Keine Mannschaft wird durchmarschieren

Was benötigt eine Fußballmannschaft, um erfolgreich zu sein? Mut, Entschlossenheit, Kontinuität, Spielwitz, Glück und Qualität, um einige Eigenschaften zu nennen. Fünf Mannschaften erfüllen zum größten Teil diese Vorgaben. Und weil das so ist, gibt es in der A2 keinen eindeutigen Favoriten.

Es könnte aber die Saison der Vereine aus Lindau und Umgebung werden – denn mit dem SV Achberg, TSV Schlachters, der SGM Hege/Nonnenhorn/Bodolz und der Spielvereinigung Lindau zählen gleich vier Teams zum erweiterten Favoritenkreis. Ein großer Spielverderber könnte die VfB U23 werden. Die Mannschaft von VfB-Trainer Wolfgang Fluhr hat vor allem im Bezirkspokal positiv auf sich aufmerksam gemacht. Die restlichen Liga-Klubs sind nicht weit weg von den oben genannten und könnten mit einem guten Start für Furore sorgen.

"Momentan wissen wir nicht, wo wir stehen. Die Vorbereitung war durchwachsen. Von der sportlichen Qualität her sehe ich uns unter den ersten sechs Mannschaften", sagt Andreas Zimmer, Abteilungsleiter der SGM Fischbach-Schnetzenhausen. So ähnlich sieht es auch Andreas Nuber, Abteilungsleiter des TSV Neukirch, der allerdings auch betont: "Für ganz vorne fehlt uns die Breite im Kader. Ich sehe uns im gesicherten Mittelfeld mit dem Blick nach oben, mehr aber nicht."

Blick nach oben gerichtet

Den Blick nach oben richten dagegen alle vier Lindauer Vereine, die im Vorfeld der neuen Saison von vielen Kennern der A2-Szene hoch gehandelt werden. Der TSV Schlachters hat die Qualität, um Platz eins und zwei mitzuspielen, doch winkt Trainer Filipe Rodrigues mit einem Lächeln ab. "Wir spielen gerne vorne mit, aber die Bezirksliga ist eine Nummer zu groß für uns." Der TSV habe eine gute Mannschaft. Die meisten Spieler seien aus Schlachters. "Um eine Klasse höher zu spielen, müssten wir Geld in die Hand nehmen, das wir nicht haben und besser investieren können", betont Rodrigues.

Ähnlich sieht es Thomas Kirsten, Trainer der SGM Hege-Nonnenhorn/Bodolz. "Die Mannschaft ist intakt und gewachsen, aber für ganz oben fehlen uns ein paar Dinge." Kristen ist vorsichtig, doch seine Mannschaft sei als Einheit sehr stark. Die Qualität liege im Kollektiv. Und die Spieler geben nie eine Partie verloren, kämpfen bis zum Schlusspfiff. Es ist deshalb auch nicht einfach, gegen die SGM Hege zu gewinnen,

Wie stark das Kollektiv der SpVgg Lindau sein wird, wird sich in den ersten Spielen der Saison zeigen. Die SpVgg hat mächtig investiert und sich mit Sonny Zahlmann in der Abwehr und Kai Mähr im Tor gut verstärkt. "Wir wollen vorne mitspielen. Der Aufstieg ist zwar keine Pflicht, aber wenn wir ihn schaffen, dann nehmen wir ihn mit", sagt Sportvorstand Karsten Krannich. Ziel der Spielvereinigung ist es, im Jubiläumsjahr 2019 (100 Jahre) in die Bezirksliga aufzusteigen.

Diese Qualität hat auch der SV Achberg. Mit Peter Giraud als Ex-Verbandsligaspieler (FC Wangen) hat die Mannschaft von Neucoach Michael Riechel, der Josef Heim beerbt, einen Leistungsträger verpflichtet, der schon bei den Auftritten in der Pokalrunde aus dem Kader herausragte. Riechel, der die Vorbereitung abwarten wollte, "wie sich die neuen Spieler integrieren", hat acht Zugänge einzubauen. Ansonsten macht der SVA-Trainer klar, dass man in der neuen Runde ganz oben mitspielen will. "Platz drei aus der Vorsaison bestätigen, das wäre nicht schlecht."

Die U23 des VfB Friedrichshafen wird von den meisten Trainern der Fußball-Kreisliga A2 als heißester Kandidat auf Platz eins genannt. Der Grund: Mit Oliver Senkbeil und Alen Ljevakovic haben die jungen Spieler zwei erfahrene Landesligaspieler hinzu gewonnen, die sie führen. Während Ljevakovic ein starker Abwehrstratege ist, tummelt sich Senkbeil gerne im Strafraum des Gegners. Er ist vor allem aber bei Standards sehr torgefährlich. Vor allem bei Freistößen und Eckbällen ist er hellwach. "Wir haben einen guten Kader, aber der Kampf um Platz eins wird kein Selbstläufer", sagt Fluhr.

In der vergangenen Saison war der SV Oberteuringen die Überraschungsmannschaft. "Gegen uns zu spielen, war für viele sehr unangenehm. Für die neue Saison kann ich das noch nicht bestätigen", meint SVO-Trainer Furat Yenidogan. Der Grund: Zwei wichtige Spieler haben den Verein Richtung Kehlen (Landesliga) verlassen. Die beiden Abgänge zum SV Kehlen, Haris Nasic und Florian Amann, tun richtig weh. "Damit verliert die Mannschaft an Qualität", sagt Yendidogan. Hinzu kommt noch, dass die erfahrenen Spieler die jungen Fußballer im Kader des SVO führen müssen. "Ich sehe uns im gesicherten Mittefeld. Alle anderen Gedanken wären utopisch", betont Yenidogan.

Und der FC Friedrichshafen, der in der Vorsaison vom Abstieg in die Kreisliga B4 verschont blieb? "Die Liga wird stärker sein als zuvor", ist sich Damir Alihodzic sicher. Für den FC-Spielercoach ist Achberg der Geheimfavorit, der VfL, die Lindauer Spielvereinigung und die U23 des VfB hätten sich "extrem verstärkt". Und "auch die Aufsteiger haben gute Spieler", weiß er zu erzählen. Damit ist die Zielsetzung des Fußballklubs im Häfler Osten klar: "Wir wollen den Nicht-Abstieg", fordert Alihodzic. Auch wenn dieser, vor allem urlaubsbedingt, auf eine recht "durchwachsene Vorbereitungsphase" zurückblickt.

Fußball-Kreisliga A2, 1. Spieltag

Freitag, 25. August, 18.30 Uhr:

VfL Brochenzell - SV Oberteuringen; Samstag, 26. August, 17 Uhr: SV Achberg - TSV Schlachters;

Sonntag, 27. August, 15 Uhr:

FC Dostluk Friedrichshafen - TSV Eriskirch, SC Friedrichshafen - SGM Hege/Nonnenhorn/Bodolz, SGM Fischbach/Schnetzenhausen - TSV Neukirch, TSG Ailingen - SpVgg Lindau, VfB U23 - FC Friedrichshafen.