Kein Wunder, mit den Bonner Löwen stieg er von Mittelrhein- in die Regionalliga auf und die 20 Tore, die er in 33 Spielen der Regionalligasaison 16/17 erzielte, trugen nicht nur dazu bei, dass Aufsteiger Bonn nie etwas mit dem Abstieg zu tun hatte, sondern weckten auch das Interesse des KFC Uerdingen.
Zur Spielzeit 17/18 wechselte er in die Grotenburg. Und wieder tat er das, wofür er geholt wurde, Tore schießen. 18 in 29 Partien waren es im Uerdinger Dress und die waren mit entscheidend, dass der Durchmarsch in die Dritte Liga gelang. Doch ganz so leicht, wie die nackten Zahlen einem glauben machen möchten, war es aber nicht. Bis zur Winterpause standen gerade einmal vier Treffer zu Buche und über eine Rückkehr nach Bonn wurde bereits gemunkelt. "Ich weiß, was ich kann und ihr werdet noch viel Freude an mir haben", sagte er damals beinahe trotzig und behielt Recht. Dabei profitierte besonders er vom Trainerwechsel, die offensivere Spielweise von Stefan Krämer kam seinem Spiel entgegen. Musculus spielte und traf und harmonierte gut mit dem erstligaerfahrenen Maximilian Beister, der in der Winterpause kam.
Jetzt geht es wieder eine Liga höher und die Qualitätsdichte im Sturm wurde mit dem 124-fachen Erstligaspieler Stefan Aigner weiter erhöht. Bleibt da Platz für Musculus? "Bei den ambitionierten Zielen, die der Verein hat, ist diese Verpflichtung doch logisch. Auch wenn ich erstmals Dritte Liga spiele, ich würde gerne meinen Satz von der Winterpause wiederholen", sagt Musculus und lacht dabei total sympathisch. Und lieferte in Bonn gleich einen Beweis. In der 83. Minute erzielte er mit einem artistischen Flugkopfball den Treffer zur Uerdinger 2:1 Führung. Übrigens, ermöglicht hatte den Treffer eine Rechtsflanke von Neuzugang Aigner.
KFC-Trainer Krämer nutzte die Partie in Bonn um beinahe sämtlichen Akteuren seines Kaders Einsatzzeit zu geben. Insgesamt 21 kamen zum Einsatz, lediglich Neuzugang Robert Müller spielte in der Innenverteidigung 90 Minuten durch. In denen war der KFC zumeist feldüberlegen, musste bei den Kontern der Bonner aber stets auf der Hut sein. "Mit der zweiten Hälfte bin ich sehr zufrieden", sagte der Coach nach dem Schlusspfiff.