2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview

Niklas Karlin: „Zufriedenheit ist bekanntlich Stillstand“

Der Mittelfeldmotor des Kirchheimer SC im Interview

Niklas Karlin ist eine absolute im Säule im Mittelfeld des KSC. Im Interview spricht er über seine Trainer und die aktuelle Tabellensituation der Kirchheimer.
  • Niklas Karlin ist letztes Jahr mit dem Kirchheimer SC aufgestiegen
  • Seit vier Jahren zieht er die Fäden im Mittelfeld
  • In der Jugend spielte „Niki“ sogar für die SpVgg Unterhaching

Wie siehst du eure aktuelle Tabellensituation?

Also wir als Mannschaft sehen unsere Tabellensituation sehr positiv. Mit den Punkten bis jetzt können wir denke ich auch sehr zufrieden sein, als Aufsteiger in die Landesliga. Persönlich denkt man wie so oft da geht noch mehr, wenn man an ein paar Spiele denkt. Aber auf der anderen Seite haben wir dann auch einige Punkte glücklich mitgenommen. Daher sind wir zufrieden mit der Tabellensituation.

Derzeit steht ihr auf dem neunten Platz mit nur acht Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze. Wäre mehr möglich?

Ich glaube es ist immer mehr möglich. Zufriedenheit ist bekanntlich Stillstand. Als Mannschaft in der Landesliga kämpft man immer damit, Urlaub und Arbeit unter einen Hut zu kriegen. Dadurch haben wir vielleicht nicht immer die komplette Mannschaft zur Verfügung. Das spürt man natürlich ab und an, obwohl wir mit unserem Kader eine gute Breite haben. Daher denke ich wäre auch der ein oder andere Punkt mehr drin gewesen. Wenn unsere Mannschaft auch noch ein bisschen erfahrener wird und ruhiger am Ball, sind da sicher noch ein paar Prozent drin.

„Mit der Mannschaft hat man einfach immer Spaß“

Mit Steven Toy und Fabian Löns habt ihr zwei Coaches, die sowohl auf dem Feld als auch an der Seitenlinie aktiv sind. Wie ist es unter einem Spielertrainer zu spielen?

Für mich war das auch das erste Mal, unter einem Spielertrainer zu spielen. Ich mache das jetzt die vierte Saison hintereinander, also passt es mir ganz gut. Ich finde aber sowohl der Steven, als auch der Fabi und das restliche Trainer- und Betreuerteam haben sehr viel dazu beigetragen, dass der Spaß nicht zu kurz kommt. Und vor allem, dass ein robustes Mannschaftsgefüge entsteht. Ich glaube das war in den meisten Spielen bis jetzt auch unsere Stärke gegenüber anderen Mannschaften. Klar, kann ich mir vorstellen, dass ein Trainer an der Seitenlinie oft sehr hilfreich ist, auf der anderen Seite spielt jeder von uns lange genug Fußball, und weiß in der Regel, was er richtig und falsch gemacht hat. Auch wenn sich der Coaching-Stil selbstverständlich unterscheidet, je nachdem ob beide Trainer spielen oder nicht. Bis jetzt bin ich damit immer gut zurechtgekommen und mit der Mannschaft habe ich einfach immer Spaß.

Was sind deine persönlichen Aufgaben auf dem Platz?

Meine persönlichen Aufgaben auf dem Platz sind je nach System ein bisschen variierend. Meistens spiele ich im Zentrum, manchmal komme ich auch über außen. In der Regel ist es die Aufgabe von mir mit dem anderen 8er im 4-3-3 die Bindung zu dem Stürmer zu halten. Falls wir uns außen durchsetzen, sollen wir den Rückraum oder Strafraum bei Flanken besetzen. Zudem versuche ich mit Läufen in die Tiefe Chancen für mich oder meine Mitspieler zu kreieren, indem ich entweder Lücken reiße oder eben den Pass gespielt bekomme. Außerdem, das ist zwar nicht nur meine Aufgabe, müssen wir viel reden, um die Mannschaftstaktik einzuhalten und die Mannschaft in manchen Situation auch zu führen.

Letztes Jahr hast du ja in 27 Spielen elfmal getroffen. Woran liegt es, dass es bisher nur einen Treffer gab?

Gute Frage (lacht)! Ich hoffe der Knoten ist bei mir jetzt geplatzt! Letzte Saison war natürlich schön für mich, vielleicht war da auch mehr Glück dabei, als man denkt. Ich glaube ein Grund ist, dass wir in der Landesliga selten so viele Chancen bekommen, wie letztes Jahr in der Bezirksliga. Außerdem hat sich unsere Spielidee mit dem Aufstieg ein wenig verändert. Während man letztes Jahr gewöhnlich die spielbestimmende Mannschaft war, ist man diese Saison öfters das passivere Team. Wir arbeiten viel gegen den Ball und setzen auf Konter. So wird man seltener aus dem zentralen Mittelfeld gefährlich. Ich hoffe nach dem Treffer letzte Woche, folgen noch einige, aber ich werde wohl kaum so viele Scorerpunkte wie letztes Jahr sammeln. Ich versuche natürlich dennoch mindestens genauso gut zu spielen, am Ende ist es uns in der Mannschaft dann egal wer vorne einnetzt, solange jemand trifft.

Aufrufe: 021.11.2019, 15:33 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Luca IannottaAutor