2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Sören Aldag, in Doppelfunktion Trainer und sportlicher Direktor des Jugend-Fördervereins Bremerhaven, vertraut seiner Mannschaft. Adebahr
Sören Aldag, in Doppelfunktion Trainer und sportlicher Direktor des Jugend-Fördervereins Bremerhaven, vertraut seiner Mannschaft. Adebahr
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

„Ich würde mich freuen, talentierte Spieler zu halten“

JFV-Bremerhaven-Trainer Sören-Aldag im Interview

Verlinkte Inhalte

Der Jugend-Förderverein Bremerhaven (JFV) wurde am 10. März 2010 gegründet. Zunächst aus den Stammvereinen Leher TS und OSC, mittlerweile hat SFL Bremerhaven den OSC als Partner abgelöst. Aushängeschild des Seestadtfußballs ist wie vor zwei Jahren die U19 des JFV, die sich zurück in die Regionalliga geschossen hat. Im Interview mit Volker Schmidt spricht Trainer Sören Aldag, der in Doppelfunktion auch der sportliche Leiter des JFV ist, über künftige Ziele und seine gewonnenen Eindrücke aus der abgelaufenen Saison.

Herr Aldag, Sie arbeiten in der A-Jugend mit vielen Spielern zusammen, die seit Jahren alle Mannschaften des JFV durchlaufen haben. In den kommenden Jahren müsste sich die Arbeit der vergangenen Jahre endlich auszahlen, da Sie von der U14 bis zur U17 auf einen Pool von gut ausgebildeten Spielern auswählen können, oder?

Es war unser Wunsch, in der U19-Regionalliga mit vielen Eigengewächsen zu arbeiten. Wir im Trainerteam wollten keine langen Eingewöhnungsprozesse neuer Spieler haben. Jeder kennt den Verein, jeder Spieler kennt seit Vorbereitungsbeginn unsere Anforderungen. Zudem habe ich die Erwartungshaltung, dass wir in der U19 nicht mehr viele Spieler von außerhalb holen müssen. Jeder Spieler merkt seit einem Jahr, dass wieder seine Entwicklung im Vordergrund steht. Dies gehen wir mit vielen Einzelgesprächen an. Jeder Spieler bekommt zweimal im Jahr die Möglichkeit eines Entwicklungsgesprächs.

Wie zufrieden waren Sie mit der Vorbereitungszeit beim 4. Leher Sommer-Cup und den weiteren Testspielen, die Ihre Mannschaft mit einem 5:1-Sieg beim Bezirksligisten TSV Altenwalde am 17. August abgeschlossen hat?

Unsere Vorbereitung war zu Beginn von der Beteiligung (Urlaub der Spieler) eher durchwachsen, allerdings hat die Truppe in Verbindung mit einigen U17-Spielern beim Leher-Sommercup tolle Leistungen abgerufen. Wir mussten in den ersten Testspielen sofort hellwach sein. Das war für uns alle förderlich. Die Ergebnisse spielen für mich in den Testspielen schon eine wichtige Rolle. Spielern und Trainern mit Mentalität ist es nicht egal, wie ein Spiel endet. Daher waren wir mit den Niederlagen gegen Cloppenburg, Eintracht Cuxhaven und LTS auch nicht zufrieden. Am Ende passten die Ergebnisse. 8:1-Sieg gegen den JFV Bremen U19, ein 11:1-Erfolg gegen Galatasaray Bremerhaven und ein 5:1-Sieg nach einem guten Spiel in Altenwalde.

Sie starten am Freitag um 19.30 Uhr mit einem Heimspiel gegen den JFV Nordwest in die neue Saison. Dann müssen sie sich beim SC Victoria Hamburg vorstellen, bevor das Derby gegen den TuS Komet/Arsten ansteht. Wie zuversichtlich sind Sie, dass Ihre Mannschaft gut aus den Startlöchern kommt?

Gegen Nordwest wollen und werden wir gleich voll angreifen. Wir werden uns nicht verstecken, sondern auch defensiv sehr mutig sein. Nach vorne haben wir ausreichend Qualität und werden sicherlich dem einen oder anderen Gegner Probleme bereiten können. Oldenburg ist als Bundesliga-Absteiger, dem ich den sofortigen Wiederaufstieg zutraue, zu Beginn natürlich eine Hausnummer.

Von 14 Teams müssen gleich vier Mannschaften wieder absteigen. Worauf wird es ankommen?

Ich vertraue unserer Mannschaft und den Trainingsinhalten. Daher bin ich sicher, dass ein guter Start möglich ist. Die Mannschaft muss mutig sein, Charakter und einen unbändigen Willen zeigen. Wichtig wird auch sein, dass jeder seine Rolle im Team annimmt. Es wird Spieler geben, die etwas weniger spielen werden. Wer sich wieder gleich persönlich beleidigt fühlt, der wird dann bei uns keine Chance mehr erhalten.

Wie stehen die Chancen, am Ende der Saison die Regionalliga zu halten?

Wenn wir uns bis zur Winterpause eine gute Ausgangssituation geschaffen haben, stehen die Chancen gut. Eine Aufholjagd wird in dieser ausgeglichenen Liga sicher schwer. Wir haben neben der Mannschaft auch ein gutes Team dahinter. Jens Kuthning und Ralf Wiegand arbeiten wie alle Trainer mit Begeisterung für den Verein.

Wie können Sie in Zukunft talentierte Spieler halten, damit die Stammvereine LTS in der Bremenliga und SFL in der Landesliga davon profitieren können?

Wir arbeiten mit vielen Spielern aus der Region, daher gibt es eine realistische Chance, dass einige Spieler bleiben werden. Wichtig ist aber auch, dass sie sich beruflich orientieren. Ich würde mich sehr freuen, wenn talentierte Jungs in Bremerhaven bleiben, wenn sie es mit ihren zukünftigen beruflichen Zielen vereinbaren könnten.

Sie sind nach Ihrem Engagement beim SV Werder Bremen vor einem Jahr zum JFV zurückgekehrt und sind neben ihrer Trainertätigkeit der sportliche Leiter. Welche Erkenntnisse haben Sie in der abgelaufenen Saison gesammelt?

Es war unglaublich viel Arbeit. Neben der Arbeit auf dem Platz standen viele Gespräche am Rande an. Wir haben zwar einiges geschafft, aber es ist noch eine Menge zu erledigen. Zufrieden sind wir mit der medizinischen Versorgung. Das Torwart-Training ist absolut spitze. Sie bekommen bei uns zweimal 90 Minuten in der Woche Spezialtraining. Eine Sprechstunde mit einem Physio auf dem Platz ist in Planung. Weitere Kooperationen, wie die Zusammenarbeit mit einer Fahrschule, laufen gerade an. Auch bei der Vermittlung von Ausbildungsplätzen wollen wir aktiv werden. Hier soll uns das Netzwerk des JFV-Freundeskreises helfen.

LINK: Viele weitere Berichte über den Amateurfußball im Kreis Cuxhaven
LINK: Viele weitere Berichte über den Amateurfußball in Bremerhaven


Dieser Artikel stammt von der Nordsee-Zeitung

Aufrufe: 023.8.2017, 18:30 Uhr
Nordsee-ZeitungAutor