2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Erleichterung bei Barbaros Koguncu (l.) und Co. vom SC Waldgirmes). Mit einem 1:0-Heimerfolg über den KSV Baunatal beenden die Lahnauer eine ziemlich lange Durststrecke.	Foto: Tobias Ripl
Erleichterung bei Barbaros Koguncu (l.) und Co. vom SC Waldgirmes). Mit einem 1:0-Heimerfolg über den KSV Baunatal beenden die Lahnauer eine ziemlich lange Durststrecke. Foto: Tobias Ripl

Linderung für Veltes Schmerzen

HL: +++ SC Waldgirmes beendet Durststrecke mit Heimsieg gegen KSV Baunatal +++

LAHNAU-WALDGIRMES. Fußball-Hessenligist SC Waldgirmes hat dem Druck Stand gehalten. Die Lahnauer besiegten den KSV Baunatal mit 1:0 (1:0) und verschafften sich ein wenig Luft im Abstiegskampf.

Mit dem Abpfiff brachen in der Lahnaue alle Dämme. Die Spieler jubelten wie nach einem Aufstieg. Die Anhänger waren begeistert, und im Sportheim herrschte eine gelöste Stimmung wie seit vielen Wochen nicht mehr. Und das alles ohne Cheftrainer Otmar Velte, der sich am Morgen des Spieltags beim Heben eines Blumenkübels im Garten eine schmerzhafte Erkrankung des Gleitwirbels zugezogen hatte. „Otmar hat mir die schlechte Nachricht per Telefon übermittelt. Er ließ mir freie Hand“, berichtete der Waldgirmeser Co-Trainer und Innenverteidiger Oliver Schmidt. Der 34-Jährige kurbelte auf dem Feld an und der verletzte Angreifer Lucas Hartmann von außen.

Was rein fußballerisch von beiden Mannschaften auf dem Kunstrasen serviert wurde, war Hessenliga-Magerkost, die erahnen ließ, warum beide Teams im Kampf um den Ligaerhalt Probleme bekommen werden. Was beide Kontrahenten aber an Feuer und Einsatzwille zeigten, machte die Partie trotzdem sehenswert. Der Höhepunkt des Nachmittags stellte sich nach einer Viertelstunde ein. SC-Linksverteidiger Volkan Öztürk fasste sich aus 25 Metern ein Herz. Sein Geschoss flog via Innenpfosten zum Tor des Tages ins Netz. Ausgerechnet Öztürk, der auf schwache Wochen zurückblickt, gegen Baunatal aber mit Mut und Entschlossenheit zu einem der Aktivposten avancierte.

„Bei denen rutscht das Ding vom Pfosten ins Netz. Und wir haben die Sch… am Fuß. Bei uns gehen solche Bälle nicht rein“, wusste Gästetrainer Tobias Nebe, als das Leder – abgefeuert von seinem Schützling Maximilian Blahout – 120 Sekunden vor dem Halali nicht ins Netz sprang, sondern vom gleichen Innenpfosten zurück ins Feld prallte. Der KSV hatte in der Schlussphase dicke Möglichkeiten, bei denen der SC viel Glück brauchte, um den Dreierpack mit dem letzten Tropfen Sprit im Tank über die Ziellinie zu retten.

SCW hält sich 90 Minuten lang an seine Grundordnung

Vollkommen unverdient war der extrem wichtige Sieg trotzdem nicht. Über 90 Minuten hielten sich die Gastgeber an ihre Grundordnung. Jeder kämpfte und rannte für den Nebenmann. Fabian Grutza spielte eine souveräne Partie im Kasten, die Außenverteidiger machten wahlweise hinten dicht oder kurbelten vorne an. Max Schneider arbeitete als Stoßstürmer beachtlich, und Barbaros Koyuncu absolvierte hinter ihm bereits in den ersten 15 Minuten gefühlt mehr Meter, als in der gesamten Partie gegen Bad Vilbel. Nach nur einem Zähler aus den vorangegangenen sechs Partien war Durchatmen angesagt. „Es war ein Erfolg der ganzen Mannschaft, der Mut macht“, lobte Oliver Schmidt. Und der die Schmerzen bei Otmar Velte ein wenig lindern dürfte.

Waldgirmes: Grutza – Öztürk, Ciraci, Schmidt, Cost, Siegel – Golafra, Stephan (64. Glasauer) – Cinemre, Koyuncu (86. Fürbeth) – Schneider (76. De Bona)

Baunatal: Bielert – Heussner (80. Üstün), Wolf, Blahout, Krengel – Borgardt, Gül – Springer (64. Schrader), Pforr – Müller (25. Möller), Sattorov.

Schiedsrichter: Winkler (Warburg) – Zuschauer: 250 – Tor: 1:0 Öztürk (16.).



Aufrufe: 017.11.2019, 18:30 Uhr
Rainer Maaß (WNZ)Autor