2024-05-10T08:19:16.237Z

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– Foto: Volkhard Patten

Kein Training weit und breit

Coronavirus +++ Sinsheims Fußballklubs pausieren komplett

Mitte März ruht der Ball komplett. In dieser Zeit nehmen die Fußballligen normalerweise erst so richtig Fahrt auf. Einschätzungen, Diskussionen über potenzielle Auf- und Absteiger bestimmen die Gespräche auf den Fußballplätzen und darüber hinaus. Davon ist aktuell nichts zu hören. Das einzig beherrschende Thema ist das Coronavirus und dessen Auswirkungen auf unser tägliches Leben sowie auf unseren liebsten Sport.

Von unseren befragten Klubs trainiert derzeit keiner, jeder hält sich an die Vorgaben und Empfehlungen des badischen Fußballverbands. Bis einschließlich heute in einer Woche dauert die Pause, die der Verband am Freitagvormittag angeordnet hat. Dass es danach direkt wieder losgeht mit dem Spielbetrieb, ist angesichts der Gesamtentwicklung eigentlich unvorstellbar.

"Wir befinden uns innerhalb des Vereins im regen Austausch und müssen einfach abwarten und auf diese Weise unseren Beitrag leisten, um das Virus einzudämmern", erläutert Daniel Kreuzer, der Trainer des Landesligisten TSV Kürnbach. Außerdem führt er aus, "dass wir uns meiner Meinung nach zwei Wochen komplett zurückziehen müssten, auch wenn der wirtschaftliche Aspekt immens ist, aber ich sehe auf dieser Seite einen noch größeren Verlust auf uns zukommen, wenn wir jetzt einfach mit allem weitermachen würden."

Bereits auf zwei Wochen Trainingspause hat sich der B-Ligist SV Eichelberg verständigt. "Jetzt müssen wir einfach den weiteren Verlauf dieser Pandemie abwarten und im Sinne der Gesundheit aller situativ handeln", beschreibt Eichelbergs Trainer Kai Ledermann die weitere Vorgehensweise. "Die Spieler haben die Möglichkeit individuell zu trainieren", sagt Ledermann, diese Aussage deckt sich mit denen der anderen Befragten, "Vorgaben wird es meinerseits nichts geben, da die Kontrolle ja ebenfalls eingeschränkt ist."

Bei allen Vereinen ist das Hauptkommunikationsmittel WhatsApp. "In den diversen Gruppenchats wird ständig darüber kommuniziert", verrät Adalbert Kuczynski, Trainer des SV Hilsbach aus der Kreisklasse B1. "Die Jungs haben viele Fragen, das große Thema ist dabei, was passiert, wenn der Spielbetrieb eingestellt werden sollte", führt Kuczynski weiter aus.

»Wir hoffen, dass alle vom Virus verschont bleiben«

In Hilsbach ist das Training selbstverständlich vorerst ausgesetzt. Ebenso wie beim TSV Dühren, beim FC Eschelbronn, bei der SpG Angelbachtal, beim TSV Waldangelloch, bei der SpG Kirchardt/Grombach, beim VfB Eppingen und beim FC Zuzenhausen. "Wir hoffen, dass alle vom Virus verschont bleiben", sagt Eschelbronns Trainer Heiko Frank.

"Das ist ein sehr komisches Gefühl, man hängt irgendwie in der Luft. Die Situation ist für alle Beteiligten schwierig, man weiß nicht ob die Runde vielleicht sogar abgebrochen wird", beschreibt Alexander Schollbach, der Trainer des A-Ligisten des FC Weiler, die ungewohnte Situation. "Trotzdem muss man sich für den Fall, dass es weitergeht fit halten. Deshalb sollte jeder Spieler zwei Mal die laufen gehen. Ob das gemacht wird, weiß ich natürlich nicht", schmunzelt Schollbach. Beim FCW will man von Woche zu Woche entscheiden, wie und ob es mit dem Trainingsbetrieb weitergehen kann.

"Vorausgesetzt die Pause wird vom Verband nicht verlängert, trainieren wir wieder am 24. März", erläutert der Trainer der SpG Kirchardt/Grombach, Alexander Breunig, "bis dahin soll sich jeder Spieler selbstständig fit halten."

Beim Landesligisten TSV Neckarbischofsheim setzt sich Trainer Oliver Mahrt Anfang dieser Woche mit den Verantwortlichen zusammen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. "Wichtig ist uns in erster Linie, dass sich niemand unsicher fühlt, mit der Situation bedacht umgeht und besonnen bleibt", so der Spielertrainer, "wir wollen niemanden in Gefahr bringen." Alles weitere werde man sehen, "man sieht, wie schnell dieses Thema, das vor zwei, drei Wochen von vielen noch belächelt wurde, eine gewisse Eigendynamik entwickelt hat."

Wie und ob die Saison überhaupt zu Ende gespielt wird, steht auf einem anderen Blatt. Die größten Probleme kommen dabei auf die 18 Klubs der Kreisklasse B1 zu, die teilweise (Eichelberg, Dühren, Landshausen, Berwangen) noch 15 Partien bestreiten müssen. Der SV Bargen sogar 16. "Hinsichtlich der laufenden Runde sehe ich erhebliche Probleme auf alle Mannschaften zukommen", so Eichelbergs Trainer Ledermann.

Aufrufe: 016.3.2020, 18:17 Uhr
red.Autor