2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Geschafft: Chefcoach Jochen Reil (li.) hat den SB Chiemgau Traunstein in die Bayernliga gehievt. F: Becherer
Geschafft: Chefcoach Jochen Reil (li.) hat den SB Chiemgau Traunstein in die Bayernliga gehievt. F: Becherer

Holzkirchen und der Chiemgau stehen Kopf

FuPa wirft einen Blick zurück auf die abgelaufene Spielzeit in der Landesliga Südost

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Die Würfel sind gefallen, auch die fünfte Saison in der Landesliga Südost seit der weitgreifenden Ligareform 2012 ist abgeschlossen. 17 Klubs, davon 15 aus Oberbayern und zwei aus Niederbayern haben um den Titel gerungen. Meister ist der TuS Holzkirchen geworden, der mit dem erstmaligen Aufstieg in die Bayernliga den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte feiern konnte. Auch der Vizemeister SB Chiemgau Traunstein hat über die Relegation gegen den SV Donaustauf und den TSV Bogen wie Holzkirchen zum ersten Mal den Sprung in die Bayernliga geschafft. Direkt absteigen musste mit dem TSV Vilsbiburg ein Neuling aus Niederbayern. In der Relegation erwischte es den Vorletzten TSV Eching, der am Bezirksligisten TSV Jetzendorf scheiterte. Auch der Neuling TSV Eintracht Karlsfeld muss nach nur einer Saison wieder runter in die Bezirksliga, der ebenfalls in Runde gegen den Bezirksliga-Vizemeister TSV Neuried die Segel streichen musste.


Die Bayernligadebütanten: Holzkirchen und Traunstein holen zum großen Wurf aus

Der TuS Holzkirchen hat in dieser Spielzeit Historisches vollbracht. Als erste Mannschaft überhaupt im Landkreis Miesbach schaffte das Team von der "Haidroad" den Sprung in die Bayernliga. Eigentlich hatten die Vereinsverantwortlichen die Spielzeit 2016/17 als Übergangssaison deklariert - rausgekommen ist der Meistertitel. "Ich habe das bewusst gesagt, weil wir vor der Saison einen Umbruch hatten und ich mir bezüglich der Leistungsstärke des Kaders nicht sicher war. Natürlich haben wir sehr talentierte Leute geholt, aber teilweise auch sehr junge Leute. Dass es dann von der Entwicklung her so läuft, das kann man nicht planen", erklärt TuS-Abteilungsleiter Adrian Saft, der es selbst immer noch nicht so recht glauben kann. Das Erfolsgeheimnis der Mannschaft aus dem Oberland? Saft meint, die Chemie zwischen Team und Übungsleitern stimmt einfach: "Die Trainer haben einen ganz großen Anteil, sie haben kameradschaftlich zusammengearbeitet. Aber insbesondere Gedi Sugzda. Er ist im Moment genau der richtige Trainer für uns. Er ist taktisch und sportlich hervorragend und bildet die jungen Spieler gut aus. Aber er ist auch jemand, der immer die nötige Distanz bewahrt. Man wird’s nicht erleben, dass der Gedi lange mit den Jungs feiern geht. Somit verliert er auch den Respekt nicht. Ich glaube, die Jungs mögen ihn richtig gern, und der Gedi wiederum liebt diese Mannschaft."

F: Meier
F: Meier
Der Meistermacher: Gediminas Sugzda dirigierte den TuS Holzkirchen in die Bayernliga. F: Meier


Im Chiemgau wächst etwas heran. Der Fusionsklub, der 2012 aus dem ESV und dem 1. FC Traunstein hervorgegangen war, strebt nach höheren Weihen. Nach drei Jahren in der Bezirksliga und zwei Spielzeiten in der Landesliga Südost ist dem Sportbund der Sprung in die Bayernliga gelungen. Die Voraussetzungen für hochklassigen Amateurfußball könnten in der Kreisstadt östlich des Chiemsees nicht besser sein. Die Infrastruktur ist top, der Jakob Schaumaier Sportpark ein wahres Schmuckkästchen mit hervorragenden Trainingsmöglichkeiten. Und die Neugier der Chiemgauer Fußballfans auf das Projekt ist groß: Im Schnitt verfolgten 596 Interessierte die Heimspiele des SBC. Der mit Abstand beste Wert aller bayerischen Landesligisten. Aufstiegscoach Jochen Reil hat es verstanden, sein Team auf den Punkt fokussiert ins Rennen zu schicken. Die Traunsteiner gewannen drei ihrer vier Relegationspartien und holten ein Remis. Zunächst schalteten die Oberbayern souverän den SV Donaustauf um einen gewissen Cheftrainer Klaus Augenthaler aus (2:1 und 1:0). In der entscheidenden zweiten Runde räumten dann die Reil-Schützlinge den TSV Bogen aus dem Weg (2:0 und 1:1).


Die Scharfschützen:

802 Tore wurden erzielt, im Schnitt 2,95 pro Partie (Vorjahr 2,91). Bester Torschütze war Philipp Schmidt vom ASV Dachau, der in 31 Partien 25 Mal ins Schwarze getroffen hat. Es folgen Marc Bruche (17, SV Erbach), Johann Latanskij (16, TuS Geretsried), Stefan Lechner (14, TuS Holzkirchen), Julian Allgeier (14, TuS Holzkirchen), Maximilian Kreitmair (13, ASV Dachau), Masaaki Takahara (12, FC Deisenhofen), Daniel Leitz (12, ESV Freilassing), Johannes Maier (11, SV Erlbach) und Cengiz Ötkün (SV Türkgücü-Ataspor München).

1. Schmidt,
Philipp (25)
24 31 0/1 2. Bruche,
Marc (29)
17 31 4/4 3. Latanskji,
Johann (28)
16 30 -/- 4. Lechner,
Stefan (23)
14 29 -/- 5. Allgeier,
Julian (28)
14 32 0/1 6. Kreitmair,
Maximilian (24)
13 31 1/1 7. Takahara,
Masaaki (22)
12 27 -/- 8. Leitz,
Daniel (24)
12 30 -/- 9. Hohlenburger,
Andreas (25)
11 26 1/1 10. Maier,
Johannes (24)
11 30 -/-



Die Zuschauermagneten:

59.175 Zuschauer kamen in die 17 Stadien, ein Schnitt von 218 Fans pro Spiel. Zum Vergleich: Im Vorjahr kamen im Schnitt 195 Besucher. Zuschauerkrösus ist Bayernliga-Aufsteiger SB Chiemgau Traunstein mit einem Schnitt von 596 Besuchern. Es folgen auf den weiteren Plätzen FC Töging (380), ESV Freilassing (303), SV Erlbach (264), SpVgg Landshut (248), TuS Geretsried (244), TSV Kastl (242), TuS Holzkirchen (186), TSV Vilsbiburg (186), FC Deisenhofen (160), TSV Eching (135), ASV Dachau (133), SC Eintracht Freising (120), SV Türkgücü-Ataspor München (114), TSV Eintracht Karlsfeld (106) und SB DJK Rosenheim (93). Nur in einem Spiel wurde eine vierstellige Besucherzahl erreicht und zwar mit 1.270 Besuchern im Derby des SB Chiemgau Traunstein gegen den ESV Freilassing. Den Minusrekord verzeichnete die Begegnung des SC Eintracht Freising gegen den SB DJK Rosenheim mit lediglich 25 Interessierten. Zum Vergleich die Besucher der anderen Landesligen: Mitte (75.489, Schnitt 247), Nordwest (50.515, 186), Südwest (48.815, 179), Nordost (49.546, 162). Damit liegt die Gruppe Südost in der Zuschauergunst der fünf Landesligen auf Platz zwei.

MinMaxGesamtØ 1. Traunstein 16 310 1.270 9.540 596 2. FC Töging 16 235 950 6.088 380 3. Freilassing 16 150 700 4.861 303 4. SV Erlbach 16 150 900 4.230 264 5. SpV Landshut 16 100 950 3.970 248 6. Geretsried 16 120 350 3.904 244 7. TSV Kastl 16 120 530 3.885 242 8. Holzkirchen 16 80 425 2.980 186 9. Vilsbiburg 16 100 350 2.978 186 10. Hallbergmoos 16 68 300 2.913 182 11. Deisenhofen 16 64 350 2.564 160 12. TSV Eching 16 100 200 2.170 135 13. ASV Dachau 16 80 250 2.133 133 14. SE Freising 16 25 380 1.925 120 15. Türkgücü-Ata 16 50 200 1.829 114 16. Karlsfeld 16 50 175 1.710 106 17. SB Rosenheim 16 50 130 1.495 93 Gesamt 272 59.175 218



Die Dauerbrenner:

5 Spieler haben keine einzige Minute in dieser Spielzeit verpasst und die 32 Spiele komplett absolviert. Dauerbrenner waren Julian Allgeier (TuS Holzkirchen), Marco Finster (FC Deisenhofen), Michael Mayer (ESV Freilassing), Christoph Mömkes (VfB Hallbergmoos) und Artem Bykanov (ASV Dachau). 15 weitere Kicker wurden auch 32 Mal eingesetzt, kamen aber nicht auf die volle Anzahl von 2.880 Spielminuten.

Aufrufe: 020.6.2017, 13:50 Uhr
mwi/dmeAutor