2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Volles Engagement - auch bei einem Benefizturnier: Uwe Wolf am vergangenen Samstag in der Regensburger Donau-Arena als Trainer der Traditionsmannschaft des TSV 1860.
Volles Engagement - auch bei einem Benefizturnier: Uwe Wolf am vergangenen Samstag in der Regensburger Donau-Arena als Trainer der Traditionsmannschaft des TSV 1860. – Foto: Meier

Nach Depressionen: Uwe Wolf »stärker als vor der Krankheit«

Nachdem es still um ihn geworden war: 52-jähriger Kulttrainer spricht offen über seine schwere Zeit nach dem Aus in Burghausen

Uwe Wolf ist wieder heiß, will wieder angreifen. Der 52-Jährige, der 2018 aufgrund einer Erkrankung außer Gefecht war, steht parat und sucht eine neue Herausforderung. Der ehemalige Profi, der zuletzt bis März 2017 den SV Wacker Burghausen in der Regionalliga Bayern trainiert hatte, lässt der Fußball nicht los. Topfit ist Wolf, der aktuell in Burghausen wohnt, wieder. Zuletzt wurde Wolf am vorigen Samstag bei der Bananenflanker Legendentag in Regensburg, dem größten Hallenturnier dieser Art in Bayern, als Trainer der Traditions-Mannschaft des TSV 1860 München gesehen. Mit FuPa sprach Wolf über die aktuelle Situation.

In der letzten Zeit ist es ruhig geworden um Uwe Wolf, der bis März 2017 als Trainer des Regionalligisten SV Wacker Burghausen aktiv war. "Da traf mich die Nachricht, dass Burghausen von Profifußball abrückt und auf semiprofessionell umstellt, wie ein Schlag", sagt Wolf und ergänzt: "Ich hatte und habe einen sehr gute Draht zu meinen Spielern von damals. Das war so, als hätte man mir mein Kind weggenommen. Da bin ich wirklich in ein Loch gefallen." Ende 2017 hatte Uwe Wolf ein Angebot des Ex-Bundesligisten SSV Ulm 1846 vorliegen. Doch Wolf musste aufgrund einer Erkrankung absagen. Denn Wolf litt an Depressionen, fiel dadurch 2018 komplett aus: "Ich gehe offen damit um. Ich kann jetzt nachvollziehen, wie das ist, wenn man an Depression erkrankt ist. Aber ich habe die Krankheit vollends überwunden. Ich bin da meiner Lebensgefährtin und meiner Familie zu großem Dank verpflichtet. Sie haben mir in der schweren Zeit sehr gut geholfen", so Wolf. Das bedeutet für den 52-Jährigen, der als Spieler bei deutschen Vereinen die Stationen Waldhof Mannheim, SV Edenkoben, 1. FC Nürnberg, TSV 1860 München und Dynamo Dresden hinter sich hat: "Ich bin wieder richtig heiß und würde lieber heute als morgen eine neues Engagement annehmen."

Wolf blickt nicht zurück, sondern schaut nach vorne, wie es immer schon seine Art war. Denn Wolf, der in Neustadt an der Weinstraße geboren wurde, gilt als akribischer Arbeiter. An seinen Trainerstationen bestach er durch extrem akribische Arbeit. Ein Beispiel dazu: Als er mit dem Viertligisten Burghausen im August 2016 im Bayerischen Totopokal auf den niederbayerischen Bezirksligisten TV Aiglsbach traf, beobachtete Wolf den drei Klassen tiefer spielenden Klub: "Ich überlasse nichts zum Zufall, denn ich will immer sehen, wo der jeweilige Gegner seine Stärken und seine Schwächen hat." Das sollte sich in diesem Fall auszahlen, denn der SV Wacker gewann in Aiglsbach mit 5:2 Toren. Das Trainerdasein konnte Wolf in den letzten Jahren nur zweimal fühlen, als er bei den beiden Hallenturnieren in der Donau-Arena in Regensburg beim ersten und zweiten Bananenflanker Legendtag einsprang und beide Male die Traditionsmannschaft des TSV 1860 München trainierte: "Das war toll, denn da habe ich viele Weggefährten früherer Jahre wieder getroffen. Und dann ist es ja auch ein Turnier für einen guten Zweck, da bin ich gerne dabei gewesen."

»Ich schaue mir Spiele der zweiten, dritten und vierten Liga an. Wenn ein Angebot kommt, kann ich sofort anfangen.«

Für den ist es zwar seit seiner Entlassung in Burghausen im März 2017 schon seit fast drei Jahren eine fußballlose Zeit, aber nur, was eine Aufgabe angeht. "Ich bin nach wie vor dem Fußball eng verbunden und ich aktuell auf dem neuesten Stand. Ich schaue mir Spiele der zweiten, dritten und vierten Liga an. Wenn ein Angebot kommt, kann ich sofort anfangen." Zudem bietet das Internet und das Fernsehen viele Möglichkeiten. "Ich schaue über diese Kanäle weitere Spielen an. Dadurch bin ich immer bestens informiert. Als Trainer sind das für mich optimale Möglichkeiten, um mich über alles informieren zu können." Uwe Wolf, der als Trainer die U19 der TSG Hoffenheim, den TSV 1860 München II und I gecoacht hat, der dann beim FC Ingolstadt 04 unter Chef Michael Wiesinger dessen Assistent war und anschließen noch die Stationen KSV Hessen Kassel und SV Wacker Burghausen vorweisen kann, sagt: "Ich bin stärker als vor der Krankeit und bereit, wieder anzugreifen."

Aufrufe: 022.1.2020, 16:58 Uhr
Dirk Meier Autor