2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Tim Albutat eiert nicht rum

Das Wort Aufstieg kommt nicht über seine Lippen. Trotzdem lässt er keinen Zweifel daran, dass er mit dem KFC hoch will. 

Tim Albutat ist eine treue Seele. Vor 27 Jahren wurde er in Taunusstein geboren, einem 30.000 Einwohner zählenden Städtchen in Hessen. in der Jugend hat er beim SV Wehen Wiesbaden gespielt, ehe er in der U17 zum SC Freiburg wechselte.

Möglicherweise haben ihn die fünf Jahre im Breisgau dann besonders geprägt, wo Bodenständigkeit noch als eine Tugend gilt und von Trainer Christian Streich eindrucksvoll vorgelebt wird. Denn Albutat ist alles andere als ein Wandervogel oder gar Söldner. Von Freiburg aus wechselte er zum MSV Duisburg, für den er sechs Jahre lang die Fußballschuhe schnürte. Doch jetzt war Schluss. Die Meidericher hatten den sofortigen Wiederaufstieg in die Zweite Liga verpatzt, die Enttäuschung war groß, Albutat benötigte jetzt einen Tapetenwechsel.

Das kam beim MSV überhaupt nicht gut an. Die Zebras reagierten gekränkt. „Tim hat uns mitgeteilt, dass er uns verlassen will“, sagte Manager Ivica Grlic. „Aus den Gesprächen mit ihm kam für uns deutlich raus, dass er sich nicht mehr mit dem MSV identifiziert. Wir haben uns dann dazu entschieden, den Vertrag aufzulösen, weil wir mit einem Team in die Saison gehen wollen, in dem jeder ohne Wenn und Aber hinter dem Spielverein steht.“

Albutat hatte sich eine harmonische Trennung gewünscht und auf Verständnis für seine Entscheidung gehofft. Dass Grlic so reagiert, findet der Mittelfeldspieler schade. „Ich lasse das alles einfach so stehen“, sagt er. „Ivo und ich hatten eigentlich ein gutes Gespräch, das war relativ ehrlich. Was in den vergangenen Tagen raus gegeben wurde, lasse ich einfach so stehen.“ Das Kapitel MSV ist für ihn beendet.

Dass er sich dem KFC Uerdingen angeschlossen hat, ist auch Trainer Stefan Krämer zu verdanken. „Er hat mit mir gesprochen und wollte mich unbedingt hier sehen“, berichtet Albutat. „Wir haben darüber gesprochen, wie er Fußball spielen lassen will. Das hat ganz gut gepasst.“

Über die Ziele des KFC hätten die beiden noch nicht gesprochen, versichert Albutat. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Es mag sein, dass sie nicht über die exakt angestrebte Platzierung gesprochen haben, doch über die Marschrichtung sicherlich, was er einräumt: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen und dann schauen wir weiter. Ich glaube schon, dass hier was entstehen kann, deshalb bin ich hier her gekommen, um hier den Sprung weiter nach oben zu schaffen.“

Dazu will er seinen Beitrag leisten, ob auf der Sechser-Position oder weiter vorne, sei egal. Trainer Stefan Krämer ist jedenfalls froh, ihn in dieser Saison in seiner Mannschaft zu haben: „Tim ist ein technisch versierter Spieler, der in Freiburg sehr gut ausgebildet wurde.“ Und das höchstwahrscheinlich nicht nur fußballerisch.

Aufrufe: 07.8.2020, 12:30 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor