2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
Spiel gedreht, Vorsprung ausgebaut und den Herbsttitel eingefahren – für die Nördlinger (von links) Philipp Buser, Patrick Michel, Nico Oefele und Jakob Mayer lief es zum Vorrundenabschluss nahezu perfekt.   F.: Walter Brugger
Spiel gedreht, Vorsprung ausgebaut und den Herbsttitel eingefahren – für die Nördlinger (von links) Philipp Buser, Patrick Michel, Nico Oefele und Jakob Mayer lief es zum Vorrundenabschluss nahezu perfekt. F.: Walter Brugger

Den Herbsttitel mit Derbysieg vergoldet

Nördlingen kommt nach Rückstand noch zum 2:1-Sieg gegen den FC Gundelfingen +++ Illertissen muss den Kontakt abreißen lassen +++ Aindling punktet gegen Memmingen und rutscht doch ans Tabellenende ab

Mit fünf Punkten Vorsprung hat der TSV Nördlingen die Hinserie in der Landesliga Südwest abgeschlossen, doch der Herbsttitel bedeutet Trainer Andreas Schröter weit weniger als der 2:1-Derbysieg gegen den FC Gundelfingen, als sein Team zwischenzeitlich zurücklag. Weil der FV Illertissen II mit dem 0:1 beim TSV Gilching leer ausging, bauten die Nördlinger damit ihren Vorsprung auf fünf Zähler aus. Gepunktet hat derweil der TSV Aindling, doch das 1:1 gegen den FC Memmingen II war zu wenig, um die Konkurrenz hinter sich zu lassen. Denn der TV Bad Grönenbach landete mit dem 2:1 beim SV Raisting den zweiten Sieg in Serie ist und verließ damit das Tabellenende.
TSV Nördlingen - FC Gundelfingen 2:1
Dass der Herbstmeister TSV Nördlingen das nordschwäbische Derby verdient gewonnen hatte, daran bestand kein Zweifel. „Über 90 Minuten waren die klar besser“, gab Karlheinz Schabel unumwunden zu, und doch trauerte der Trainer des FC Gundelfingen einer vergebenen Chance nach. Denn nach einer Stunde schien die Partie zugunsten seiner Schützlinge zu kippen, als sie in Führung gingen.
„Das 1:0 hat uns doch richtig in die Karten gespielt“, meinte Schabel später, der sein Team ungewöhnlich defensiv eingestellt hatte. „Das ist gegen meine Philosophie, doch wir mussten damit auf die schnellen Nördlinger reagieren. Hätten wir offensiver gespielt, hätten die uns doch zerlegt“, erklärte der Coach, und durfte nach der besten Angriffsaktion seiner Schützlinge über Manuel Müller und Johannes Hauf den Führungstreffer von Maximilian Braun kurz bejubeln.
Doch der Vorsprung schien die Grün-Weißen nicht zu beflügeln. „Wir hätten einfach nur kompakt weiterspielen müssen, agieren dann aber komplett zu schlafmützig und werden prompt dafür bestraft“, analysierte Schabel. Denn keine fünf Minuten nach dem 0:1 schauten die Gundelfinger zu, wie der als schussgewaltig bekannte Daniel Holzmann im Anschluss an einen Freistoß aus rund 25 Metern Maß nehmen und die Kugel ins untere Eck befördern konnte – 1:1. Und kaum hatte der Stadionsprecher den Torschützen vermeldet, lag der Ball schon wieder im FCG-Gehäuse. Diesmal hatte Philipp Buser den Ball zur Mitte gebracht und Manuel Meyer erfolgreich abgeschlossen – 2:1.
Die Nördlinger Führung war verdient, denn schon in der ersten Halbzeit hatten die Rieser einige gute Gelegenheiten durch Nico Oefele, Florian Lamprecht und Daniel Holzmann liegen gelassen oder hatte FCG-Keeper André Behrens als letzte Instanz den Ball noch abgewehrt. „Wobei wir bei der Entstehung der Chancen nicht ganz unbeteiligt waren. Wir haben uns eklatante Ballverluste geleistet. Die waren so gravierend, da fehlen mir echt die Worte“, meinte Schabel, während sein Nördlinger Kollege Andreas Schröter seine Schützlinge für „die beste erste Halbzeit in dieser Saison“ lobte, in der nur die Tore fehlten. Aber selbst nach dem Rückstand sei sein Team nicht nervös geworden. „Die Körpersprache nach dem 0:1 hat mir gleich gezeigt, dass wir das noch drehen.“ Und so kam es auch, was die TSV-Kicker nach dem Abpfiff auf dem Rasen des Gerd-Müller-Stadions gleich mal feierten.
Schiedsrichter: Michael Emmert (Flachslanden) - Zuschauer: 450

Tore: 0:1 Maximilian Braun (60.), 1:1 Daniel Holzmann (65.), 2:1 Manuel Meyer (67.)

SC Olching - SV Mering 2:1
Eine unnötige Niederlage musste hat der SV Mering beim abstiegsbedrohten SC Olching hinnehmen. Der Treffer von Markus Gärtner war insgesamt zu wenig, um die beiden Tore der Oberbayern durch Ender Dag und Mikolaj Simon auszugleichen.
Deren Zustandekommen war für Merings Trainer Gerhard Kitzler Grund genug, mit der Niederlage zu hadern. „Wir haben es in der ersten Hälfte nicht nur da verpennt“, so Kistler. Denn die beiden Treffer der Oberbayern fielen unmittelbar vor dem Pausenpfiff nach haargenau dem gleichen Muster, per Kopfball nach einem Eckball von Olchings Maximilian Lutter. Wie ein sattelfester Tabellendritter wirkte man da nicht. Beim 0:1 leistete außerdem Keeper Adrian Wolf tatkräftige Mithilfe. „Das kann er schon auch auf seine Kappe nehmen“, kommentierte Kitzler die Szene.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte der SV Mering klar die Schlagzahl. Da wäre nach Meinung der gesamten Meringer Trainerbank der Ausgleich mehr als verdient gewesen. Denn der Tabellendritte wurde in der Olchinger Spielhälfte mit zunehmender Spielhälfte immer präsenter. Gegen Ende der Partie standen sogar drei Stürmer auf dem Platz. „Wir waren da eindeutig am Drücker“, beschrieb Kitzler den guten Druck, den man auf den Gegner aufgebaut hatte. Insbesondere Torschütze Gärtner erwies sich da immer wieder als antreibender und motivierender Faktor.
Doch im gleichen Maß ersetzten die Gastgeber nachlassende spielerische Mittel durch Einsatzwillen und Leidenschaft. Nach Ansicht von Olchings Trainer Dario Casola habe seine Mannschaft im ersten Durchgang eine der besten spielerischen und nach dem Seitenwechsel eine der besten kämpferischen Leistung in dieser Saison geboten. Für die Oberbayern war es der zweite Sieg in der laufenden Landesligarunde vor eigener Kulisse überhaupt. Dennoch habe man den Gegner auf keinen Fall unterschätzt, betonte Merings Coach Kistler. „Wir wussten, dass die Olchinger sehr körperlich spielen und kampfstark sind.“
Schiedsrichter: Tobias Heuberger (Möttingen) - Zuschauer: 250

Tore: 1:0 Ender Dag (41.), 2:0 Mikolaj Simon (43.), 2:1 Markus Gärtner (51.)

Mit zwei Kopfballtoren legte der SV Cosmos Aystetten den Grundstein zum 2:0-Sieg bei Türkspor Augsburg. Hier überwindet Emre Kurt Keeper Stefan Brunner zum 2:0. Beim ersten Treffer war Thomas Hanselka (links) erfolgreich.	F.: Oliver Reiser
Mit zwei Kopfballtoren legte der SV Cosmos Aystetten den Grundstein zum 2:0-Sieg bei Türkspor Augsburg. Hier überwindet Emre Kurt Keeper Stefan Brunner zum 2:0. Beim ersten Treffer war Thomas Hanselka (links) erfolgreich. F.: Oliver Reiser

Türkspor Augsburg - SV Cosmos Aystetten 0:2
„Wir fahren hierher, um drei Punkte zu holen!“, hatte Aystettens Kult-Betreuer Michael de Bur schon vor Spielbeginn verkündet. Diese Aussage zeigt, wie stark das Selbstbewusstsein des Aufsteigers mittlerweile ausgeprägt ist. Gesagt, getan: Mit einem 2:0-Erfolg beim als Topfavoriten gehandelten Türkspor Augsburg beendeten die Schützlinge von Trainer Marco Löring nicht nur eine Serie von zuletzt vier Spielen ohne Sieg, sondern auch eine überragende Vorrunde.
Die teilweise sogar mit Zweitliga-Weihen versehenen Türkspor-Akteure begannen zwar mit starkem Pressing, ließen bei Einzelaktionen immer wieder ihr Können aufblitzen, doch im Zusammenspiel mangelte es den exzellenten Kickern. Brotlose Kunst nennt man das, was die Gastgeber unter ihrem neuen Trainer Herbert Wiest auf den Rasen zauberten. Obwohl Türkspor mehr Ballbesitz hatte, lagen die besseren Chancen deshalb auf Aystetter Seite. Thomas Hanselka scheiterte zweimal allein vor dem Tor von Stefan Brunner (16. und 33.), der auch eine Weitschuss von Max Drechsler parieren musste (37.). Türkspor suchte immer wieder Torjäger Jerome Fayé, der jedoch gegen den überragenden Emre Kurt keinen Stich machte und lediglich durch ein grobes Foul auffiel. Bei einem Bodycheck gegen Emre Kurt hatte er wohl die Sportart verwechselt (35.). So blieb ein Schuss von Moustapha Salifou die einzige Aktion Richtung Aystetter Tor (31.).
Der SV Cosmos Aystetten bewahrte Geduld und schlug mit Köpfchen zum richtigen Zeitpunkt eiskalt zu. Zehn Minuten nach der Pause ließ sich die Türkspor-Hintermannschaft durch eine kurze Ecke düpieren. Dejan Mijailovic konnte eine Maßflanke absenden, die Thomas Hanselka wuchtig zum 0:1 ins Netz köpfte (56.). Türkspor antwortete mit wütenden Angriffen. Ein Kopfball von Dominik Robinson war kein Problem für Valentin Coca (58.), einen Schuss von Sezer Yazir kratzte Benjamin Sakrak von der Linie (65.). „Wieder Fußball spielen!“, forderte Marco Löring von den Seinen, obwohl die Aystetter Hintermannschaft jetzt unter Druck stand. Und er fand Gehör. Weil es schon beim 1:0 so gut geklappt hatte, probierten es die Drechsler und Maijailovic in der 70. Minute nochmals mit einer kurzen Ecke. Diesmal flankte Max Drechsler präzise auf den Kopf von Emre Kurt, der zum 2:0 vollstreckte. Fast eine Kopie des ersten Treffers.
Herbert Wiest, der unter der Woche Ivan Konjevic auf der Türkspor-Trainerbank abgelöst hatte, reagierte mit einem Doppelwechsel, doch die filigranen Offensivbemühungen der Hausherren verliefen nach wie vor im Sande. Dem haushohen Favoriten fiel nichts ein. Robinsons Schuss lenkte Coca über die Querlatte (9.), ein Freistoß von Yazir ging vorbei und in der Nachspielzeit blieb der Aystetter Keeper aus kurzer Distanz Sieger gegen Hakan Senyuva.
„Mentalität schlägt Qualität“, brachte es Marco Löring nach dem Schlusspfiff auf einen Nenner. Der Aystetter Trainer war sichtlich stolz auf seine Truppe: „Wir sind in der Abwehr gut gestanden, haben uns taktisch klug verhalten und aus zwei Standardsituationen zwei Tore gemacht. In solchen engen Spielen entscheiden eben Kleinigkeiten.“ Von einem sehr gelungenen Auftritt sprach auch Teammanager Christian Geib: „Unser Matchplan gegen überragenden Fußballer ist zu hundert Prozent aufgegangen.“
Schiedsrichter: Andreas Weichert (Waldtrudering) - Zuschauer: 130
Tore: 0:1 Thomas Hanselka (56.), 0:2 Emre Kurt (69.)

SC Oberweikertshofen - SpVgg Kaufbeuren 1:1
Ersatzgeschwächt trat die SpVgg Kaufbeuren an. Nur drei Ersatzspieler standen Coach Christian Möller zur Verfügung. Die erste Möglichkeit vergab Marcel Halder, der nach einer Hereingabe von Peter Jasenovský neben den Ball vorbeirutscht. Auch der Gastgeber setzte in Minute 13 seine erste Duftmarke, als Peter Herger aus rund 40 Metern einfach mal abzog. Sein Torschuss ging knapp daneben. Die SVK agierte zwar mit offenem Visier, doch beide Mannschaften waren nervös und die Abspielfehler häuften sich. Kaufbeuren blitzte besonders bei Kontern auf, während sich der SCO bemühte. Doch klare Chancen suchte man auf Seiten des Gastgebers vergebens. Anders bei der SVK, die aus dem Nichts in der Schlussphase der ersten Halbzeit durch Peter Jasenovský zu einer Großchance kam. Doch der Slowake, der frei vor Torwart Georgios Blantis stand, wartete zu lange und wurde geblockt.
Die zweite Halbzeit begann wie sie aufgehört hat. Die SVK nahm die Partie in die Hand. Nach einem Fernschuss von Maximilian Süli, den der gegnerische Schlussmann nicht sicher festhalten konnte, war auf einmal Jasenovský zur Stelle. Nur durch ein Foulspiel konnte er am Torschuss gehindert werden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Stefan Meisel sicher zur 1:0-Führung (55.). Oberweikertshofen musste was tun, sie wurden stärker, warfen alles nach vorne. Doch Kaufbeuren stand sicher in der Defensive. Wie schon im ersten Durchgang war es erneut Peter Herger, der diesmal aus dem Gewühl heraus die Kugel erneut über die Latte beförderte. Während Maximilian Nieberle in der Schlussphase noch mit Gelb-Rot vom Platz musste, erzielte Fabian Friedl für den Gastgeber rettende das 1:1 (87.). „Schade, dass die Jungs nicht mit drei Punkten belohnt wurden“, freute sich Teammanager Peter Heuer trotzdem über den Auswärtspunkt.
Schiedsrichter: Kevin Kassel (Haching) - Zuschauer: 130

Tore: 0:1 Stefan Meisel (55. Foulelfmeter), 1:1 Fabian Friedl (87.)

Gelb-Rot: Maximilian Nieberle (83./SpVgg Kaufbeuren)


FC Stätzling - SC Ichenhausen 1:2
Das geht ja riesig los für Markus Riesenegger. In seinem zweiten Spiel als Trainer des SC Ichenhausen feierte der 47-Jährige gestern seinen zweiten Erfolg. Beim FC Stätzling gewannen die Königsblauen 2:1 – „verdient“, wie der Trainer aufgrund der klaren Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit befand. Den Ichenhauser Erfolg sicherte Daniel Dewein durch einen Treffer in der 89. Minute. Urplötzlich stand er frei und schob den Ball platziert ins kurze Eck.
Etwas überraschend hatte der Schütze des Siegtores zunächst auf der Bank Platz nehmen müssen. Riesenegger vertraute zu Beginn derselben Formation wie bei seinem Einstand gegen Olching. Da hatte er Dewein nach einer Stunde gebracht und prompt erzielte der Joker zwei Tore; die Begegnung endete 3:1. Die Parallele zum Auftritt in Stätzling ist frappierend: Diesmal kam Dewein in der 59. Minute und machte kurz vor Schluss aus einem Zähler drei. Angesprochen auf die Qualitäten von Daniel Dewein, bemerkte sein Coach mit einem Lächeln: „Ich kenne ihn halt noch von Gundelfinger Zeit.“
Dass das Resultat aus Sicht der Gastgeber bitter ist, konnte Riesenegger nach Spielschluss gut nachvollziehen. Immerhin seien die Seinen „mit etwas Glück“ unbeschadet in die Halbzeitpause gekommen. „Wir hatten da Probleme mit der Art und Weise, wie Stätzling gespielt hat“, räumte er ein. Die erste Chance hatte der FC bereits kurz nach Spielbeginn, als der mitgelaufene Maximilian Heiß aus kurzer Distanz schoss, der Ball aber in der vielbeinigen Abwehr kein Durchkommen fand. Ansonsten gab es für lange Zeit auf beiden Seiten keine Torgefahr mehr, obwohl beide Teams vielversprechende Angriffe starteten. Erst nach einer halben Stunde gab es die nächste Gelegenheit für den FC. Manuel Utz setzte eine Hereingabe mit der Hacke knapp am langen Pfosten vorbei. Die beste Möglichkeit hatte schließlich Stefan Winterhalter, der aber nach starker Vorarbeit von Utz aus sechs Metern seinen Meister in SC-Torwart Simon Zeiser fand (37.).
Ichenhausen hatte ein paar einigermaßen gelungene Offensivaktionen, fand aber keine Mittel, zum Abschluss zu kommen. Nur einmal musste sich der Stätzlinger Keeper Julian Baumann bei einem Kopfball auszeichnen.
Nach dem Seitenwechsel war es eine weiterhin umkämpfte Partie, die allerdings nun der Gast mit spielerischen Mitteln dominierte. Folgerichtig ging Ichenhausen dann auch in Führung. Stefan Strohhofer wurde im Strafraum sträflich vernachlässigt und köpfte ein (71.). Vom Anstoß weg kam Stätzling dann zum ersten Mal seit dem Seitenwechsel in den Gäste-Strafraum. Manuel Utz fiel („Vielleicht haben wir uns da nicht ganz geschickt angestellt“, berichtete Riesenegger), Julius Egen-Gödde pfiff und Heiß verwandelte vom Punkt (73.).
Schön aus Rieseneggers Perspektive war vor allem, wie sich seine Mannschaft zurückkämpfte. „Wir haben uns nicht entmutigen lassen“, lobte er. Weiterhin besaßen seine Schützlinge mehr Anteile. Stätzling wirkte in der Schlussphase platt, war entsprechend unkonzentriert – und Dewein nutzte das zum Siegtreffer.
Schiedsrichter: Julius Egen-Gödde (Kaufering) - Zuschauer: 123

Tore: 0:1 Stefan Strohhofer (70.), 1:1 Maximilian Heiß (72. Foulelfmeter), 1:2 Daniel Dewein (89.)


TSV Aindling - FC Memmingen II 1:1
Zuhause ein Unentschieden – im Abstiegskampf ist das eigentlich zu wenig. Dennoch darf man nach dem 1:1 gegen den FC Memmingen II festhalten: Die Landesligakicker des TSV Aindling haben immerhin Sympathiepunkte gesammelt. Zum Finale der Vorrunde mussten sie eine Halbzeit in Unterzahl auskommen. Das machten sie in beeindruckender Form.
Druck ging in der Startphase von den „Roten“ aus dem Allgäu aus. David Remiger verfehlte mit einem Fernschuss sein Ziel und Philipp Boyer hob die Kugel aus kurzer Entfernung über die Latte. Roland Wohnlich kam völlig frei aus weniger Metern zu einem Kopfball, der über dem Kasten landete. Das 0:1 fiel in der 26. Minute. Nach einem Flankenwechsel zog Maximilian Rupp ab, sein Schuss wurde von Wolfgang Klar noch abgefälscht. Die Antwort folgte prompt. Christian Wink versuchte sich von der Strafraumgrenze und traf links oben. Genauer kann man nicht zielen. Es folgten Szenen der Gastgeber, die sich sehen lassen konnten. Da setzte Wink nach einem Freistoß auf der rechten Seite Simon Knauer ein, dessen flaches Zuspiel vermochte Matthias Steger nicht am Keeper vorbei zu befördern. Bei einem Kopfball von Wohnlich klärte Sven Wernberger im TSV-Kasten.
Kurz vor der Pause warf Wink bei einem Einwurf die Kugel einem Gegner, der direkt vor ihm stand, ins Gesicht. FCM-Ersaztkeeper Jonas Gebauer sprang von der Bank auf und einen Meter aufs Spielfeld, wo er einen Gegners schubste. Die Reaktion des Unparteiischen: Rot für Wink und Gebauer. TSV-Trainer Thomas Wiesmüller, ebenfalls am „Tatort“, marschierte auf die Tribüne. „Kurz vor der Pause, das war aus meiner Sicht eine völlig überzogene Entscheidung vom Schiedsrichter. Wenn beide Spieler Gelb kriegen, dann ist gut“, kommentierte Wiesmüller die Szene.
Die Memminger blieben in der zweiten Halbzeit optisch überlegen. Luca Sirch (47.) und Wohnlich scheiterten an den TSV-Schlussmann Wernberger. Die defensiven Gastgeber beschränkten sich auf Konter, die aber verpufften. „Wir haben eine Halbzeit in Überzahl gespielt, da ist alles andere als ein Sieg zu wenig. Aindling hat es gut verteidigt, die Mannschaft hat funktioniert. Da muss ich meinen Kollegen verteidigen. Daheim gewinnen wir alles und auswärts...Ich weiß nicht, woran das liegt. Wir hatten es nicht verdient, dass wir gewinnen. Die Szene vor der Pause hätte der Schiedsrichter auch anders lösen können“, lautete das Resümee von FCM-Trainer Candy Decker.
Schiedsrichter: Alexander Schkarlat (Weidenbach) - Zuschauer: 150

Tore: 0:1 Maximilian Rupp (26.), 1:1 Christian Wink (27.)

Rote Karten: Christian Wink (43./TSV Aindling), Jonas Gebauer (43./FC Memmingen II)

SV Raisting - TV Bad Grönenbach 1:2
Trotz halbstündiger Unterzahl erkämpfte sich der Aufsteiger in Raisting den zweiten Sieg in Serie. Über 90 Minuten wurde den Zuschauern Abstiegskampf in Reinform geboten. Beide Mannschaften hatten im ersten Durchgang ihre offensiven Aktionen, doch beiden fehlte beim entscheidenden Pass (noch) ein bisschen Zielwasser. Im zweiten Durchgang nahmen zunächst die Raistinger das Heft in die Hand, scheiterten aber mit guten Möglichkeiten an Milos Elias oder dem eigenen Unvermögen.
Besser machten es die Allgäuer, welche nach 66 Minuten in Führung gingen. Max Müller verlängerte auf Kapitän Denis Wassermann, welcher über rechts steil ging und den Ball über den herauslaufenden Keeper ins Tor lupfte. Zu dem Zeitpunkt waren die Bad Grönenbacher nach dem Platzverweis gegen Manuel Haug bereits in Unterzahl.
Fast im Gegenzug schlug der SV Raisting zurück. Bei Kevin Kümmerles Freistoß aus dem linken Halbfeld segelte der Ball gefährlich durch den Strafraum und schlug am zweiten Pfosten ein. Doch der TV gab nicht auf und wurde in der 76. Minute belohnt. Bei der Abwehr von SVR-Keepe Urban Schaidhauf landete der Ball bei Maximilian Müller, dessen Schuss erst noch geblockt wurde. Die Kugel kam zum aufgerückten Michal Kutlik, dessen Strich aus 20 Metern unhaltbar flach im Eck einschlug. Mit viel Glück, Geschick und leidenschaftlichem Engagement brachte die Mayer-Elf den Dreier nicht ganz unverdient über die Zeit.
Schiedsrichter: Michael Hochrinner (FC Grünthal) - Zuschauer: 165

Tore: 0:1 Denis Wassermann (66.), 1:1 Kevin Kümmerle (68.), 1:2 Michal Kutlik (76.)
Rote Karte: Manuel Haug (59./TV Bad Grönenbach)


TSV Gilching-Argelsried - FV Illertissen II 1:0
Illertissen fand zwar schnell in die Partie und war optisch überlegen. Wirklich in Bedrängnis geriet das Tor des TSV Gilching jedoch nur selten. Philipp Strobel (13.) und Ruben Beneke (25.) wussten mit ihren Möglichkeiten nichts anzufangen. Auf der Gegenseite hatte Gilchings Torjäger Ramon Adofo zwei Chancen (20., 21.).
Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig. Die Illertisser hatten mehr vom Spiel, weil die Hausherren in der Abwehr gut standen, blieben Torszenen Mangelware. Immerhin war Simon Allgaier zweimal an nennenswerten Offensivaktionen beteiligt. Das Tor des Tages gelang schließlich Ramon Adofo. Nach einem überlegten Zuspiel in die Schnittstelle ließ er Tizian Fendt zwischen den FVI-Pfosten keine Abwehrchance (80.).
In der Nachspielzeit wurde Simon Fischäss noch mit Gelb-Rot bedacht, weil er sich allzu sehr bei der Unparteiischen beschwert hatte (90.+3). Illertissens Trainer Thomas Lemke war weniger wegen der vierten Saisonniederlage, als vielmehr wegen deren Zustandekommen verärgert: „Das war enttäuschend. Uns hat der letzte Wille gefehlt.“
Schiedsrichter: Barbara Karmann (Sandizell/G.) - Zuschauer: 140

'Tor: 1:0 Ramon Adofo (80.)

Gelb-Rot: Simon Fischäss (93./FV Illertissen II)

Aufrufe: 022.10.2017, 22:25 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor