2024-04-25T14:35:39.956Z

Der Spieltag
Mittendrin statt nur dabei: Nach dem entscheidenden Treffer zum 2:0 von Sebastian Habermeyer (vorne, Dritter von links) feiert Neuburgs Trainer Alexander Egen (vorne, Zweiter von links) mit seiner Mannschaft. 	F.: Xaver Habermeier
Mittendrin statt nur dabei: Nach dem entscheidenden Treffer zum 2:0 von Sebastian Habermeyer (vorne, Dritter von links) feiert Neuburgs Trainer Alexander Egen (vorne, Zweiter von links) mit seiner Mannschaft. F.: Xaver Habermeier

Die ganze Anspannung muss raus

Beim VfR Neuburg vertritt Co-Trainer Alexander Egen den Chef erfolgreich +++ Spitzenreiter TSV Landsberg verspielt Sieg und bangt um den Torjäger +++ Der FC Gundelfingen gibt die rote Laterne ab

In der Landesliga Südwest entwickelt sich immer mehr ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Tabellenspitze. Der VfR Neuburg löste seine Heimaufgabe gegen die SpVgg Kaufbeuren durch einen 2:0-Sieg und zog wieder mit dem Primus TSV Landsberg gleich, der bei Türkspor Augsburg in der 95. Minute noch den Ausgleich hinnehmen musste. Zudem bangen die Landsberger um ihren Torjäger Manuel Detmar, der ins Krankenhaus abtransportiert werden musste. Einen starken Aufrtitt legte der SV Egg an der Günz hin und besiegte den 1. FC Garmisch trotz zweimaligem Rückstand mit 4:2. Am Tabellenende tauschten der FC Gundelfingen und der SC Oberweikertshofen die Plätze, nachdem der FCG seine Negativserie mit einem 2:0-Sieg beendet hatte.
VfR Neuburg - SpVgg Kaufbeuren 2:0
Die ganze Anspannung, die sich in den vorangegangenen Tagen und vor allem Stunden zuvor angesammelt hatte, musste in diesem einen Moment einfach nur noch raus. Als Kapitän Sebastian Habermeyer in der Nachspielzeit ein Missverständnis in der Kaufbeurer Hintermannschaft ausgenutzt und den Ball ins verlassene SpVgg-Gehäuse zum 2:0-Endstand geschoben hatte, gab es für Alexander Egen kein Halten mehr. Fast schon im Stile eines Usain Bolt legte er die rund 50 Meter von seiner Coaching-Zone bis zur jubelnden Spielertraube auf dem Feld zurück, um sich mit „seinen“ Jungs über den endgültig unter Dach und Fach gebrachten „Dreier“ zu freuen.
„Ein großes Kompliment an meine Mannschaft“, schwärmte der etatmäßige Co-Trainer des VfR Neuburg, der erstmals in dieser Saison seinen derzeit urlaubenden „Chef“ Christian Krzyzanowski an der Seitenlinie vertrat. „Wir wollten den Gegner früh anlaufen und früh unter Druck setzen, um ihn dadurch möglichst weit von unserem eigenen Kasten fernzuhalten“, erklärte Egen, der vor allem seiner Defensiv-Abteilung ein großes Lob zollte: „Die Jungs haben das wirklich hervorragend gemacht. Aus dem Spiel heraus hatte Kaufbeuren im Grunde keine einzige nennenswerte Möglichkeit. Von dem her war dieser Erfolg auch absolut verdient.“
VfR-Schlussmann Mehmet Özdemir erlebte einen überaus ruhigen Nachmittag. Die einzige richtig gefährliche Aktion der Kaufbeurer datierte indes aus der 55. Minute, als ein 30-Meter-Freistoß von Kevin Kümmerle auf der Oberkante der Querlatte landete. Ganz anders dagegen die Lilaweißen, bei denen Alexander Müller seine „vorübergehende Abschiedsvorstellung“ gab. Der 22-Jährige absolviert in Stuttgart seine Piloten-Ausbildung, was ein weiteres Engagement beim VfR Neuburg zumindest bis Mitte nächsten Jahres aus Zeitgründen unmöglich macht – auch wenn sein Spielerpass beim Aufsteiger bleibt. „Natürlich hätte ich mich gerne mit einem Treffer verabschiedet – und Chancen dafür waren ja auch da“, so Müller, „doch am Ende hat es leider nicht geklappt. Der Sieg mit dem Team war aber ohnehin wichtiger“.
Nicht nur der pfeilschnelle Angreifer selbst (5./10./60./65.), auch seine Mannschaftskameraden hatten es dabei verpasst, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Ob Rainer Meisinger (12./80./81), Sebastian Habermeyer (15./58.) oder Marco Friedl (45./72.) – sie alle hätten die SpVgg Kaufbeuren mit einer richtigen Packung auf die Heimfahrt schicken können. Nur gut, dass zumindest Meisinger in der 24. Minute ein tolles Zuspiel von Müller zur hochverdienten Führung genutzt hatte, ehe schließlich Habermeyer in der Nachspielzeit endgültig den Deckel drauf machte (90.+2). Zu diesem Zeitpunkt waren die frustrierten Allgäuer übrigens nur noch zu zehnt, da Maximilian Süli nach einem üblen Foul an Meisinger „Rot“ gesehen hatte (83.).
Schiedsrichter: Johannes Lorenz (Allersberg) - Zuschauer: 280

Tore: 1:0 Rainer Meisinger (24.), 2:0 Sebastian Habermeyer (90.+2)

Rote Karte: Maximilian Süli (83./SpVgg Kaufbeuren)

SC Olching - SV Mering 3:0
Der erhoffte Befreiungsschlag des SV Mering ist auch beim SC Olching ausgeblieben. Dort unterlag die Mannschaft von Trainer Gerhard Kitzler mit 0:3. Die Treffer für die Oberbayern, die damit zum dritten Mal in Serie gewannen, erzielten Ender Dag (10.), Mikolaj Simon (49.) und Martin Held (60.).
„Das ist eindeutig zu wenig“, befand Teammanager und Trainer Christian Cappek, der nichts beschönigte. Wenn sich nur zwei oder drei Spieler in Normalform befänden, dürfe man sich über eine solch klare Niederlage nicht beklagen. „Das Ergebnis geht auch in der Höhe vollkommen in Ordnung“, sagte Cappek. In der Tat fanden die Olchinger fast die ganzen 90 Minuten mehr Bezug zum Spiel und zogen den Gästen mit einem Frühstart in beiden Halbzeiten überraschend schnell den Zahn. Wäre eine Statistik über Zweikämpfe und Ballbesitz geführt worden, hätte sie Olching jeweils klar für sich entschieden.
„Wir hatten ein paar Möglichkeiten ganz zu Anfang der Partie und gleich nach der Pause“, so Gerhard Kitzler, der beim Rückstand auch ein Abseits der Oberbayern gesehen hatte. Doch nach dem 2:0 war die Luft raus beim MSV, vor allem auch, weil Stürmer Markus Gärtner schon vor der Pause verletzt ausgewechselt werden musste. „Er ist ohne Fremdeinwirkung ausgerutscht und hat sich an den Adduktoren verletzt“, erklärte Gerhard Kitzler. Der bescheinigte nur Lukas Kristen eine engagierte Leistung und auch zwei, drei andere hätten sich bemüht. „Über den Rest muss man den Mantel des Schweigens decken“, meinte der 62-Jährige.
Fast schien es, als steckte in den Aufmunterungsrufen von Trainer Kitzler an der Seitenlinie mehr Energie und Engagement als in den Aktionen auf dem Spielfeld. Selbst beim Zwischenstand von 0:1 war ein Aufbäumen des SV Mering kaum zu erkennen. Olchings Defensivabteilung hatte jedenfalls insgesamt recht wenig Mühe, die Gäste vom eigenen Tor fernzuhalten. „Wir waren eigentlich gar nicht auf dem Platz“, befand Cappek. Erst in den letzten zehn Minuten, als bereits alles entschieden war, zeigten die Meringer zarte Ansätze von Offensivgeist, erst in der Schlussphase musste Olchings Keeper Stefan Held zweimal konzentriert zupacken.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Verantwortlichen an der Seitenlinie das Kopfschütteln über die Harmlosigkeit der eigenen Mannschaft bereits eingestellt. Die Verwunderung darüber blieb aber bei Cappek, der dem Gegner aus der Amperstadt Respekt zollte: „Olching hat uns heute vorgeführt, wie Abstiegskampf gehen muss.“ SCO-Trainer Dario Casola bewertete das ähnlich. Er hätte seitens der Meringer mehr Widerstand erwartet.
Schiedsrichter: Yannick Eberhardt (Burgberg) - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Ender Dag (11.), 2:0 Mikolaj Simon (50.), 3:0 Martin Held (61.)

FV Illertissen II - TuS Geretsried 2:6
Der Nachmittag hat zum Wetter gepasst, der FV Illertissen II wurde bei der 2:6-Heimklatsche von der TUS Geretsried kalt erwischt. Wegen eines Reifenplatzers der Gäste konnte das Spiel erst mit einer halben Stunde Verspätung angepfiffen werden. Beim frühen 0:1 half dann ein Illertisser Spieler nach – Maximilian Vihl mit einem Eigentor (5.). Yannick Glessing gelang nur fünf Minuten später der 1:1-Ausgleich, die Partie war nun nicht nur dem Zwischenstand nach ausgeglichen. Zumindest, bis die Geretsrider wieder in Führung gehen konnten. Zunächst traf Sebastian Schrills per Kopfball (23.), ehe er mit etwas Glück auch für den 3:1-Pausenstand (32.) seiner Mannschaft sorgen konnte.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich, warum Geretsried mit Srdan Ivkovic einen hochkarätigen Torjäger verpflichtet hat. Er schraubte mit seinen drei Toren das Ergebnis in die Höhe. Zwischenzeitlich hatte Yannick Glessing per Foulelfmeter wenigstens noch das zweite Tor für den FVI erzielt (68.). „Das Ergebnis spiegelt das Spiel nicht wieder“, sagte Illertissens Co-Trainer Timo Räpple.
Schiedsrichter: Sebastian Eder (Holzkirchen) - Zuschauer: 50

Tore: 0:1 Maximilian Vihl (5./Eigentor), 1:1 Yannick Glessing (9.), 1:2 Sebastian Schrills (23.), 1:3 Sebastian Schrills (32.), 1:4 Srdan Ivkovic (61.), 2:4 Yannick Glessing (68./Foulelfmeter), 2:5 Srdan Ivkovic (77.), 2:6 Srdan Ivkovic (90.+3)


SC Oberweikertshofen - FC Gundelfingen 0:2
Die Hände gingen kurz nach oben, doch dann mussten die Fußballer des FC Gundelfingen das Erlebte zunächst einmal sacken lassen. Erst Minuten nach dem Schlusspfiff brach es aus den Grün-Weißen heraus, die dann doch etwas mit Singen und Tanzen auf dem Platz anfingen. In die Erleichterung über das Erfolgserlebnis mischte sich nun auch große Freude über den Sieg im Kellerduell beim SC Oberweikertshofen, an den die Gundelfinger die „rote Laterne“ weiterreichten.
Auch FCG-Trainer Martin Weng hatte endlich mal wieder ein Lächeln im Gesicht und sprach von „einem vollauf verdienten Sieg. Die erste Halbzeit war vielleicht noch ausgeglichen, nach der Pause waren wir aber klar besser.“ Und gleich schickte er noch ein dickes Lob an seinen Torhüter Dominik Dewein hinterher, „der richtig gut gehalten hat, obwohl er Schmerzen hatte und die Probleme unübersehbar waren.“ Der so Gewürdigte meinte später: „Der Arzt hat gemeint, dass nach dieser Sprunggelenkverletzung sechs bis acht Wochen Pause nötig sind. Jetzt waren es gut drei.“
Gefordert war der 19-Jährige, weil er nach dem Abgang von André Behrens aktuell der einzige Keeper im FCG-Kader ist – und als ihn Oberweikertshofens Fabian Friedl nach einer halben Stunde prüfte. Dewein lenkte die Kugel über die Latte und war auch sonst zur Stelle, wenn die Oberbayern gefährlich wurden. „Das war aber nicht allzu oft der Fall“, stellte Trainer Weng zufrieden fest, der seine Defensive zwar nach dem kurzfristigen Ausfall von Tiemo Reutter (Oberschenkelprobleme) wieder umbauen musste.
Je länger die Partie dauerte, umso mehr Akzente setzten die Gundelfinger in der Offensive. Wobei Jonas Schneider eine der Triebfedern war. Der 19-Jährige war kaum zu halten, was letztlich auch zum Platzverweis von Alexander Greif wegen wiederholtem Foulspiel an Schneider führte. Schneider leitete auch die Chance von Stefan Winkler ein, der in der 50. Minute die Latte traf. Sieben Minuten später durften die Grün-Weißen dann aber erstmals jubeln – und Daniel Cesar Viana dos Santos nutzte die Gelegenheit ausgiebig. Der Gundelfinger Senior mit 36 Jahren freute sich wie ein kleines Kind, als er technisch höchst anspruchsvoll die scharfe Hereingabe von Michael Grötzinger direkt ins Oberweikertshofer Tor beförderte. Und als dann der eingewechselte Tarik Öz knallhart vom Strafraumeck abzog und ins lange Eck traf, war die Partie entschieden. Denn 20 Minuten vor Schluss und mit einem Mann in Überzahl ließ das Ex-Schlusslicht nichts mehr anbrennen.
Schiedsrichter: Benedikt Öllinger (Riedlhütte) - Zuschauer: 185

Tore: 0:1 Daniel Cesar Viana dos Santos (57.), 0:2 Tarik Öz (70.)

Gelb-Rot: Alexander Greif (67./SC Oberweikertshofen/Foul)

SV Cosmos Aystetten - BCF Wolfratshausen 0:1
Es will nicht so recht funktionieren beim SV Cosmos Aystetten in dieser Saison. Da dachte man, dass sich die Mannschaft nach dem 1:0-Sieg in Kempten nun gefangen und im Mittelfeld eingenistet hat, dann folgte der herbe Rückschlag. Gegen den Bayernliga-Absteiger BCF Wolfratshausen mussten die Schützlinge von Trainer Marco Löring eine völlig unnötige 0:1-Heimniederlage hinnehmen. Und noch viel schlimmer: Sie verloren Torjäger Robert Markovic-Mandic, der sich die Rote Karte einhandelte.
Besonders ärgerlich, dass diese Niederlage also sozusagen hausgemacht war. Die Schlüsselszene spielte sich dabei in der 77. Minute ab, als Dejan Mijailovic von Florian Shalaj an der Mittellinie rustikal von den Beinen geholt wurde. Der hervorragende Schiedsrichter Michael Krug gab für das rüde Foul folgerichtig Freistoß und zückte die Gelbe Karte. So weit, so gut. Doch dann trat Robert Markovic-Mandic auf den Plan. Wie von der Tarantel gestochen rannte er zum Ort des Geschehens und schubste den Übeltäter um. Logische Konsequenz: Rot!
Dass Markovic-Mandic seiner Mannschaft mit diesem Ausraster einen Bärendienst erwiesen hatte, ahnte er wohl selbst schon drei Minuten später. Der Bayernliga-Absteiger nutzte die Überzahl zum Siegtreffer. Josef Zander, in dieser Woche vom Bezirksligisten VfR Forstinning gekommen, erzielte mit seinem ersten Tor für Wolfratshausen das 0:1 (80.).
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte eigentlich alles auf ein 0:0 hingedeutet, denn beide Mannschaften konnten ihre Chancen nicht nutzen. In der ausgeglichenen ersten Halbzeit hatten Kerem Tokdemir (16.) und Jona Lehr (21.) zwei dicke Kopfballmöglichkeiten, Florian Linder (23.) und Thomas Hanselka (38.) scheiterten auf Aystetter Seite an Abwehrspieler und Torhüter. Im zweiten Durchgang hatte Wolfratshausen mehr Spielanteile. Alexander Bernhardt tauchte jedoch einen Schuss aus dem kurzen Eck (62.) und hatte Glück, dass Tokdemir vorbei zielte, als er schon geschlagen war (74.). Die einzige Aystetter Chance im Durchgang zwei vergab Xhevalin Berisha.
Schiedsrichter: Michael Krug (Versbach) - Zuschauer: 100

Tor: 0:1 Josef Zander (79.)

Rote Karte: Robert Markovic-Mandic (76./SV Cosmos Aystetten)

Türkspor Augsburg - TSV Landsberg 1:1
Ganz bitter endete die Partie für den TSV Landsberg. Nicht nur, dass sich Torjäger Manuel Detmar nach 18 Minuten so schwer verletzte, dass die Partie lange unterbrochen werden musste, ehe er ins Krankenhaus gebracht wurde, in der Nachspielzeit mussten die Landsberger auch noch per Foulelfmeter den Ausgleich hinnehmen. Allerdings: „Wir haben heute auch nicht gut gespielt“, sagte Spielertrainer Muriz Salemovic nach der Partie. Drei, vier Spieler seien unter ihren Möglichkeiten geblieben, und das habe man nicht als Mannschaft auffangen können. „Aber wenn ich zurückblicke, ist es das erste Mal in dieser Saison, dass uns so was passiert. Wenn wir diesen Schnitt halten, bin ich trotzdem zufrieden.“
Dass Salemovic die Niederlage so gelassen sah, könnte auch damit zusammenhängen, dass sich die Verletzung von Detmar als vielleicht doch nicht so langwierig wie befürchtet herausstellen könnte: Dem Top-Torjäger war die Kniescheibe herausgesprungen und konnte vor Ort nicht zurückgedrückt werden. Erst im Krankenhaus wurde sein Knie wieder eingerenkt. „Er muss noch zum MRT, aber so, wie es jetzt aussieht, ist es doch nicht so schlimm“, sagte Salemovic.
Nur kurz vor der Verletzung hatte Detmar die Landsberger mit 1:0 in Führung gebracht, nach der langen Pause musste der TSV den Schrecken erst mal wegstecken. Doch allein darauf will es Salemovic nicht schieben. „Wir waren diesmal einfach nicht zielstrebig genug. Die Chancen waren da, aber wir haben sie nicht genutzt.“
Eigentlich hätte es zur Pause schon 3:0 oder 4:0 stehen müssen, doch stattdessen hatten die Landsberger nur das eine Tor auf der Habenseite. „Wir wollten in der zweiten Halbzeit noch mal richtig Gas geben, um für Manu zu gewinnen“, sagt Salemovic, doch das klappte nicht. Mehr als die Latte trafen die TSVler nicht mehr, und das sollte sich später rächen. In der Nachspielzeit kam es zu der umstrittenen Szene. „Lukas Göttle bekam den Ball bei angelegtem Arm an den Ellbogen. Da gibt man bei diesem Spielstand in der 95. Minute eigentlich keinen Elfmeter mehr“, schildert Salemovic die entscheidende Situation. Doch der Schiedsrichter gab den Strafstoß, und den verwandelte Fatih Baydemir zum für die Gastgeber schmeichelhaften 1:1.
Schiedsrichter: Fridolin Hiefner (TSV Finning) - Zuschauer: 80

Tore: 0:1 Manuel Detmar (7.), 1:1 Fatih Baydemir (90.+5/Handelfmeter)


