspfiff nach knapp 97 Minuten. „Über sechs Minuten Nachspielzeit – für was?“ fragte sich nicht nur Weikertshofens Ömer Kanca. Denn bis dahin sahen die Hausherren nach einem abgefälschten Schuss von Peter Herger direkt unter die Latte (84.) wie die Sieger aus.
Bereits zuvor ließ Vecera bei einer Notbremse von Olchings Mikolaj Simon gegen seinen Kontrahenten Daniel Jais den roten Karton stecken. Und auch danach brachte er mit vielen fragwürdigen Entscheidungen beide Teams weiter gegen sich auf. Bei aller Aufregung behielt aber letztlich Ausgleichsschütze Kochan mit seiner Feststellung den meisten Überblick: „Am Ende war es eine verdiente Punkteteilung.“ Denn 75 Minuten lang drängte sich keines der Teams als würdige Landesliga-Elf oder gar als verdienter Derby-Sieger auf.
Stockfehler und Fehlpässe en masse, kaum Torszenen und dementsprechend absolut keine Derbystimmung bei der enttäuschten, aber auch enttäuschenden Kulisse von nur 330 Zuschauern. Lange Zeit war die grüne Farbe der Fußballschuhe von Oberweikertshofens Afdal Tomangbe tatsächlich noch das Giftigste das der vermeintliche Derby-Kracher zu bieten hatte.
Schiedsrichter: Philipp Vecera (Roßtal) - Zuschauer: 330

Tore: 1:0 Peter Herger (83.), 1:1 Özkan Kochan (90.)


SpVgg Kaufbeuren - SV Egg an der Günz 1:0
Sechs Minuten ließ der Unparteiische im ersten Allgäu-Duell dieser Saison für die SpVgg Kaufbeuren nachspielen, ehe der Schlusspfiff ertönte. Während Egg auch im fünften Saisonspiel noch ohne Sieg bleibt, feierte indes die SpVgg Kaufbeuren ihren Heimerfolg über die Unterallgäuer. Das Tor des Spiels fiel in der 70. Minute, als Lukas Zink auf halblinker Position mit dem Ball zum Spurt ansetzte, den mitgelaufenen Stefan Meisel sah, der nach einem mustergültigen Pass die Kugel ins gegnerische Tor beförderte. „Das machen sie richtig stark“, lobt Mannschaftskapitän Benjamin Kleiner schon das blinde Zusammenspiel der beiden Offensivspieler. „Zink kann mit seiner Schnelligkeit die Tore super vorbereiten und Meisel zeigt von Spiel zu Spiel seine Qualitäten als Knipser. Es macht Spaß ihnen zuzuschauen.“
Die SpVgg Kaufbeuren musste gegen Egg an die Grenzen gehen. Waren doch die Gäste in der ersten halben Stunde nicht nur spielbestimmend, sondern hätten auch durch Torsten Schuhwerk mit 1:0 in Führung gehen müssen, als er freistehend SVK-Schlussmann Frank Schmitt zu einer Glanzparade zwang. Schon Julian Singer vergab in den Anfangsminuten eine Großchance. Egg ging ein hohes Tempo und wurde nicht belohnt. Auch Kaufbeuren erspielte sich im ersten Durchgang seine Chancen, wenn auch etwas später. In der 39. Minute war es Benjamin Kleiner, der per Kopfball scheiterte. Sekunden später donnerte Stefan Meisel die Kugel über das Tor. Die zweiten 45 Minuten gehörten dann eindeutig der SVK. Simon Ried knallte seinen getretenen Freistoß in der 64. Minute noch an die Querlatte. Egg blieb zwar weiterhin brandgefährlich, gab sich in keinster Weise auf, doch ein Tor wollten ihnen nicht gegönnt sein. „Sicherlich ist die Enttäuschung groß. Es zieht sich wie ein roter Faden bei uns durch. Wir spielen nur gegen Mannschaften, die Langholzbälle schlagen. Wenn das der moderne Fußball ist, bin ich wohl nicht mehr der richtige Trainer", zeigt sich Eggs Coach Michael Dreyer konsterniert.
Schiedsrichter: Gürkan Günebakan (Alemannia München) - Zuschauer: 170
Tor: 1:0 Stefan Meisel (70.)

Aufrufe: 03.8.2017, 15:07 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor