2024-05-02T16:12:49.858Z

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Uwe Wolf (hier ein Bild aus dem Januar als Coach der Löwen-Traditionself) greift beim SV Mehring in der Kreisliga an.
Uwe Wolf (hier ein Bild aus dem Januar als Coach der Löwen-Traditionself) greift beim SV Mehring in der Kreisliga an. – Foto: Dirk Meier

Uwe Wolf greift wieder an - in der Kreisliga

Nach überwundener Krankheit will der 52-jährige Kultcoach beim SV Mehring langsam wieder in Fahrt kommen +++ »Ein Freundschaftsdienst«

Es war ruhig geworden um ihn: Uwe Wolf (52), extrovertierter Ex-Coach des SV Wacker Burghausen, der auch schon mal nach Verbannung auf die Tribüne höchstselbst den Einpeitscher in der Kurve gab, verschwand nahezu nach seiner Demission 2017 an der Salzach von der Bildfläche. Aus einem guten Grund: In einem Gespräch mit FuPa am Rande eines Benefiz-Hallenturniers im Januar in der Regensburger Donau-Arena erzählte der 52-Jährige offen und ehrlich von Depressionen, die ihm lange zusetzten. Schon im Winter deutete er aber an, dass es ihm nun wieder deutlich besser gehe und er auf der Suche nach einem Wiedereinstieg in den Fußball sei. Diesen Schritt vollzieht Uwe Wolf nun und wird neuer Trainer beim SV Mehring in der Kreisliga.

Sein abruptes Aus beim SV Wacker ließ den emotionalen Trainer in ein tiefes Loch fallen: "Das hat mich schwer getroffen. Das war so, als hätte man mir meine Söhne weggenommen." Vergangenes Jahr begann Uwe Wolf langsam wieder, sich mit der Fußball-Materie auseinanderzusetzen. Ein Engagement im hochklassigen Amateurbereich bzw. im Profibereich hat er derzeit nicht in Aussicht, deshalb will er nun den Wiedereinstieg langsam angehen lassen und das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. "Ich will einfach wieder mit Jungs auf dem Platz stehen und arbeiten. Der Kontakt nach Mehring kam über Sepp Unterhuber und Alfred Hinterschwepfinger zustande. Es ist sozusagen ein Freundschaftsdienst. Und für mich ganz gut, auf einem Niveau wieder loszulegen, wo der Druck nicht ganz so groß ist." Zudem freut sich Wolf auf einen alten Bekannten: "Mein Freund Wolfgang "Wolfi" Brenner, den ich in meiner Zeit beim SV Wacker sehr zu schätzen gelernt habe, ist in Mehring Betreuer."

Wolf: »Auf diesem Niveau sehe ich mich eigentlich nicht.«

Der Aufwand hält sich für Uwe Wolf in Grenzen. Der 52-Jährige lebt nach wie vor im wenige Kilometer entfernten Burghausen. "Ich mache das aus Freude am Fußball, weil ich einfach wieder voller Tatendrang bin", betont der gebürtige Rheinland-Pfälzer, der Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre für den 1. FC Nürnberg und den TSV 1860 in der Bundesliga gespielt hat. Deutlich macht Wolf aber auch klar: "Auf diesem Niveau sehe ich mich eigentlich nicht. Sollte ein Angebot aus dem höherklassigen Bereich kommen, werde ich mich damit natürlich beschäftigen. Das habe ich aber gegenüber den Verantwortlichen des SV Mehring klar kommuniziert und die verstehen das auch."

Wann er allerdings in Mehring loslegen kann, ist eingedenk der Corona-Krise noch völlig offen. Mit den Spielern habe er dennoch schon Kontakt aufgenommen, um zum Beispiel abzustecken, wie sich seine Schützlinge in dieser schwierigen Zeit fit halten können. Und Uwe Wolf wäre nicht Uwe Wolf, hätte er nicht schon ein Ziel vor Augen. Die Mehringer sind bei einem Spiel weniger nur sechs Punkte von der Tabellenspitze in der Kreisliga 2 Inn/Salzach entfernt: "Eine sehr interessante Konstellation. Da könnte Richtung Aufstieg schon noch was gehen." Man darf sich sicher sein, dass der neue Coach schon einen Schlachtplan ausheckt.

Aufrufe: 05.5.2020, 13:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor