Ein bisschen Winterspeck konnten sich die kleinen Bayern in den ersten 20 Spielen der 3. Liga anfuttern. Drei Zähler hat die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Nach den restlichen 18 Partien soll am Ende für die U23 von der Säbener Straße der Klassenerhalt stehen.
„Wir sind eine junge Mannschaft, haben Erfahrungen gesammelt und konnte es sacken lassen“, sagte Hoeneß nach dem 3:1-Sieg im Testspiel gegen Türkgücü München über die Spiele bis zur Winterpause. Dass einige seiner Spieler bei den Profis zu Einsätzen gekommen sind und mit ins Trainingslager nach Katar durften, sieht der 37-Jährige positiv: „Das kann ihnen niemand mehr nehmen und natürlich besteht die Hoffnung, dass sie es für die nächsten Spiele nutzen.“
Bei Oliver Batista Meier, der bis Weihnachten teilweise unglückliche Leistungen in der U23 zeigte, scheint der Trainingsbetrieb mit den Profis Früchte getragen zu haben. „Er wirkte etwas frischer, ist körperlich gut drauf“, analysierte Hoeneß den Auftritt mit einem Tor und einem herausgeholten Elfmeter gegen den Regionalliga-Spitzenreiter. „Das war ein positiver Einsatz heute, insbesondere in der ersten Halbzeit.“
Die zweite Mannschaft des Rekordmeisters entwickelt sich ohnehin zu dem, wovon die Verantwortlichen geträumt haben. Begünstigt durch den dünnen Kader der Profis wird die U23 mehr und mehr zum erhofften Sprungbrett. Mit Leon Dajaku kam am vergangenen Sonntag beim 4:0-Erfolg gegen Hertha BSC erneut eines der Talente zum Einsatz, Lars Lukas Mai und Joshua Zirkzee saßen auf der Bank.
Die positive Entwicklung könnte noch zum Spagat werden, denn teilweise waren sie wichtige Stützen im Drittliga-Team. „Wir haben als Mannschaft klar gesagt, dass wir darüber nicht lamentieren und immer versuchen werden, das Beste aus der Situation zu machen“, sagt Hoeneß, der aus der Not eine Tugend macht und die drei U19-Spieler Angelo Stiller, Taylor Booth und Dennis Waidner (alle 18) nach oben gezogen hat.
Inzwischen hat der Verein reagiert und noch einen Coup auf dem Transfermarkt gelandet. Nicolas Kühn, 2019 als bester U19-Spieler mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet, wechselt vom niederländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam, kommt für ein halbes Jahr nach München und soll mithelfen, mit dem Drittliga-Team den Klassenerhalt zu schaffen.
Kühn trifft an der Isar auf Fiete Arp, der 2017 ebenfalls die Auszeichnung als bester U17-Spieler bekommen hat. Der im vergangenen Sommer von der Elbe an die Isar gewechselte Stürmer könnte - zumindest vorübergehend - die 3. Liga nutzen, um sich nach seinen beiden Hand-Verletzungen an den Kader der Profis heranzukämpfen: „Er hat heute nach langer Zeit länger als eine Halbzeit gespielt“, freut sich Hoeneß. „Er ist gesund und für uns natürlich eine gute Option.“
Ob Arp am Sonntag beim Effenberg-Klub KFC Uerdingen gemeinsam mit Kühn auflaufen wird, hängt wie zuletzt mit der personellen Situation im Profi-Team zusammen. Der 20-Jährige ist erster Anwärter als Ersatz von Torjäger Otschi Wriedt, der wegen einer Gelbsperre passen muss. Wir berichten ab 14 Uhr im ausführlichen Live-Ticker von der Partie.