2024-04-25T14:35:39.956Z

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Das meinen die Vereine zum Saisonabbruch.
Das meinen die Vereine zum Saisonabbruch. – Foto: Dennis Bellof

"Ein schönes Kind, aber tot"

Verbandstag +++ Immerhin ein Viertel der Delegierten stimmte für den Abänderungsantrag der Relegationsteilnehmer

Die Entscheidungen sind gefallen. Große Überraschungen blieben dabei aus, Freude und Enttäuschung sind trotzdem die vorherrschenden Gefühle bei den Vereinen, die direkt von den Abstimmungen beim virtuellen Verbandstag betroffen sind. Wir haben uns bei einigen Klubs umgehört, wie sie den Samstagnachmittag verbracht und die Ergebnisse aufgenommen haben.

Friedbert Ohlheiser (2. Vorsitzender des Landesliga-Zweiten FC Bammental):

Ein schönes Kind, aber tot. So fühlt sich die Abstimmung für uns an. Die 23 Prozent Zustimmung der Delegierten sind ein Teilerfolg, mir tun aber vor allem die leid, die mit uns gekämpft haben. Heute Morgen habe ich bereits Zuspruch von Vereinen aus Hessen, der Pfalz und auch Pforzheim erhalten. Aus dem Heidelberger Kreis haben wir natürlich auch große Unterstützung erhalten. Das tat gut.

Insgesamt sind wir immer noch enttäuscht, wie alles dargestellt wurde. Wenn ich mir die Staffelstärke der Verbandsliga für die kommende Runde ansehe, ist ja noch vieles offen. Bis gestern ist nicht klar gewesen, ob Gartenstadt oder Wieblingen überhaupt daran teilnehmen. Wenn ich in die Kreise schaue, geht es in den unteren Ligen häufig nur um eine Mannschaft, um die die Staffelstärke anwächst.

Achim Kees (Abteilungsleiter des Verbandsligisten TSV Wieblingen):

Zuerst einmal muss ich ein großes Lob an die Verbandsverantwortlichen verteilen, wie sie die Herausforderung der virtuellen Veranstaltung gelöst haben. Man könnte sich sogar überlegen, dieses Konzept für die Zukunft beizubehalten.

Die größte Spannung beinhaltete logischerweise der Antrag des FC Bammental, die Relegationsteilnehmer aufsteigen zu lassen. Dabei habe ich mich als Delegierter enthalten, wobei ich die verstehen kann, die dagegen gestimmt haben und es mir gleichzeitig für Bammental und die anderen leidtut. Bei uns ist derweil die Entscheidung gefallen: Wir starten mit unserer Mannschaft nächstes Jahr freiwillig in der Kreisliga Heidelberg.

Andreas Knödler (designierter Sportlicher Leiter des Kreisliga-Zweiten VfB Leimen):

Wir sind enttäuscht, aber für die Kürze der Zeit ist das Ergebnis mit einem Viertel der Stimmen für unseren Antrag gar nicht so schlecht gewesen. Womöglich hätten wir ein noch besseres Ergebnis erzielt, wenn der Antrag früher eingegangen wäre, da ich glaube, dass sich einige der Delegierten zu diesem Zeitpunkt bereits ihre Meinung gebildet hatten. Nichtsdestotrotz gehen unsere Glückwünsche an die SG Horrenberg, die als Meister mehr als verdient in die Landesliga aufgestiegen ist. Wir starten zur neuen Saison den nächsten Angriff.

Philipp Richter (Abteilungsleiter des Landesligisten FT Kirchheim):

Den virtuellen Verbandstag habe ich mir die ganze Zeit über interessiert angeschaut, eine Anspannung habe ich aber nicht verspürt. Uns ist es vielmehr wichtig gewesen, eine gewisse Planungssicherheit für die nächste Runde zu bekommen. Bei unserer zweiten Mannschaft ist die Freude selbstverständlich groß, da sie in die B-Klasse aufsteigt. Somit sind wir in doppelter Hinsicht ein Profiteur der getroffenen Regelung. Dass die Relegationsteilnehmer nicht aufsteigen dürfen kann ich aus Verbandssicht verstehen, da die Ligen ansonsten sehr stark angewachsen wären.

Sören Neukum (Trainer des A-Klassen-Vizemeisters VfB Rauenberg):

Ich musste arbeiten, deshalb konnte ich den Verbandstag nicht direkt verfolgen, war aber über unsere interne Whatsapp-Gruppe ständig auf dem Laufenden. Mit der Entscheidung steht gleichzeitig unser Aufstieg in die Kreisliga fest, was uns selbstverständlich freut, da der Verein das langfristig geplant hat. Allerdings ist es nicht das Gleiche, wie einen Aufstieg auf dem Rasen feiern zu dürfen.

Am Samstagabend haben wir uns unter Einhaltung der Abstandsregelung getroffen und ein paar Bierchen miteinander getrunken. Vielleicht dürfen wir uns in ein paar Wochen in einem größeren Rahmen treffen, um das Erreichte zu feiern.

Aufrufe: 022.6.2020, 21:00 Uhr
red.Autor