Schon früh richtig gut

Von heißen Pokalfights konnte der Kontrahent aus Hackenheim ein Liedchen singen. Abgeneigt wären nämlich die Gäste weiteren Aufgaben ebenfalls nicht gewesen. Auch wenn die extreme frühe Anstoßzeit von 18 Uhr nicht auf Gegenliebe gestoßen war. Im Salinental gibt‘s nämliche kein Flutlicht, zumindest nicht am Rasenplatz, auf dem das Derby über die Bühne gehen musste. Ein Schelm, der Böses denkt. „Einige Spieler müssen länger arbeiten, unser Trainer sich einen halben Tag freinehmen. Das geht doch gar nicht“, klagte etwa TuS-Abteilungsleiter Klaus Rehbein, der bei allem Stress unter der Woche indes gerne an frühere Pokalauftritte denkt. Vor zwei Jahren hatten seine Hackenheimer zwischen August und November 29 Spiele. Stress pur – auch dank Verbandspokal. Der Lohn: Nach Siegen gegen Eintracht Kreuznach und Hassia Bingen scheiterte man erst in der fünften Runde vor 500 Zuschauern an Schott Mainz. Davon sind die Hackenheimer nun ganz weit entfernt, und das hat nichts mit der frühen Anstoßzeit zu tun. „Das war eine desolate Mannschaftsleistung. Das war null“, fand Rehbein deutliche Worte.

Klare Chancen waren zunächst Mangelware. Karadeniz suchte nach Spielkontrolle, machte es dabei manchmal zu kompliziert. Hackenheim versuchte sich eher im schnellen Umschaltspiel. Die erste gute Möglichkeit nutzte Karadeniz nach einer halben Stunde gleich zur Führung. Nach Vorarbeit von Bahri Bastürk konnte Dirk Silvery erst noch abwehren, den Nachschuss setzte Bahri Bayir dann aber doch in die Maschen. Noch kurz vor der Pause hatte Bunyamin Degirmenci die Chance zu erhöhen, Silvery klärte stark zur Ecke, die Ali Az Taeife direkt an die Latte setzte. Nach dem Wechsel war es dann doch soweit: Emre Duran traf nach Degirmencis Vorlage zum 2:0 (55.).

Manuel Felgueiras hat die Hand am Ball. (Foto: Mario Luge)

Die beste Gäste-Möglichkeit, wieder aufzuschließen hatte Philipp Hahn, der nach etwas mehr als einer Stunde und einem Defensiv-Fauxpas von Benhur Bayir nur an den Innenpfosten traf. Das war‘s dann aber auch aus Gästesicht. Die Hackenheimer bemühten sich, so richtig in Gefahr konnten sie die Zone um Karadeniz-Keeper Manuel Felgueiras jedoch nicht bringen. Die endgültige Entscheidung dann nach einem kurz gespielten Freistoß aus 25 Metern über Degirmenci: Dessen Flanke köpfte Mücahit Senel zum 3:0 ein (78.). Bahri Bastürk setzte einen Kopfball-Treffer nach Vorarbeit von Serkan Kural drauf (83.). Und Benhur Bayir machte, bedient von Matthias Mahr die 5:0-Klatsche perfekt (88.). „Nach dem 1:0 haben wir Selbstbewusstsein getankt, mit dem 3:0 war das Spiel durch“, bilanzierte Karadeniz-Abteilungsleiter Ercan Oduncu knapp.

Karadeniz: Felgueiras – Be. Bayir, Ö. Degirmenci (15. Yakut), B. Degirmenci, Mahr, Az Taeife, Meydan, Bastürk, Ba. Bayir (55. Kücüktas), Duran (65. Kural), M. Senel.

TuS Hackenheim: Silvery – Ranft, C. Hahn, Hill (75. J. Menger), P. Hahn, Sottong, Martensen, Bernabe, Heim (55. Krasniqi), Maier, C. Menger (55. Ackermann).

Schiedsrichter: Patrick Kessel.

Zuschauer: 150.