2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
Der Offenburger FV hat den FC Radolfzell in der Tabelle wieder überholt. | Archivbild: Alex Stricker
Der Offenburger FV hat den FC Radolfzell in der Tabelle wieder überholt. | Archivbild: Alex Stricker

Offenburger FV stellt die Weichen frühzeitig auf Sieg

Freiburger FC bezwingt zähe Linzgauer +++ Endingen verliert auch in Lahr +++ FV Lörrach-Brombach rutscht auf einen Abstiegsplatz

Aufgrund einer überragenden ersten Halbzeit siegte der OFV in einem äußerst fairen und spannenden Ortenauderby vor 423 Zuschauern verdient, was auch der Vertreter des Kehler Trainers anerkannte. Der OFV kehrte damit auf den dritten Tabellenplatz zurück. Nach der 1:2-Niederlage beim 1. FC Rielasingen-Arlen ist der Fußball-Verbandsligist erstmals seit dem Aufstieg 2017 auf einen Abstiegsplatz gerutscht.
Freiburger FC - SC Pfullendorf 2:0

Die Linzgauer, nach einjähriger Absenz seit dieser Saison wieder im südbadischen Oberhaus, präsentierten sich als der von Ralf Eckert erwartete schwere Gegner, wenngleich er sich im tabellarischen Mittelfeld aufhält. Der Chefcoach des FFC sah sich von Beginn an bestätigt, denn sein eigenes Team mühte sich lange Zeit vergeblich mit den vornehmlich auf Defensive bedachten Pfullendorfern und tat sich schwer, zwingende Chancen herauszuspielen, auch wenn es ein spielerisches Übergewicht und mehr Ballbesitz hatte. Die größte Freiburger Möglichkeit hatte Mike Enderle (28.), der aus etwa 20 Metern mit einem Freistoß am glänzend reagierenden Sebastian Willibald scheiterte, dem SCP-Keeper mit Regionalligaerfahrung. Niklas Schindler (34.), sein Freiburger Gegenüber, stand ihm in nichts nach, als er einen platzierten Schuss von Heiko Behr ebenso sehenswert klärte und sein Team vor einem Rückstand bewahrte. Nach einer Stunde gelang schließlich das 1:0, Felix Dreher überwand Willibald aus kurzer Distanz nach Enderle-Freistoß per Kopf. Angesichts des knappen Rückstands hatten die Pfullendorfer keinen Grund nachzulassen und stemmten sich weiter gegen die Niederlage. Jedoch ohne Erfolg, denn nach Flanke von Ivan Novakovic erhöhte Marco Senftleber in der Schlussphase auf 2:0 und stellte den Sieg sicher. (ak)

Freiburg: Schindler, Sutter (40. Eggert), Enderle, Garcia-Stein, Marco Senftleber (85. Daniel), Ulubiev (66. Metzinger), Martinelli (59. Novakovic), Gehring, Kevin Senftleber, Amrhein, Dreher.

Tore: 1:0 Dreher (60.), 2:0 Marco Senftleber (84.). Schiedsrichter: Langeneckert (Appenweier). Zuschauer: 180.


Offenburger FV - Kehler FV 07 3:1

Zufrieden zeigte sich OFV-Trainer Florian Kneuker mit der ersten Halbzeit: „Da haben wir sehr gut gespielt und die Fehler des Gegners konsequent ausgenutzt. In der zweiten Halbzeit haben wir nachgelassen, doch da standen bei uns drei 19-Jährige auf dem Platz.“
Mit einem Paukenschlag eröffnete der OFV das Derby: Marco Petereit staubte nach einem Angriff über die linke Außenbahn zur Führung ab. Nur zwei Minuten später bot sich dem Kehler David Assenmacher die große Chance zum Ausgleich, doch ihm versprang der Ball, als er bei einem Konter alleine auf Schlussmann Sinan Süme zumarschierte. Dann erhöhte der OFV deutlich die Schlagzahl in der Offensive und bestimmte zusehends das Spielgeschehen in der gegnerischen Hälfte. Es folgte das 2:0 durch Marco Petereit und ein Reihe weiterer Chancen für Fabian Herrmann. Elf Minuten vor der Pause gelang Samuel Geiler nach einem Freistoß per Kopfball das wegweisende 3:0. Der KFV verkürzte kurz vor dem Halbzeitpfiff per Foulelfmeter. Luca Kehl hatte Kevin Sax zu Fall gebracht.

Jürgen Sax, der den aus familiären Gründen verhinderten Trainer Heinz Braun vertrat, hatte in der Pause offensichtlich die richtigen Worte gefunden. Nun begegneten sich die Mannschaften auf gleicher Augenhöhe. Zwei große Chancen gab es auf beiden Seiten: Der OFVler Samuel Geiler (49.) zögerte im Fünf-Meter-Raum zu lange, auf der Gegenseite verfehlte Kevin Sax (55.) freistehend ganz knapp das Offenburger Gehäuse. Die Gäste beendeten zwar die spielerische Dominanz des OFV in der zweiten Spielhälfte durch ihren kämpferischen Einsatz gegen einen nachlassenden Gastgeber, doch fehlte ihnen im Abschluss die Präzision, so dass OFV-Schlussmann Sinan Süme nicht allzu sehr gefordert war, zumal die meisten Distanzschüsse das Tor des OFV verfehlten.

Jürgen Sax stellte fest: „Wegen der ersten Halbzeit hat der OFV verdient gewonnen. Allerdings gelang es uns, den OFV in der zweiten Spielhälfte nicht mehr richtig ins Spiel kommen zu lassen.“ (jn)

Tore: 1:0 Junker (2.), 2:0 Petereit (16.), 3:0 Harter (34.), 3:1 Sax (Foulelfmeter/45.). Zuschauer: 423.


SC Lahr - SV Endingen 2:1

Mit dem zweiten Heimsieg in Folge holten sich die Schwarz-Blauen am Samstag drei immens wichtige Punkte gegen einen Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg. Und sie taten damit auch etwas für das eigene Selbstvertrauen angesichts weiterer schwerer Aufgaben in den kommenden Wochen. Von Beginn an dominierte die von Oliver Dewes trainierte Lahrer Mannschaft. Der SCL erspielte sich gegen die wenig überzeugend auftretende Mannschaft vom Kaiserstuhl hochkarätige Chancen. Jedoch haperte es mit dem Toreschießen zunächst gewaltig. Neuzugang Ousman Bojang vergab gute Chancen mehrfach kläglich. Es dauerte bis zur 50. Minute, ehe Yannick Pietro mit einem Volleyschuss aus kurzer Distanz zum 1:1 ausglich. Die Lahrer gaben sich auf Grund der hochkarätigen Torchancen mit einem Unentschieden nicht zufrieden. Die Besatzungen beider Ersatzbänke blickten schon mehrfach auf die Uhr, dann war es in der fünften Minute der Nachspielzeit dem agilen Violand Kerallaj doch noch vergönnt, nach einem missglückten Endinger Abwehrversuch mit einem sehenswerten Flachschuss aus etwas mehr als 20 Metern den Siegtreffer zu erzielen. Danach pfiff der Schiedsrichter direkt ab. Die Lahrer lagen sich jubelnd in den Armen und legen jetzt den Fokus schon auf das nächste Auswärtsspiel beim FV Lörrach-Brombach.

Tore: 0:1 Malenica (19.), 1:1 Prieto (50.), 2:1 Kerellaj (90. + 5). Zuschauer: 140


FC Auggen - 1. SV Mörsch 2:2

Hart erkauft – mit drei Verletzten – hat sich Mörsch den einen Punkt. Aufgrund einer Wartezeit von 22 Minuten auf den Rettungsdienst und weiterer zeitraubender Behandlungsunterbrechungen, zog sich das Spiel extrem in die Länge und von Spielfluss kann keine Rede sein.

Für ersten Unmut auf Auggener Seite sorgte das Tor durch Bastian Bischoff (16.), das die Schiedsrichterin aufgrund angeblichen Foulspiels am Mörscher Torwart nicht gab. Hingegen klingelte es im Auggener Kasten, als Sandro Weber den Ball zum Führungstreffer über die Linie schob (18.). Matthias Dold schickte Muhammed Aslan steil in den Strafraum, der jedoch von den Gästen von den Füßen geholt wurde, so dass die Unparteiische auf den Punkte zeigte. Bischoff jagte den Ball unhaltbar ins rechte Eck und glich aus zum 1:1 (25.). Unterbrochen werden musste das Spiel in der 36. Minute, als Bischoff und der Mörscher Markus Baumann beide zum Kopfball aufstiegen und bös zusammenkrachten, so dass beide bluteten. Während Bischoff nach kurzer Zeit mit Kopfverband wieder einsetzbar war, musste der Gegner rettungsdienstlich behandelt werden. Kaum war der Verletzte vom Platz, gelang es Alexander Strazinski, auf 2:1 zu erhöhen (37.).

Nicht ganz bei der Sache waren die Auggener nach Wiederanpfiff. Steffen Reinecker konnte um Haaresbreite vor dem Gegner klären (48.), aber weitere Versuche der Mörscher (52., 54.) forderten vollen Einsatz von Auggens Torwart Kai Vogler. Der Rückpass von Kerim Cifdalöz auf Vogler flog von diesem aus leider nicht wie erwünscht nach vorne, sondern landete vor gegenerischen Füßen von Fabio Celentano, der mit einem Heber aus 22 Metern auf 2:2 erhöhte (55.). Wieder unterbrochen werden musste das Spiel, als sich ein Mörscher Spieler am Fuß verletzte (56.) und ein drittes Mal erneut für länger, als Celentano sich direkt vor der Auggener Bank eine Platzwunde am Kopf zuzog, die jedoch geklebt werden konnte (74.). Die weiteren Spielminuten waren geprägt von Emotionen und Zweikämpfen mit offensichtlichem Foulspiel, was jedoch nichts mehr am Endstand änderte.

Man habe sich gut vorbereitet auf die Gegner aus Mörsch, die außer tief zu stehen und lange Bälle zu spielen nicht wirklich etwas zu bieten hätten, meinte ein verärgerter Marco Schneider, Trainer von Auggen, der mit den Entscheidungen der Schiedsrichterin alles andere als einverstanden war und zwei glasklare Tore gesehen hatte, die Auggen nicht gegeben wurden.

Auggen: Vogler, Saur, Strazinski, Cifdalöz, Ehret, Bischoff (89. Mayer), Imgraben, Khan (74. Anlicker), Reinecker, Dold (84. Beckmann), Aslan (84. Held).

Tore: 0:1 Weber (18.), 1:1 Bischoff (25.), 2:1 Strazinski (37.), 2:2 Celentano (55.)
Karten: rot (90.+6) Saur, wegen Beleidigung.

Schiedsrichter: Topf (Konstanz)

Zuschauer: 240

1. FC Rielasingen-Arlen - FV Lörrach-Brombach 2:1

Sicher, der Heimsieg des Tabellenzweiten mag verdient gewesen sein. Das befand auch Enzo Minardi. Für den Lörracher Coach blieb aber das grundsätzliche Gefühl der vergangenen Wochen: Der Auftritt seiner Elf ist in der Regel zufriedenstellend, so attestierte er ihr auch in Rielasingen „eine gute Leistung“. Und bei den Gastgebern entstand der Eindruck, dass die Gäste weitaus besser aufspielten, als es die aktuelle Tabelle vermuten lässt. Das Problem aus Lörracher Sicht: Für all die positiven Ansätze gibt es maximal Lob, keine Punkte. Und diese fehlen dem FVLB im Abstiegskampf. Während die Konkurrenten FC Denzlingen und FC Waldkirch punkteten, blieb Lörrach ohne Zähler – und rutschte auf Rang 14 ab.

FVLB mit Blitzstart beim Tabellenzweiten

Dabei hatte der FVLB dem Aufstiegsaspiranten eine kalte Dusche verpasst. Nach einem Gegenstoß tauchte Mirco Böhler frei vor FC-Torhüter Dennis Klose auf, schloss eiskalt ab – 1:0 nach drei Minuten. Erst kurzfristig war Böhler in die Startformation gerutscht, sein Einsatz zahlte sich umgehend aus. Die Gäste spielten in den ersten 20 Minuten stark auf, standen defensiv gut und nutzten jede Möglichkeit zum Kontern. Auch deshalb befand Minardi nach der Partie, dass in dieser Phase „vielleicht mehr möglich gewesen“.

Doch Lörrach legte nicht nach, und die Gastgeber kamen in Schwung, ihre Angriffe wurden immer druckvoller. Teilweise schnürte Rielasingen die Gäste in deren eigenen Hälfte ein, drängte trotz bester Chancen vergeblich auf den Ausgleich. Zunächst immer wieder verhinderten die Lörracher den Einschlag im eigenen Kasten, doch nach der Pause mündete der Rielasinger Sturmlauf im 1:1: Einen Kopfball von Sebastian Stark klärten die Gäste noch auf der Linie (49.), eine Minute später aber jagte Nedzad Plavci den Ball aus zehn Metern unter die Latte. Und beinahe kassierte der FVLB einen Doppelschlag: Thomas Kunz traf aus der Distanz den Außenpfosten (51.). Ein weiterer Schreckmoment für die Lörracher, die in der Folge aber wieder zielstrebiger nach vorne agierten und prompt zu Chancen kamen. Klose verhinderte mit einer Glanztat das 2:1 durch Böhler (57.), die anschließende Ecke köpfte Arno Leisinger am Tor vorbei.
Den Takt gaben jedoch weiter die Gastgeber an, mit großer Laufbereitschaft zwangen sie Lörrach in die Defensive. Nach einer Kombination setzte Plavci den Ball an den Innenpfosten – und von dort landete das Spielgerät in den Händen von FVLB-Torhüter Marc Philipp. In der 71. Minute war das Lörracher Glück aufgebraucht, Silvio Battaglia erzielte das 2:1 für Rielasingen. Die Minardi-Elf ging wieder mehr ins Risiko, kam gegen die stabile Defensive des Tabellenzweiten allerdings nicht mehr zu einer nennenswerten Ausgleichschance. Es blieb beim 1:2 aus Sicht des FVLB, der nur einen Sieg in den letzten zwölf Spielen verbuchen konnte und auf den drittletzten Platz abrutschte. Ein Abstiegsplatz – zum ersten Mal seit dem Verbandsliga-Aufstieg.

FVLB: Philipp; Riede (70. Lismann), Meier, Leisinger, Pinke; Böhler, Colley, Disanto (58. Glaser); Briegel, Semenschuk, Münch(76. Kierzek). Tore: 0:1 Böhler (3.), 1:1 Plavci (50.), 2:1 Battaglia (71.). Schiedsrichter: Michaelis (Freiburg). Zuschauer: 400.

Aufrufe: 07.4.2019, 20:00 Uhr
Badische ZeitungAutor