SV Egg an der Günz - FC Garmisch-Partenkirchen 4:2
In Egg sahen die Zuschauer ein starkes Landesligaspiel mit viel Offensivkraft seitens der Gastgeber. Mit dem 4:2 waren die Gäste vom 1. FC Garmisch-Partenkirchen am Ende gut bedient. Dabei hatte es für den Aufsteiger richtig gut begonnen. Das 0:1 fing sich Egg früh per Elfmeter ein, den Franz Fischer verwandelte (14.). Danach entwickelte sich ein spannendes Spiel mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Das 1:1 durch Torsten Schuhwerk (23.) konnten die Garmischer noch einmal mit ihrem neuerlichen Führungstreffer von Moritz Müller beantworten (32.). Egg war zuvor wesentlich stärker geworden und Simon Schropp glich postwendend wieder aus (33.). Noch vor dem Seitenwechsel war Schuhwerk maßgeblich am 3:2 der Günztaler beteiligt, wenngleich der Treffer als Eigentor von Michael Naber notiert wird.
Nach der Pause sah Garmischs Stefan Durr Gelb-Rot (56.). Nun begann beim SV Egg jedoch trotz Überzahl das große Zittern, erst ganz spät konnte Simon Schropp schließlich einen Konter zum 4:2-Endstand nutzen (90.+4). „Das hätte nicht sein müssen“, meinte Eggs Torhüter Lukas Trum und bemängelte die Chancenverwertung seines Teams.
Schiedsrichter: Felix Brandstätter (SV Zamdorf) - Zuschauer: 150
Tore: 0:1 Franz Fischer (14./Foulelfmeter), 1:1 Torsten Schuhwerk (23.), 1:2 Moritz Müller (32.), 2:2 Simon Schropp (33.), 3:2 Michel Naber (45./Eigentor), 4:2 Simon Schropp (90.+4)
Gelb-Rot: Stefan Durr (56./FC Garmisch-Partenkirchen)

SC Ichenhausen - TSV Gilching-Argelsried 3:2
Der SC Ichenhausen bleibt auf Erfolgskurs. Ihre Fans sahen einen sehr starken Beginn, eine Viertelstunde lang spielte die Elf von Oliver Unsöld fast optimalen Landesliga-Fußball. Die Belohnung stellte sich in Form des Führungstreffers früh ein. Nach einer tollen Kombination kam der Ball zum am langen Pfosten lauernden Kevin Lohr, der einnetzte (8.). Unmittelbar danach zielte Julian Riederle einen Hauch zu unpräzise und scheiterte am Pfosten (11.).
Ein frühes zweites Gegentor hätten die Oberbayern moralisch wohl nicht unbeschadet überstanden. Doch statt den Nachmittag einer frühen Entscheidung anzunähern, leisteten sich die Ichenhauser anschließend ein paar klitzekleine Nachlässigkeiten. Plötzlich waren sie nicht mehr so zielstrebig wie in der Anfangsphase, plötzlich machten sie ein paar Fehler. Das genügte bereits, um den Gilchingern etwas Auftrieb zu verschaffen. Deren Ausgleichstreffer kam unter Wolken und dennoch aus dem metaphorischen heiteren Himmel. Christian Rodenwald rauschte in eine Flanke und köpfte ein (28.). Für den bis dahin beschäftigungslosen Ichenhauser Torwart Liridon Rrecaj gab’s da nichts zu halten.
Richtig unterhaltsam wurde es nach dem Seitenwechsel. Auch, weil der TSV gefährlicher wurden. Die Oberbayern hatten Pech, als innerhalb weniger Sekunden zwei schöne Schüsse von Murat Ersoy und Jonas Schmid von SCI-Abwehrbeinen geblockt wurden. Auf der anderen Seite des Spielfeldes im Hindenburgpark lief es in Sachen Abschluss besser. Die ersten beiden Möglichkeiten verpasste Marco Boyer noch knapp, aber nach einer hübschen Ballstafette stand Kilian Kustermann vier Meter vor dem Kasten blank und schob humorlos ein (58.). Kustermann schließlich demonstrierte großes Selbstbewusstsein, indem er einen an ihm selbst verschuldeten Foulelfmeter trat – und verwandelte (77.).
Das 3:1 war schön, geschlagen aber gaben sich die Oberbayern noch immer nicht. Phasenweise bauten sie gehörig Druck auf. Weil Ichenhausen seine Kontergelegenheiten versemmelte (die beste hatte Lohr in der 89. Minute nach toller Hereingabe von Benjamin Sturm), wurde es sogar noch einmal spannend. Ersoy köpfte eine Flanke gekonnt ein (90.+2). Das aber war die letzte Szene dieser guten Partie.
Schiedsrichter: Paul Birkmeir (Rohrenfels) - Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Kevin Lohr (8.), 1:1 Christian Rodenwald (31.), 2:1 Kilian Kustermann (57.), 3:1 Kilian Kustermann (82./Foulelfmeter), 3:2 Murat Ersoy (90.+2)

Aufrufe: 02.9.2018, 22:56 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor