2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Weit weg: Es hat teilweise den Eindruck, als hätten sich Mannschaft und Trainerteam etwas voneinander entfernt. Ab heute wird wieder hart gearbeitet. Alle im Verein haben ein Ziel: Der FC Strausberg soll in der Liga verbleiben und nicht absteigen  ©Edgar Nemschok / MOZ
Weit weg: Es hat teilweise den Eindruck, als hätten sich Mannschaft und Trainerteam etwas voneinander entfernt. Ab heute wird wieder hart gearbeitet. Alle im Verein haben ein Ziel: Der FC Strausberg soll in der Liga verbleiben und nicht absteigen ©Edgar Nemschok / MOZ

Kommt die Wende beim FCS?

Oberligist Strausberg in der Krise

Nach der Hinrunde der Fußball-Oberliga nimmt der FC Strausberg einen enttäuschenden 14. Tabellenplatz ein. Das heißt, nach der sehr erfolgreichen Aufstiegssaison kämpfen die Strausberger gegen den Abstieg.

Was war das für ein Jubel, als die Strausberger, zumindest in der Hinserie nach dem Aufstieg, die Oberliga regelrecht aufmischten. Mit dem frischen Offensivfußball jagten sie so manchem großen Namen schon ein wenig Ehrfurcht ein. Sie ließen dann in der Rückrunde ein wenig nach und verspielten eine noch bessere Platzierung. Aber der fünfte Rang war wirklich mehr als man überhaupt beim FC erwartet hatte und von allen Seiten gab es große Komplimente für den Strausberger Fußball.

Und mit dieser Erwartungshaltung wurde dann auch die neue Saison in Angriff genommen. Trainer Helmut Fritz wollte nichts vom sogenannten Fluch einer zweiten Saison nach dem Aufstieg, nach der zahlreiche Mannschaften in der Fußballgeschichte schon scheiterten und wieder den Abstieg in Kauf nehmen mussten, wissen und sagte: "Wir machen da weiter, wo wir angefangen haben. Die Entwicklung ist längst nicht abgeschlossen." Einige Spieler kamen neu in die Mannschaft. Nur die ganz großen Namen, die konnte und wollte der FC Strausberg nicht vermelden.

"Alles richtig gemacht", dieses Gefühl kam in der Vorbereitung auf. Der FC Strausberg spielte teilweise großartig und Neuzugänge wie zum Beispiel Benedikt Bundschuh schlugen richtig gut ein. Die Mannschaft war also bestens vorbereitet und heiß auf die neue Saison, die ausgerechnet mit einem Derby gegen den FSV Union Fürstenwalde beginnen sollte.

Die Partie in Fürstenwalde war genau das Kehrbild zur Vorbereitung. Beide Mannschaften spielten schlecht und der FC Strausberg, schon als leichter Favorit bezeichnet, verlor im Friesenstadion mit 2:3. Alles hätte wohl passieren können, nur das nicht, und blankes Entsetzen machte sich nach dem Schlusspfiff breit. Und auch das ist der FC Strausberg in der aktuellen Saison: In puncto Disziplin auf dem Platz gab es einige Defizite. Gehörte die Truppe von Helmut Fritz am Ende der Serie 2013/14 mit Platz drei in der Fairnesstabelle zu den Besten, gab es gleich in der ersten Partie eine Rote Karte. Nach insgesamt zwei Roten, einer Gelb-Roten und 36 Gelben Karten ist Strausberg nur Achter.

Nach einem Sieg zu Hause gegen Hürtükel Berlin ging es in die schöne Stadt Waren - mit viel Optimismus. Irgendwie erinnerte Waren mit seiner unbekümmerten Spielweise an den FC Strausberg aus dem Vorjahr und gewann schließlich mit 2:1. Es folgten zwei weitere Niederlagen. Zunächst eine 1:4-Klatsche zu Hause gegen allerdings bärenstarke Altlüdersdorfer und auch in Greifswald gab es beim 1:2 keine Punkte.

Gilt es aus der Hinserie einen echten Lichtblick zu nennen, so war das sicherlich der 2:0-Erfolg gegen die hoch eingeschätzten Schönberger. Der FC Strausberg stürzte damals den Tabellenführer. Und gleich danach ging es zum folgenden Tabellenführer nach Luckenwalde. Die Mannschaft verlor mit 1:2 und Trainer Helmut Fritz brachte das aktuelle Manko auf den Punkt: "Wir haben vorn weiter unsere großen Probleme, Torchancen in Zählbares umzuwandeln."

Aber die beiden 1:3-Niederlagen, zu Hause gegen Hertha Zehlendorf und dann bei Optik Rathenow, zeigten noch ganz andere Probleme. Die Harmonie in der Mannschaft schien verloren, Motivationsprobleme und Abstimmungsschwierigkeiten kamen inzwischen hinzu. Es brodelte auch hinter den Kulissen und völlig überraschend, zumindest für den Außenstehenden, kam der Wechsel auf der Position des Assistenztrainers. Jörg Zander wurde entlassen und der langjährige Kapitän der 1. Fußball-Männermannschaft des FC Strausberg, Steve Georges, vom Vorstand des FCS mit sofortiger Wirkung zum Co-Trainer der Oberligamannschaft berufen.

Bis zur Winterpause allerdings kamen die Strausberger nicht mehr richtig in Schwung. Abgesehen vom Skandalspiel gegen Neubrandenburg, die Gästespieler verließen nach mehreren Schiedsrichterentscheidungen aus Protest den Platz, gab es keinen vollen Punkterfolg mehr. Trauriger Höhepunkt wurde das Derby gegen Germania Schöneiche, das mit 0:2 verloren wurde.

Eine Konsequenz: Der Vorstand des FCS hat alle Hallenturniere in der Winterpause abgesagt. Die Vorbereitung auf eine sportliche Wende steht im Mittelpunkt.

Aufrufe: 06.1.2015, 00:09 Uhr
MOZ.de / Edgar NemschokAutor