2024-05-31T10:52:53.652Z

Ligabericht
Chance vergeben: KIngsley Schindler (links) scheitert in dieser Szene an Darmstadts Schlussmann Joel Mall. Foto: Hermann
Chance vergeben: KIngsley Schindler (links) scheitert in dieser Szene an Darmstadts Schlussmann Joel Mall. Foto: Hermann

Hostein Kiel mit Remis bei Darmstadt 98

Frühes Gegentor - aber erneut bessere Kieler

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Nach vier Siegen in Serie gab es für Holstein Kiel am Sonnabend „nur“ einen Punkt. Der war beim Bundesliga-Absteiger SV Darmstadt 98 hochverdient. Die „Störche“ hatten nach einer schwachen Anfangsphase mehr vom Spiel und waren dem Sieg vor 15500 Zuschauern am Böllenfalltor näher. Doch auch das 1:1 (1:1) darf durchaus als Erfolg für Aufsteiger Kiel angesehen werden.

Holsteins Trainer Markus Anfang verzichtete überraschend auf Wechsel in der Startformation und ließ trotz hoher Belastung die gleiche Elf auflaufen, die vier Tage zuvor im Pokal in Mainz (siehe Seite 6) überzeugt hatte. Darmstadts Trainer Torsten Frings wechselte auf zwei Positionen: Orrin McKinze und Yannick Stark, die beim 0:1 in Düsseldorf begonnen hatten, wurden durch Marvin Mehlem und Sandro Sirigu ersetzt.

Den Kielern war anfangs die englische Woche anzumerken. Es dauerte einige Zeit, bis sich sowohl die Konzentration als auch die nötige Zweikampfintensität wieder ins Holstein-Spiel Einzug hielten. Da stand es jedoch schon 1:0. Mit der ersten Chance waren die Darmstädter in Führung gegangen. Felix Platte hatte einen Pass von Sandro Holland am Strafraum gegen den schlecht postierten Dominik Schmidt annehmen können, dann auch Patrick Herrmann ausgetanzt und aus spitzem Winkel ins kurze Eck zur Führung verwandelt (5.).

Die Gastgeber hatten angesichts einiger unnötiger Kieler Aufbaufehler zu Beginn noch weitere Möglichkeiten. Platte scheiterte an Kenneth Kronholm (13.) und kam nach einer Sirigu-Flanke auch erneut vor Schmidt an den Ball, spitzelte den jedoch in die Arme von Kronholm (19.).

Erst nach gut 20 Minuten bekamen die Gäste das Spiel zunehmend besser in den Griff. Zuvor hatte nur ein Schuss von Herrmann (11.) für Torgefahr gesorgt. Sichtbarer Anfangspunkt der nun besseren Kieler Phase war eine der ersten gelungenen Kombinationen, als Marvin Ducksch per Hacke auflegte, „Lilien“-Keeper Joel Mall jedoch vor Dominick Drexler an den Ball kam (27.).

Anschließend waren die Kieler deutlich überlegen. Die Gastgeber hatten Glück, dass der großzügige Schiedsrichter Benjamin Brand Hamit Altintop nach einem Foul an Steven Lewerenz nicht die eigentlich fällige Gelb-Rote Karte zeigte. Mit dem folgenden Freistoß prüfte Ducksch Keeper Mall (35.). Kurz vor der Pause fiel dann der inzwischen nicht mehr unverdiente Ausgleich. Eine Herrmann-Flanke legte Kingsley Schindler in die Mitte ab, wo Drexler richtig stand und Mall zum 1:1 überwand (42.).

Bis zur Pause wäre sogar die Kieler Führung möglich gewesen. Doch als ein Lewerenz-Schuss geblockt wurde, setzte Ducksch den Nachschuss knapp vorbei (44.). Zudem scheiterte Lewerenz per Kopf nach einer Drexler-Flanke noch an Mall (45.).

Der zweite Abschnitt sah eine vollkommen passive Frings-Elf. Die Darmstädter überließen Holstein den Ball und das Mittelfeld, zogen sich fast schon ängstlich zurück. Auch Konter waren rar. Bei solchen verzeichneten Sirigu (49.) und Markus Steinhöfer, dessen Schuss Kronholm stark parierte (68.), zumindest noch Schusschancen. Holstein hatte ein Chancenplus, schaffte es angesichts der Überlegenheit aber noch zu selten, sich wirklich durchzukombinieren.

Die beste Chance hatte Drexler, der von Alexander Mühling herrlich freigespielt wurde, den Ball gut in den Strafraum mitnahm, allerdings frei vor Mall am Keeper scheiterte (54.). Tom Weilandt mit einem 20-Meter-Schuss (82.), dessen Nachschuss Schindler nicht an Mall vorbei brachte (und zudem fälschlicherweise im Abseits gesehen wurde) und Mühling mit einem Schuss ans Außennetz (85.) vergaben die letzten nennenswerten Möglichkeiten für die Kieler, die bis zum Schluss – verständlicherweise jedoch ohne das allerletzte Risiko – den möglichen Sieg wollten.
Aufrufe: 029.10.2017, 20:17 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor