2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

Mit Spaß und Biss ins "Spiel des Lebens"

DFB-Pokal: Der FSV Salmrohr fiebert dem Duell mit Zweitligist Holstein Kiel entgegen - Gästefans mit besonderer Aktion.

Als Sechstligist genießt der FSV Salmrohr im laufenden DFB-Pokalwettbewerb einen besonderen Stellenwert: So tief ist kein anderer der 64 Teilnehmer angesiedelt. Entsprechend hoch war und ist das Interesse an der selbsternannten „Macht vom Dorf“ vor dem Duell am Sonntag, ab 15.30 Uhr, im Salmtalstadion gegen Hol¬stein Kiel (live auf Sky) Zahlreiche Kamerateams waren so in den vergangenen Tagen vor Ort, um die Spieler, Trainer Lars Schäfer oder die Verantwortlichen zu interviewen.

Salmrohrs Kapitän Michael Dingels ist einer, der aus seiner Zeit bei Eintracht Trier den Rummel gewohnt ist. Der heute 33-Jährige hat früher so manche Schlacht im DFB-Pokal geschlagen und schaffte mit den Blau-Schwarz-Weißen auch die eine oder andere Überraschung. So etwa ziemlich genau vor zehn Jahren, als der damalige Bundesligist Hannover 96 im Moselstadion mit 3:1 niedergerungen wurde. Damals trennten beide Teams drei Ligen. Und diesmal? Was ist drin, wenn der Rheinlandligist auf den Zweitligisten aus Kiel trifft? „Es muss schon alles passen, um die Sensation zu schaffen. Für die meisten von uns, die noch nie im DFB-Pokal gespielt haben, ist es das Spiel des Lebens. Spaß und Vorfreude sind jedenfalls riesengroß“, lässt der Innenverteidiger mit dem großen Kämpferherz durchblicken. Sein Mannschaftskollege Nico Toppmöller – im Finale um den Rheinlandpokal Ende Mai gegen die TuS Koblenz der Elfmeterschütze zum entscheidenden 6:5 – verspricht: „Wir werden kämpfen, mutig sein, beißen und hoffen natürlich auch auf den Fußballgott.“ Für Max Düpré, der die Willensleistung des FSV am Samstag zum Rheinlandligastart gegen Kirchberg mit dem Treffer zum 4:3 (nach einem 1:3-Rückstand) krönte, betont: „Es geht darum, das Spiel zu genießen, Gas zu geben und sich gut zu verkaufen.“

Salmrohr-Kapitän Michael Dingels (Interview vom Mittwoch):


Personal: Eine endgültige Entscheidung, ob der offensive Mittelfeldspieler Jakub Jarecki (leichte Zerrung am Gesäßmuskel) mitwirken kann, soll nach dem Abschlusstraining am heutigen Samstagmorgen fallen. Der 23-Jährige ging gestern Abend davon aus, dass es klappt mit seinem Einsatz. Ausfallen werden definitiv Kai Bernard (Kreuzbandriss), Kader Touré (Rekonvaleszenz) und Niklas Lames (krank).
Der Gast: Erst das magere 1:1 zum Start in der zweiten Bundesliga gegen den SV Sandhausen, dann das 0:2 und eine enttäuschende Vorstellung beim SV Darmstadt 98: Die Störche haben einen Fehlstart hingelegt unter Trainer André Schubert, der 2011 als Trainer des FC St. Pauli im DFB-Pokal mit 1:2 bei Eintracht Trier verlor, später Borussia Mönchengladbach coachte und in der Sommerpause von Drittligist Eintracht Braunschweig kam. Leistungsträger wie David Kinsombi (Hamburger SV), Kingsley Schindler (1. FC Köln) oder Atakan Karazor (folgte Trainer Tim Walter zum VfB Stuttgart) haben den KSV Hol¬stein verlassen. Star im Team ist der Südkoreaner Jae-Sung Lee, Teilnehmer an der WM im vergangenen Jahr in Russland. „Natürlich sind wir der klare Favorit. Allerdings müssen wir auch fokussiert zu Werke gehen und dürfen nicht die Geduld verlieren. Ich erwarte einen sehr tief stehenden Gegner“, sagt Lee. Nur ein Punkt aus den beiden ersten Saisonspielen kann den am heutigen Samstag 27 Jahre alt werdenden Offensivmann nicht beunruhigen: „Das Zusammenfinden zu einer Mannschaft braucht etwas Zeit. Das habe ich in der vergangenen Saison ja selbst miterlebt. Dazu befinden wir uns in einem Prozess, was die taktischen Vorgaben unseres neuen Trainers angeht.“ (Update: Lee tritt die Reise nach Salmrohr nicht an, wei er angeschlagen ist.)
Die Kieler reisen am heutigen Samstagnachmittag via Flieger nach Frankfurt und fahren von dort aus per Mannschaftsbus in ein Trierer Hotel.
Besonderes: „Sommer, Sonne, Holstein Kiel“: So lautet das Motto von rund 400 Fans. Die Anhänger der Störche wollen mit Hawaiihemden, in Badehosen und Fischerhüten im Salmtalstadion erscheinen.

Lars Schäfer, Trainer des FSV Salmrohr (Interview vom Mittwoch)

Extra: Parken, Fanartikel, Tckets - Infos rund ums Spiel

Rund 1300 Eintrittskarten waren nach Angaben des Salmrohrer Vorsitzenden Christian Rauen bis zum frühen Freitagabend weg. Im Vorverkauf gibt es die Tickets noch am heutigen Samstag, bis 12 Uhr, in Salmtal in der Sportkneipe Hattrick, in der Marien-Apotheke und bei Mikado-Geschenkideen, in Wittlich bei Sport-Schmitz sowie bis kurz vor dem Spiel online beim Anbieter Eventim. Die Kassen am Spieltag öffnen bereits um 13 Uhr und damit zweieinhalb Stunden vor dem Anpfiff von Zweitligaschiedsrichter Thorben Siewer aus dem westfälischen Olpe. In der Nähe der Haupttribüne richtet der FSV eigens einen Fanartikelstand ein. Laut Christian Rauen gibt es im direkten Stadionumfeld genügend Parkplätze – unter anderem auf der großen Wiese Richtung Ortsmitte.

Aufrufe: 010.8.2019, 00:20 Uhr
Andreas Arens Autor