2024-05-02T16:12:49.858Z

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In Aufregung: Geschäftsführer Wolfgang Schwenke hat Zusatzarbeit.
In Aufregung: Geschäftsführer Wolfgang Schwenke hat Zusatzarbeit.

Verbogen: Ärger um neue Tribüne bei Holstein Kiel

Sogar ein Abbruch der DFB-Pokal-Partie wurde in Erwägung gezogen

Aufgeregt versuchte der Stadionsprecher im Holstein-Stadion in den letzten zehn Minuten des Spiels gegen Braunschweig, die Zuschauer in der Westkurve davon abzubringen, weiter munter zu hüpfen wie bisher. Ruhig, aber bestimmt versuchten Ordnungskräfte, aus Sicherheitsgründen einige Besucher aus einem Hintertorblock zu bringen und auf andere Bereiche zu verteilen.

Was war passiert? Im Laufe des Spiels war in einem kleinen Bereich der erst vor Saisonbeginn aufgestockten Tribünenteile (acht neue Stufen auf den Stahlrohrgerüsten) nicht mehr die erforderliche Stabilität vorhanden. Eine Begutachtung während der Partie durch Sicherheitskräfte und Vereinsmitarbeiter förderte einen Schaden zutage – eines der Bleche unter den neuen Tribünenteilen hatte sich verbogen. Selbst über eine komplette Evakuierung der Hintertorseite und einen Spielabbruch dachte die Feuerwehr kurzzeitig nach, ehe letztlich die Verringerung der Belastung für ausreichend erachtet wurde.

„Es geht nur um die neuen Bereiche der Tribüne. Dort hat sich ein Bodenblech verzogen“, erklärte Holstein-Geschäftsführer Wolfgang Schwenke. Dieser Bereich war während des Spiels abgesperrt worden, die Fans hätten sich vorbildlich verhalten. „Am Montag wird es einen Ortstermin geben, um den Schaden zu begutachten und das weitere Vorgehen abzustimmen“, kündigte Schwenke an.

Bereits zuvor wurde der Bereich am Sonnabend von Architekt und Gerüstbauer in Augenschein genommen. „Es ist wichtig, dass wir am Montag gleich mit den erforderlichen Maßnahmen beginnen können“, sagte Holstein-Präsident Steffen Schneekloth. „Wir dürfen das nicht bagatellisieren“, erklärte er. „Aber letztlich ist es nur ein Trittblech in einem Bereich von weniger als einem Meter und kein Statikproblem. In allen anderen Bereichen hat die Konstruktion, die ja nach meinen Informationen auch seit Jahren in Cottbus eingesetzt wird, gehalten.“

Versäumnisse des Vereins sieht Schneekloth nicht. „Die Konstruktion ist so abgenommen worden“, sagte er. „Gegen Sandhausen waren in diesem Bereich genauso viele Zuschauer.“ Bei Holstein geht man davon aus, dass nach einem Austausch des schadhaften Blechs und „gegebenenfalls einigen zusätzlichen Versteifungen“ (Schneekloth) die Tribüne Sonntag gegen Fürth wieder komplett genutzt werden kann.
Aufrufe: 014.8.2017, 13:30 Uhr
SHZ / cjeAutor